Kategorie:Stellungnahmen:Sonntag:Heiligung

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Das Gebot der Sonntagsheiligung

Gott hat dem Menschen einen Ruhetag anbefohlen, damit der Mensch für sein geistiges und leibliches Wohl sorge. Damit der Mensch bei den vielen Sorgen des Lebens auf Gott und sein höchstes Ziel nicht vergesse und nicht verwildere, hat Gott anbefohlen, einen Tag in der Woche zu heiligen. Ohne Ruhetag würde der arbeitende Mensch bald seine Gesundheit verlieren. Denn der Mensch hält es nicht aus, in einemfort zu arbeiten. Wie der Bergsteiger sich von Zeit zu Zeit ausruhen muss, so auch der Arbeiter. Der Ruhetag ist also eigentlich ein Geschenk der Güte Gottes. –
Die Feier des Ruhetages ist ein Vorbild unserer einstigen ewigen Ruhe im Himmel. (Hebr 4,9) Der Tag des Herrn ist ein Schatten jenes künftigen Festes im ewigen Vaterlande. Durch die Feier dieses Tages frischen wir das Verlangen nach jenem ewigen Freudenfeste in uns auf. (h. Gr.G.)
Auch die bessere Kleidung an diesem Tage erinnert uns an den einstigen glücklicheren Zustand im Himmel.

1) Gott befiehlt, dass wir den 7. Tag heiligen, weil er am 7.Tage von der Schöpfung ausruhte.
Beim Berichte über die Schöpfung sagt Moses: „Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er am selben ruhte von seinem Werke.“ (1. Mos. 2,2) Der Mensch, der das Ebenbild Gottes ist, soll sich seinen Herrn zum Muster nehmen; gleichwie Gott am 7. Tage in die Ruhe getreten ist, so soll es auch der Mensch nach 6 tägiger Arbeit. -
Der liebe Gott, der die Gestirne des Himmels zu Zeichen für Zeichen für Zeiten und Jahre gemacht hat (1. Mos.1,14) macht die Völker der Erde durch den Mond auf die Ruhe am 7. Tage aufmerksam; denn dieser verändert alle 7 Tage seine Gestalt: nach 7 Tagen sieht man ihn nur halb, wieder nach 7 Tagen voll, nach weiteren 7 Tagen verschwindet er, um sich dann wieder zu erneuern. Auch deswegen befiehlt Gott den 7. Tag zu heiligen, weil die Ruhe am 7. Tage dem menschlichen Körper unbedingt notwendig ist. Gott hat in allem nicht nur seine Ehre, sondern auch des Menschen Wohl im Auge. Es steht fest, dass der Mensch nach 6 tägiger Arbeit der Ruhe bedarf.
Gleichwie man nach vollendeter Tagesarbeit 6 bis 7 Stunden schlafen muss, um die verbrauchten Körperkräfte wieder zu ersetzen, so bedarf man auch nach 6 Arbeitstagen einer längeren Ruhepause. Zur Zeit der französischen Revolution hat man die Feier des 7. Tages abgeschafft und die des 10. eingeführt, doch sah man sich bald wieder genötigt, die Dekaden abzuschaffen und zur alten Ordnung zurückzukehren. Der Mensch kann es eben nicht besser machen als Gott. „ Es gibt keine Weisheit, keine Klugheit und keinen Rat wider den Herrn“ (Spr 21,30)

2) Den Juden befahl Gott, den Sabbat zu heiligen.

Weil sie an einen Sabbat aus der ägyptischen Knechtschaft befreit wurden. Der Sabbat war also den Juden ein nationaler Feiertag. Gott verlangte auf Sinai, dass dieser Tag durch Ruhe oder Enthaltung von knechtlichen Arbeiten geheiligt werde. Er sagte: „Am Sabbate sollst du kein Geschäft tun.“ (2 Moses 20,10) Daher auch der Ausdruck Sabbat, d.h. Ruhetag. Der Sabbat schien deswegen zur öffentlichen Gottesverehrung besonders geeignet, weil er am meisten den Juden die Wohltaten Gottes ins Gedächtnis zurückrief. (Ezechiel 20,12)
Außerdem war er auch ein Vorbild der Grabesruhe des künftigen Erlösers. – Die Juden beobachteten die Sabbatfeier sehr streng; die Entheiligung des Sabbats wurde zum Tode bestraft und nicht einmal die kleinsten Arbeiten durften am Sabbate verrichtet werden. So wurde ein Jude, der am Sabbate nur Holz sammelte, gesteinigt. (4 Mos 15,32) Am Sabbate war sogar den Juden verboten, Feuer anzuzünden und zu kochen. (2 Mos 35,3) Sie durften erst bei Sonnenuntergang kochen, da mit Sonnenuntergang der nächste Tag begann. Am Sabbate durfte der Jude höchstens tausend Schritt weit gehen. Die Pharisäer dachten sogar, man dürfte am Sabbate nicht einmal gute Werke verrichten. (Mt 12,12)
Der jüdische Sabbat fällt auf unsern Samstag, der christliche Sabbat auf den Sonntag.

3) Statt der Sabbatfeier wurde von den hl. Aposteln die Sonntagsfeier angeordnet, weil an einem Sonntage Christus von den Toten auferstanden ist.

Das schon zu den Zeiten der hl. Apostel der Sonntag festlich begangen wurde, berichten die apostolischen Väter, z.B. Ign. V. Antioch. (Brief an die Magn. C. 9.); sieh auch den Brief des Barnabas c. 15. Die Sekte der Adventisten hat also unrecht, wenn sie behauptet, die Päpste hätten in späteren Zeiten die Sonntagsfeier eingeführt. Der Sonntag ist ein Fest der Hl. Dreifaltigkeit; denn am Sonntage, als am ersten Tag der Woche (Apg 20,7; 1 Kor 16,2; Mt 18,1) hat Gott Vater die Schöpfung begonnen; am Sonntag stieg Gott Sohn von den Toten auf, und am Sonntag kam Gott Hl. Geist auf die Apostel herab. – Die hl. Apostel waren berechtigt, die von Gott angeordnete Sabbatfeier auf den Sonntag zu verlegen, weil das Alte Testament nur ein Vorbild des Neuen war. - Der Sonntag wird auch „Tag des Herrn“ (Offenbarung 1,10) genannt, weil man an diesem Tage dem Herrn besonders dienen soll. Der hl. Justin gebraucht in seiner Verteidigungschrift i. J. 139 zuerst den Namen „Sonntag“ (Lichttag) und mit Recht; denn an diesem Tage erglänzte der Heiland der aufgehenden Sonne gleich, im Lichte seiner Auferstehung. (hl. Ambr.) Auch erschuf Gott an diesem Tage (dem ersten Tage der Woche) das Licht; und der der Hl. Geist kam in Feuerflammen an dies m Tage auf die Apostel; endlich soll man am Ruhetage neue Erleuchtungen über sein höchstes Ziel empfangen.
Volkskatechismus 1920 Seite 321

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