Hermann von Niederaltaich

Aus FJM-Ritter
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Fest

28. Dezember

kurze Lebensbeschreibung

Hermann, ein Mönch und Einsiedler des Klosters Niederaltaich in Niederbayern (vgl. S. Godehardus), wurde zu Heidelberg geboren und von seinen Eltern fromm erzogen. Da er aber nach einer höheren Vollkommenheit Verlangen trug, verließ er mit seinem Bruder, dem sel. Otto (s. d.), sein Vaterhaus, reiste nach Köln und kam von dort auf seiner Wanderung nach Niederaltaich, wo er im J. 1320 Laienbruder wurde. Später begab er sich tiefer in den nach Norden gelegenen Wald und baute sich im J. 1322 eine Zelle in der Gegend des gegenwärtigen Marktfleckens Regen, wo er aber nur kurze Zeit blieb. Dann noch weiter fortziehend kam er nach Frauenau (Augia Mariana) in der Nähe von Zwisel und Rinchnach, wo er sich wieder eine Zelle baute und sich strengen Bußübungen hingab.

Nachdem er hier drei Jahre gelebt und dem Volke der Umgegend durch Wort und Beispiel das Evangelium gepredigt hatte, starb er im J. 1326 oder 1327 und wurde seinem Wunsche gemäß vor der Kirchtüre zu Rinchnach bestattet, wo man zu seiner Ehre eine kleine Kapelle baute, die jedoch nicht mehr besteht, da man ihn jetzt in der Kirche selbst auf einem Seitenaltare verehrt. Dagegen befindet sich Nahe bei dem benachbarten, südwestlich von Rinchnach gelegenen Pfarrdorfe Bischofsmais eine schöne, seinem Andenken geweihte Kapelle, welche noch jetzt häufig von Wallfahrern besucht wird, die selbst von entfernteren Gegenden den »heil. Hiermann«, wie er in der Volkssprache heißt, dort verehren.

Sein Bruder Otto, welcher in Niederaltaich Priester geworden war, begab sich ebenfalls in die Einsamkeit und drang auf der Seite gegen Böhmen in die Waldung, kam nach dem Tode seines sel. Bruders Hermann auch nach Frauenau, begab sich aber dann mit dem Sel. Degenhardus auf den Frauenberg bei Niederaltaich, wo er im J. 1344 starb und im Kloster Niederaltaich begraben wurde.


(Lebensbeschreibung --> Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)