Kategorie:Wallfahrt

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Einführung ins Thema Wallfahrt

Schon immer haben Menschen Wallfahrten unternommen [vgl. Lk.2,41 f.].

Wallfahren bedeutet: Mit Gott einen Neuanfang machen wollen. Uns auf den Weg zu machen zu einer Heiligen Stätte um dort zu beten, zu bitten, zu danken, zu beichten und umzukehren, ja uns auf den Weg zu machen zu Gott? Er selbst ist es der uns an einen besonderen Ort ruft, oft durch die Gottesmutter Maria, um uns seine Gnade zu schenken. Dafür müssen wir meist große Strapazen auf uns nehmen, denn nicht nur das Verweilen am Heiligen Ort, auch der Weg dorthin ist untrennbar mit der Wallfahrt verbunden. Lange Fahrten, anstrengende Fußmärsche bei Hitze, Regen, oder Kälte nehmen wir gerne in Kauf. Es ist nicht immer einfach, denn der Weg zu Gott ist kein ebener, gerader Weg es ist ein schmaler, steiniger Weg [vgl.Mt.7,14]. Und so sollen wir auch bei einer Wallfahrt alles an- und hinnehmen, das uns da begegnet und uns das Leben scheinbar schwer macht, denn nur so können wir aus der Fülle von Gnaden schöpfen, die Er für uns bereit hält.


Beginnen wir die Betrachtung des Themas „Wallfahrt“ mit dem Pilgerlied Psalm 122:

(Ein Wallfahrtslied. Von David)

  1. Ich freute mich als man mir sagte: „Wir pilgern zum Hause des Herrn!“
  2. Nun stehen wirklich unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem.
  3. Jerusalem, gebaut als Stadt, die lückenlos in sich geschlossen!
  4. Dorthin ziehen die Stämme, die Stämme des Herrn! So ist es Gesetz für Israel, den Namen des Herrn zu preisen.
  5. Ja, dort stehen die Richterthrone, die Throne für Davids Haus.
  6. Wünschet Jerusalem Heil! In Sicherheit möge leben, wer immer dich liebt!
  7. Heil wohne in deiner Festung, Sicherheit in deinen Palästen!
  8. Meiner Brüder und Freunde wegen will ich rufen: „Heil in dir!“
  9. Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, erflehe ich für dich Glück.

Geschichte

Wallfahrt im Alten Testament

Schon im Genesis sagt uns die Heilige Schrift, dass es von jeher der Willen Gottes war, dass der Mensch Pilgerreisen unternehme um zu danken, Sühne zu leisten und Opfer darzubringen:

„Wir wollen uns aufmachen und nach Betel ziehen! Ich will dort Gott, der mich am Tage meiner Bedrängnis erhört hat, einen Altar errichten. Er war mit mir auf dem Wege, den ich gewandert bin.“ [vgl. 1 Moses 35,3]

„Als sie dann nach Jerusalem gekommen waren, beteten sie Gott an. Das Volk wurde gereinigt und sie brachten ihre Brandopfer, freiwilligen Opfer und Gaben dar.“ [ Jdt. 16,18]

„Viele Nationen pilgern und sprechen: ‚Auf, lasst uns steigen zum Berge des Herrn und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns sine Wege lehre und wir schreiten auf seinen Pfaden!’“ [Jesaja 2,3], [vgl. Micha 4,1-2]

Und noch viele andere Stellen im Alten Testament weisen darauf hin, dass schon immer gepilgert und geopfert wurde. So brachte König Salomo Brand- und Heilsopfer in Jerusalem dar [vgl. 1 Könige 3,15].

"Den Leviten schlossen sich aus allen Stämmen Israels jene an, die aufrichtigen Herzens den Herrn, den Gott Israels, suchten. Sie kamen nach Jerusalem, um dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, Opfer darzubringen" [2 Chr. 11,16].

Auch [vgl. Jesaja 66,20] und [vgl. Tobit 5,14] berichten von Pilgerreisen nach Jerusalem.

Es ist auch vorgekommen, dass man einen Vertreter ausgesandt hat um zu sühnen. Das heißt, Vertreter des Volkes Gottes sein für die anderen. So sagt uns [ 2 Makk. 12,43]: „Er veranstaltete unter den Kriegern eine Sammlung, die 2000 Drachmen einbrachte, und sandte sie nach Jerusalem um ein Sündopfer darbringen zu lassen; eine Tat, die schön und ausgezeichnet war, weil er an die Auferstehung dachte.“

Wallfahrt im Neuen Testament

Darstellung im Tempel

„Und als die Tage ihrer Reinigung sich nach dem Gesetz des Mose erfüllten, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen, wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: ‚Jede männliche Erstgeburt gelte als heilig dem Herrn’, und das Opfer darzubringen nach der Vorschrift im Gesetz des Herrn: ‚Ein paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.“ [Lukas 2,22-24]

Von Maria und Josef wurde ein Dank- und Sühneopfer dargebracht, wie es im Gesetz Pflicht war. Man sollte es auch heute noch als Einladung und doch als Pflicht ansehen zu danken und zu opfern. Eine Pflicht, die jeder Gläubige erfüllen sollte, als einen Liebesdienst an Gott für alles, was er uns schenkt. Sich aufmachen um zu danken, zu sühnen und dann auch zu bitten.

