Philippus - Apostel

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Apostel Jakobus und Philippus

Fest

3. Mai

Der heilige Apostel Philippus

Der heilige Apostel Philippus war ein armer Fischer, gebürtig zu Bethsaida am See Gesareth und trieb sein Handwerk gerade zur Zeit, als Jesus seine heilige Lehre verkündete. Er hatte mehrere Töchter, die er in der Furcht des Herrn erzog, denn er selbst war ein frommer Jude, der mit Sehnsucht auf den Erlöser wartete. Sein Verlangen sollte gestillt werden. Eines Tages traf Ihn der göttliche Heiland am Ufer des Sees und ließ auch Ihn den Ruf hören:

„Folge mir nach.“

Philippus besann sich nicht lange; er verließ sogleich alles und folgte dem Heiland nach. In seiner großen Freude, ein Jünger des Heilands sein zu dürfen, wollte er auch andere dieser Gnade teilhaftig machen, und eilte sogleich zu seinem Freunde Nathanael, der gleich ihm auf den Erlöser wartete und sprach zu Ihm: „Wir haben den gefunden, von dem Moses und die Propheten geschrieben haben. Es ist Jesus, der Sohn des Josephs von Nazareth. Komm und sieh!“ Nathanael ging mit ihm und kaum hatte er den Heiland gesehen, als er auch an Ihn glaubte. Einen solchen Eindruck machte der Anblick des Herrn und sein Wort auf ihn.

Drei Tage nach dieser Begebenheit wohnte er mit dem Heiland der Hochzeit zu Kana bei und im folgenden Jahre wählte ihn derselbe zu seinem Apostel. Jesus hatte Ihn herzlich lieb, weil er einfältigen Sinnes und so treu und anhänglich war. Dies zeigt die heilige Schrift selbst in einigen schönen Beispielen. Bei der Speisung der 5000 Menschen [Mt.14,13] in der Wüste wandte sich Jesus an Philippus, als wollte er ihn um Rat fragen, wie der Not dieser Leute abgeholfen werden könnte. Einige Tage vor dem Leiden des Herrn kamen mehrere Heiden zu Philippus und baten ihn, er möchte sie Jesus sehen lassen. Mit Beistimmung des Apostels Andreas führte er sie zu Jesus. Philippus war es auch, der beim letzten Abendmahl voll heiligen Verlangens zu Jesus sagte: „Herr, zeige uns den Vater, und wir verlangen dann weiter nichts mehr.“ Ihm antwortete Jesus: „ Philipp, wer mich sieht, sieht auch den Vater.“

Soviel sagt uns die heilige Schrift von Philippus; von seinen übrigen Lebensumständen erzählt die Kirchengeschichte, dass auch er fort zog in die weite Welt um auf Befehl des Heilands das Evangelium zu verkünden. Er kam auf seiner Reise nach Klein- und Großphrygien, wo er viele Heiden zum Christentum bekehrte. Er erreichte ein sehr hohes Alter, denn der heilige Bischof Polykarp, der erst im 80. Jahre nach Christi Geburt sich bekehrt hatte, hatte noch einige Zeit Umgang mit ihm. In der Stadt Hieropolis wurde er auf das wütende Verlangen der Götzenpriester ins Gefängnis geworfen, als dann gegeißelt und an das Kreuz genagelt. Als man ihn vom Kreuze noch lebend abnehmen wollte, bat er, man möge ihn da sterben lassen, wie seinen Meister und Herrn. Man hörte seine Bitte, warf ihn aber mit Steinen am Kreuze Tod. Dies geschah im Jahre 81 nach Christus. Sein heiliger Leichnam ruht in Rom.

Er wird abgebildet mit einem Kreuze in der Hand.


(Quelle: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1884)