Kategorie:Stellungnahmen:Taufe

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Das Kind wird in das Gotteshaus getragen; und die hl. Kirche beeilt sich, es im Bad der Wiedergeburt zu reinigen, zu heiligen und zu einem neuen übernatürlichen Leben zu erheben. Und die beglückte Mutter empfängt das Kind von der hl. Kirche als Gotteskind zurück, angetan mit dem weißen Kleid der Unschuld, ausgerüstet mit dem Angebinde und der Aussteuer des christlichen Glaubens.
Jede wahrhaft christliche Mutter wird oft bedenken, was ihr Kind durch die Taufe geworden ist und welch hohen Beruf sie nun als christliche Mutter an ihrem Kind zu erfüllen hat, nämlich die Mitarbeiterin Gottes und Gehilfin der hl. Kirche zu sein, dass ihr Kind, das Gott nach seinem Ebenbild erschaffen und zur ewigen Seligkeit berufen hat, seine hohe Bestimmung erreiche.

Was einst die ägyptische Prinzessin zur Mutter des kleinen Moses, als sie ihn weinend in dem Binsenkörbchen gefunden hatte, voll Erbarmen gesprochen, das sagt Gott der Herr zu jeder christlichen Mutter: „Nimm dieses Kind und ziehe es für mich; ich werde dir deinen Lohn geben“ (Exodus 2,9)

Die unaussprechliche Größe der Taufgnade treibt christlich gesinnte Eltern wie von selbst an, Vorsorge zu treffen, dass ihr Kind möglichst bald zur hl. Taufe gebracht werde. Jede christliche Mutter drängt es, nicht ein Heidenkind sondern einen Engel Gottes im Haus zu haben.

Recht oft wird sich die christliche Mutter gedrungen fühlen, heiß und innig zum Herrn zu flehen, dass er ihr die Gnade verleihe, ihr Kind in aller Gottesfurcht zu erziehen.

Erster Kirchgang

Die Mutter wird bei ihrem ersten Kirchgang vom Diener der Kirche mit Chorrock und Stola unter Segensworten empfangen. Der Priester reicht ihr sofort ein brennendes Licht in die Hand, gleichsam zur Mahnung: „Lass fortan das Licht“ des christlichen Glaubens und eines echt christlichen Wandels „leuchten“ vor deinem Kind, „auf dass es deine guten Werke sehe“ und sie nachahmend „den Vater im Himmel preise“; in die Hand wird ihr das Ende der Stola dargereicht zum Zeichen, dass sie sich jetzt und fortan in der Kirche anschließen solle.

So tritt sie in die Kirche und der Priester spricht dabei: „Tritt herein in den Tempel Gottes, bete an den Sohn der seligsten Jungfrau Maria, der dir die Fruchtbarkeit der Nachkommenschaft verliehen hat.“

In den nun folgenden Gebeten, die die hl. Kirche beim Hingang zum Altar und am Altar selbst durch ihren Priester im Namen der Mutter ausspricht, kommt das Dreifache zum Ausdruck, was in einem solchen Fall im Herzen der Mutter mit Recht vorausgesetzt wird: der Dank für die erfahrene göttliche Huld, der Entschluss, das Kind christlich zu erziehen und das Flehen um Gottes Gnade und Segen.

Wenn der hl. Elisabeth von Thüringen wieder ein Kindlein geschenkt wurde und sie den ersten Kirchgang machte, so ging sie das Kind auf den Armen, barfuß in einfachem Wollenkleid den langen und rauen Schlosspfad von der Wartburg hinunter, begab sich in die nahe gelegene Katharinenkirche und brachte ein Opfer dar, indem sie folgendes Gebet verrichtete:

„O Herr Jesus Christus, Dir und Deiner lieben Mutter opfere ich dies Kindlein. Sowie Du es mir gegeben hast, gebe ich es Dir von ganzem Herzen zurück. Nur um die einzige Gnade flehe ich Dich an, dass Du dies Kindlein unter Deine Diener und Freunde aufnehmen und ihm Deinen heiligen Segen verleihen mögest.“

Ill. Hausbuch v. P. Franz Tischler Impr. 1908


Taufe warum

Mit der Erfüllung des alten Bundes hat auch das Zeichen dieses Bundes – die Beschneidung – aufgehört. Wir leben jetzt in einem Neuen Bunde und haben ein neues Bundeszeichen. Wir leben in dem Bunde, dessen Stifter Jesus Christus ist, und haben als Bundeszeichen die Heilige Taufe. Wenn daher ein Kind geboren ist, so hat die christliche Mutter keine höhere Angelegenheit, als dass das teure Wesen getauft werde und damit es teil an dem neuen Bunde, d. i. an Jesus Christus und seiner Erlösung habe. Ihr Kind ist ihr höchstes Gut, aber eben darum will sie dasselbe der Erbsünde ledig, sie will es geheiligt, sie will es von Gott um Christi willen geliebt und zum Kinde angenommen, sie will es den Gläubigen beigezählt und zum Erben des ewigen Lebens eingesetzt wissen.

Und je frömmer sie ist, je liebender dem Herrn ergeben, je hoffnungsreicher in ihrem Herzen, desto inniger verlangt sie nach der Taufe ihres Kindes. Das Kindlein empfängt ja die Versöhnung mit dem Herrn und empfängt den heiligen Geist und es empfängt den Keim der HEILIGEN Liebe und das SIEGEL des EWIGEN LEBENS.