Auch Jesus pilgerte schon als Kind Jahr für Jahr mit seinen Eltern zum Paschafest nach Jerusalem [vgl. Lukas 2,41]. Und auch der Leidensweg Jesu begann mit der Reise nach Jerusalem anlässlich des Paschafestes [vgl. Lukas 19]. Seine letzte Pilgerreise unternahm er um für die ganze Menschheit Sühne zu leisten und sich selbst als Opfer darzubringen.

Wallfahrt im Judentum

Pessach (auch Pascha) erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und gehört mit Schawuot (zur Erinnerung an den Tag, an dem Mose die Zehn Gebote gegeben wurden) und dem Laubhüttenfest (Erntedank) zu den Wallfahrtsfesten, die mit einer Pilgerfahrt nach Jerusalem und Darbringung von Opfern im Tempel begangen wurden.

Wallfahrt im Christentum

Mit der Auffindung des Kreuzes Jesu im 4. Jhdt. begannen die ersten Wallfahrten des Christentums. Später im Katholizismus, da Wallfahrten im Protestantismus mit der Begründung Heilige sind nicht Heilsvermittler, abgelehnt wurden.

Das Heilige Grab entwickelte sich zu einem bedeutenden Wallfahrtsziel. Da man aus fernen Ländern oft nur unter sehr schwierigen Bedingungen dorthin reisen konnte, pilgerten die Menschen mehr und mehr zu anderen besonderen Stätten um dort zu beten und so entstanden Wallfahrtsorte bei Gräbern von Aposteln und Märtyrern oder ihrer Reliquien. Die Gräber in Rom (Grab der Hl. Apostel Petrus und Paulus) oder Santiago de Compostela (Grab des Hl. Jakobus) wurden sehr wichtige Wallfahrtsziele.

Seit dem Mittelalter sind zudem eine Vielzahl von Marienwallfahrtsorten zu verzeichnen, die bis heute zu den wichtigsten Wallfahrtsorten zählen. So werden in Altötting und Tschenstochau wundertätige Marienbilder verehrt. Die bedeutendsten, von der röm. kath. Kirche anerkannten Marienwallfahrtsorte des 19. und 20. Jahrhunderts sind Lourdes und Fatima, an denen die Muttergottes mehrfach erschienen ist. Laut Aussage von sechs Seherkindern soll die Muttergottes seit 1981 bis heute jeden Tag in der bosnischen Stadt Medjugorje erscheinen. Eine Beurteilung über die Echtheit der Erscheinungen durch die Kirche kann erst nach deren Beendigung stattfinden.

Seit dem Spätmittelalter führen Pilgerfahrten zunehmend auch zu Orten, von denen das Wunder der blutenden Hostie berichtet wurde. Hierzu gehört z.B. Walldürn im Odenwald.

Die großen Wallfahrtsorte des Christentums

Es wäre wünschenswert, dass jeder Christ einmal in seinem Leben die Möglichkeit hat, die großen Wallfahrtsorte Rom, Lourdes und Fatima sowie das Heilige Land zu besuchen.

In den letzten Jahren ist das Pilgern auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu einer der beliebtesten Wallfahrten überhaupt geworden. Menschen nehmen wochen- oder gar monatelange Strapazen auf sich. Dieser Pilgerweg erfreut sich aber auch immer größerer Beliebtheit bei Esoterikern und Anders- oder Nichtgläubigen. Dabei ist weniger das Grab des Apostels Jakobus das Ziel der Wallfahrt als vielmehr die Begegnung mit sich selbst, nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“. Manchmal hört aber dann doch der eine oder andere auf diesem Weg der Stille nicht die Stimme des eigenen Ich’s, die er sucht, sondern die Stimme Gottes, die ihn ruft.

Wallfahrtsorte und Gebetsstätten im Deutschen Sprachraum (DACH)

Deutschland

Altötting, Heroldsbach, Marpingen, Marienfried, Kevelaer, Wigratzbad, Stadtlohn

Österreich

Mariazell, Heiligenblut, Maria Taferl, Maria Plain, Maria Schnee, Maria Elend

Schweiz

Einsiedeln, Flüeli-Ranft, Egg

Wallfahrten anderer Religionen

Garabandal; La Salette

Links

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