Kategorie:Stellungnahmen:Krankensalbung

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Beichte und Krankensalbung

Beide Sakramente sind notwendig, weil die menschliche Natur seit dem Sündenfall verwundet ist. Während aber das Bußsakrament (Beichte) direkt auf die Vergebung der Sünden und die Heilung innerer Wunden zielt, bezieht die heilige Ölung in besonderer Weise auch die leibliche Dimension des Menschen mit ein. Um die Krankensalbung fruchtbringend zu empfangen, sollte ihr nach Möglichkeit immer eine gute Beichte vorausgehen.
Von der Krankensalbung schreibt der Hl. Apostel Jakobus:
„Ist unter euch jemand krank, so rufe er die Priester der Kirche; die sollen über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn, und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken zum Heile sein, und der her wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden.“ (5, 14 f.)

Die Krankensalbung erinnert daran, wozu wir geschaffen sind und wozu uns der Leib gegeben ist. Der Christ betrachtet nämlich den Leib als ein ihm von Gott anvertrautes Talent, über dessen Gebrauch er einmal wird Rechenschaft ablegen müssen (vergl. Mt. 25,19) In der Taufe wurde nicht nur unsere Seele, sondern auch unser Leib geheiligt. Der gute Gebrauch des Leibes bringt uns Heil und Segen, jeder Missbrauch aber ist Sünde und muss gesühnt werden.

So sagt der hl. Apostel Paulus: “Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Ihn habt ihr von Gott, und nicht euch selber gehört ihr. Denn ihr wurdet erkauft um einen Preis. So verherrlicht denn Gott in eurem Leib!“ (1 Kor 6,19f.)

Die Erfahrung zeigt, dass viele Kranke nach dem Empfang des Sakramentes innerlich verändert sind. Ihr Gemüt wird ruhiger. Sie sind geduldiger und ganz erfüllt vom Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit. Nicht selten beobachtet man aber auch eine deutliche leibliche Kräftigung des Kranken, bis hin zur völligen Genesung.

Aus: „Die letzten Dinge“ von P.M. Ramm


Ein sehr schöner Gedanke findet sich im Katechismus:

„Durch sein Leiden und seinen Tod am Kreuz hat Christus dem Leiden einen neuen Sinn gegeben: es kann uns nun ihm gleichgestalten und uns mit seinem erlösenden Leiden vereinen.“ (KKK 1505)
Solch eine besondere Vereinigung des Kranken mit dem leidenden Christus bewirkt das Sakrament der Krankensalbung: „Er wird gewissermaßen dazu geweiht, durch die Gleichgestaltung mit dem erlösenden Leiden des Heilands Frucht zu tragen. Das Leiden, Folge der Erbsünde, erhält einen neuen Sinn: es wird zur Teilnahme am Heilswerk Jesu (KKK 1521)

Bei der Frage nach dem rechten Zeitpunkt zur Spendung des Sakramentes muss man sich vor zwei Extremen hüten. Wenn in früheren Zeiten vielleicht die Tendenz bestand, mit der Spendung zu lange zu warten, so dass der Priester nicht selten zu spät kam und der Kranke schon tot oder nicht mehr bei Bewusstsein war, so beobachtet man heute eher eine zu große Leichtfertigkeit. Ob und wann das Sakrament gespendet werden darf, untersteht nicht priesterlicher Willkür, sondern ist durch klare kirchenrechtliche Bestimmungen geregelt (vgl. CIC can 998-1007): siehe Krankensalbung


Praktische Hinweise für Angehörige

Wenn ein Angehöriger ernstlich erkrankt, soll man möglichst frühzeitig den Priester rufen. So erweist man dem Kranken einen Liebesdienst. Wer dies aus falscher „Rücksicht“ unterlässt oder so lange wartet, bis der Kranke das Bewusstsein verloren hat, lädt schwere Verantwortung auf sich. Die Erfahrung zeigt, dass nichts einen Kranken besser beruhigen kann als der Empfang der heiligen Sakramente. Schon wenn man den Priester ruft, sage man ihm, wie der Zustand des Kranken ist, ob er sich bei Bewusstsein befindet und ob er schlucken kann.