Oh Dreieiniger Gott Vater Sohn und Heiliger Geist heilige es Dir - weihe es Dir, dass es heranwachse in Glaube, Liebe und Hoffnung, dass es Dir diene alle Tage seines Lebens und mit der Mutter komme in Dein seliges Reich. Ja Herr sieh gnädig herab auf dieses arme, unmündige Kindlein und seine Mutter!-

Ist die Taufe vollzogen so ist aus der Naturfreude nach der Geburt nun ein christlicher Jubel geworden. Das Kind ist ein Kind Gottes geworden, ein Eigentum des Herrn, Sein Zögling und Erbe.

Dank und Lobpreis sei Gott dem Allmächtigen für dieses Geschenk der Taufe. Möge sich alles erfüllen, was die Taufpaten versprochen an seiner statt.


Wie unter den Juden bei der Beschneidung, so gibt man unter den Christen bei der Taufe dem Kinde einen Namen. Und zwar soll, wie dort so auch hier, der Name die Eigenschaft oder Bestimmung des Kindes bezeichnen. – Da man das vorher aber nicht weiß soll man einen Namen wählen dessen Träger als heiliges Vorbild gilt, dem es nachstreben und das es an sich darstellen soll. Ein ruhmvoller Ahnherr oder edle Ahnfrau, dass sich die Tugenden in dem Kinde forterben mögen. Es ist recht, die Tugenden und Taten der Väter als ein Familiengut hochzuhalten und den Nachkommen als Vorbild aufzustellen. Oder du hast unter den Engeln und Heiligen Gottes einen Hochverehrten, dem du mit besonderer Verwunderung und Liebe anhängst. Gib deinem Kinde seinen Namen, es soll ihn mit dir gemeinsam ehren und ihm nachfolgen. Aber dir gefallen vielleicht wohlklingende Namen besser, die du bei Dichtern gelesen, Namen anziehender Persönlichkeit aus Dramen, Novellen und Romanen. Gib sie deinem Kinde, denn dasselbe wird ohne Zweifel in dem Geiste seiner Mutter heranwachsen und (dem Geiste der Sentimentalität und Phantasterei verfallen) mit Recht einen sentimentalen oder phantastischen Namen tragen. Sein Name wird seinen Charakter bezeichnen.
Wärest du aber in der Geschichte Jesu, seiner Kirche und ihrer Heiligen so bewandert, als du es in den Erzeugnissen der leichten Tagesliteratur bist, so würdest du einen christlichen Namen wählen. Im Übrigen lass deinem Kinde den Namen, den es empfangen hat. Die modischen Verstümmelungen und sprachfremden Verweichlichungen der Taufnamen sind eine Abgeschmacktheit. Bringe deinem Kind sodann, wenn dasselbe größer geworden ist, die Bedeutung seines Namens und die Tugenden, zu welchen er auffordert, öfters zum Bewusstsein. Es liegt eine eigene Beschämung darin, seinen Namen zur Lüge zu machen, und liegt eine eigene Aufforderung darin, das wirklich zu sein, was man heißt. Der in der heiligen Taufe, empfangene Name hat die Feier des Namenstages zur Sitte gemacht. Gewiss begeht die Mutter den Namenstag ihrer Kinder mit größter Teilnahme. Ist er nicht der Erinnerungstag an die Taufe ihres Kindes und an alle ihre Freuden, Gebete und Hoffnungen an jenem Tage? Schon ist ein Teil ihrer Gebete und Hoffnungen erfüllt; schon ist das Kind im Jugendalter.
Die Gnade Gottes ist in ihm und es ist gewachsen in Weisheit und Wohlgefälligkeit vor Gott und den Menschen. Darum ist der Namenstag eines Kindes ein Freudentag für die Mutter und nichts kann sie abhalten, mit ihrem nun heranwachsenden Kind an diesem Tage zur Kirche zu gehen und Gott da ihre Gebete dankend, fürbittend und hoffend darzubringen.
Q: Das Leben der seligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria 1899 (leicht abgeändert)


Das Taufverständnis von früher:

Mit der Erfüllung des alten Bundes hat auch das Zeichen dieses Bundes – die Beschneidung – aufgehört. Durch den Stifter Jesus Christus - Neuer Bund - das neue Bundeszeichen = die Heilige Taufe. (Johannes 4,1-2)

In der heiligen Taufe wird die Erbsünde getilgt, das Kind geheiligt, um Christi willen geliebt und zum Kind Gottes angenommen, es wird den Gläubigen beigezählt und zum Erben des ewigen Lebens eingesetzt.

Das Kindlein empfängt die Versöhnung mit dem Herrn und empfängt den heiligen Geist und es empfängt den Keim der HEILIGEN Liebe und das SIEGEL des EWIGEN LEBENS. Das Kind ist ein Kind Gottes geworden, ein Eigentum des Herrn, Sein Zögling und Erbe.
Aus einem alten katholischen Buch von 1899

Das Taufverständnis von heute

In vielen Kirchen wird die Taufe als Symbol/ Ritus/Glaubenszeugnis bezeichnet und dem evangelischen Glaubensgut angeglichen: Die Taufe ist in erster Linie die Zusage der Liebe und des Segens Gottes. Mit dem Akt der Taufe wird der Täufling auch in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen. Eingliederung in die kirchliche Gemeinschaft usw. Die Kindertaufe wird oft abgelehnt, da der Mensch selbst entscheiden soll.

Das Konzil von Trient:

In Can. 8 der Canones de sacramentis in genere heißt es: Wer sagt, durch die Sakramente des neuen Gesetzes selbst werde die Gnade nicht ex opere operato mitgeteilt, sondern allein der Glaube an die göttliche Verheißung zur Erlangung der Gnade genüge, der sei ausgeschlossen. (DS 1608)


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KKK Die sieben Sakramente

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