Altmann von Passau

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Miniatur: Bischof Altmann mit seiner Gründung Göttweig, aus der Expositio Symboli des Origenes, 12. Jahrhundert, im Stift Göttweig

Fest

7. August

Der hl. Altmann von Passau

Aus dem Altdeutschen = der alte Mann, der Gemeinde-Älteste. - Der hl. Altmann, Bischof von Passau in Bayern, wurde zu Anfang des elften Jahrhunderts in Westfalen von reichen und angesehenen Eltern geboren und zur gründlichen Frömmigkeit erzogen. Auf einer Reise mit seinen Jugendfreunden Gebhard und Adalbero haben sich die drei Jünglinge zur Mittagsstunde an einem Brunnquell niedergelassen, um an demselben ihr spärliches Mahl zu nehmen; da eröffneten sie sich wechselseitig im trauten Gespräche ihre Gedanken, was etwa aus ihnen werden sollte: Altmann habe gesagt, er werde dereinst Bischof von Passau werden, auch ein Kloster stiften und darin seine Grabstätte erhalten. Gebhard glaubte den Ruf als Erzbischof von Salzburg und Adalbero als Bischof von Würzburg in der Folge zu erhalten; auch ein Kloster sollte von jeglichem erbaut werden, in dem sie ihr Leben beschließen würden. »Und der Ausgang bewies die Wahrheit dieser Ahnung«, sagt der alte Lebensbeschreiber. Nach vollendeten Studien Domherr in Paderborn geworden, wurde der hl. Altmann Hofkaplan Kaiser Heinrichs III. zu Aachen und kam etwa im J. 1057 mit der Wittwe Heinrichs III., der Kaiserin Agnes, nach Passau. Von einer Reise nach Jerusalem zurückgekehrt, wurde Altmann nach dem Tode des Bischofs Egilbert 1065 durch Verwendung der Kaiserin Agnes zu dessen Nachfolger eingesetzt, welches Amt er zu der schwierigsten Zeit, während der Streitigkeiten des Kaisers Heinrich IV. mit Papst Gregor VII., zum Wohle der Kirche verwaltete. Er mußte vor dem Kaiser fliehen und kam nach Rom, wo ihn der Papst mit ausgedehnten Vollmachten als Legaten nach Deutschland zurückschickte.

Endlich entschlief er selig im Herrn den 8. August des Jahres 1091, im 26. Jahre seiner bischöflichen Regierung, und wurde durch viele Wunder an seinem Grabe verherrlicht. Die Päpste Bonifaz VIII. und Alexander VI. genehmigten seine öffentliche Verehrung in den Jahren 1300 und 1496, und verliehen verschiedene Ablässe. Die Erhebung seiner Gebeine geschah um das Jahr 1360. Soviel uns bekannt, wurde sein Fest bis jetzt nur im Kloster Göttweih in Österreich, das von ihm im Jahre 1083 gegründet worden war und wo er auch begraben wurde, gefeiert.


(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)