Im Krankenzimmer

  1. Man sollte nach Möglichkeit das Zimmer gut lüften.
  2. Neben das Krankenbett stellt man einen Stuhl für den Priester.
  3. In der Nähe des Bettes richtet man für den Kranken gut sichtbar einen weiß gedeckten (möglichst nicht zu niedrigen) Tisch.
  4. Auf dem Tisch muss vorn genügend Platz für das Allerheiligste sein.
  5. Hinten steht zwischen zwei brennenden Kerzen ein Kruzifix, davor ein Schälchen mit Weihwasser und ein kleiner Teller mit fünf Wattebäuschen.
  6. Für die Reinigung der Finger nach der Krankensalbung stellt man ein Glas mit Trinkwasser, ein Schälchen mit Salz und ein kleines Handtuch bereit. Wird nur die Krankenkommunion, aber nicht die Hl. Ölung gespendet, braucht man den Teller mit Watte, das Salz und das Handtuch nicht.
  7. Wenn der Kranke den Priester erwartet, möge er sich bemühen, dem Heiland einen möglichst würdigen Empfang zu bereiten.
  8. Der Priester sollte im Krankenzimmer eine ehrfürchtige Atmosphäre von gläubiger Erwartung und geistiger Sammlung finden. Genau wie es in der Kirche selbstverständlich ist, heiliges Schweigen zu bewahren und nicht zu plaudern, so soll es auch im Krankenzimmer sein, denn es wird in diesem Moment gleichsam zum Tempel und zum Ort besonderer Gottesnähe.
  9. Es ist sehr schön und wünschenswert, wenn möglichst die ganze Familie der Spendung der Sakramente beiwohnt und klar und deutlich die Antworten gemeinsam gibt.
  10. Wenn der Priester mit dem Allerheiligsten kommt, sollten die Kerzen schon brennen. Bei seinem Eintritt in das Krankenzimmer knien alle ehrfürchtig nieder.
  11. Wenn der Kranke zu beichten wünscht, verlassen sie für diese Zeit den Raum. Unterdessen beten sie für den Kranken. Sobald der Priester die Tür öffnet, kommen alle wieder herein und wohnen kniend der heiligen Handlung bei.
  12. Nach dem der Priester wieder gegangen ist, sollte man den Kranken eine Weile zur Danksagung allein lassen.
  13. Dann erst wird der Tisch gedeckt. Die bei der heiligen Ölung benützte Watte verbrannt. Das Wasser und das Salz gibt man im Garten in die Erde.


Aus: „Die letzten Dinge“ von P.M. Ramm

Die Seele hat immer Vorrang

Am meisten Trost bringt die letzte Hl. Kommunion, die sogenannte „Wegzehrung“, oder die Speise für die Reise von diesem Dasein ins neue Leben. Die Heiligen waren sehr darauf bedacht, diese Kommunion rechtzeitig und in guter Verfassung zu empfangen. Als der hl. Dominikus Savio wegen schwerer Krankheit nach Hause geschickt wurde, machte ihm sein Heimatarzt gute Hoffnung auf Heilung; aber der Junge rief seinen Vater und sagte: „Vater, es wäre gut mit dem himmlischen Arzt eine Konsultation zu vereinbaren. Ich möchte beichten und die Hl. Kommunion empfangen.“ Als die Krankheit des hl. Antonius Maria Claret Besorgnis erregte, wurden zwei Ärzte gerufen. Der Heilige ahnte den schwerwiegenden Zustand und sagte zu den Seinen. „Ich verstehe, aber zuerst denken wir an die Seele, dann erst an den Leib“, und er verlangte sofort die Sakramente, dann ließ er auch die zwei Ärzte eintreten und sagte:
„Nun könnt ihr machen was ihr wollt.“ – Die Seele muss den Vorrang haben. Oft vergisst man darauf. Wir sind oft so gewissenlos und kümmern uns wohl, dass der Arzt ans Krankenbett kommt und den Priester rufen wir erst im letzten Moment, wenn der Kranke vielleicht nicht mehr in der Lage ist, die Sakramente bei vollem Bewusstsein, oder überhaupt nicht mehr zu empfangen. Wie töricht sind wir doch und bedenken nicht, dass wir vielleicht das ewige Heil des Sterbenden verhindern und ihm in dieser entscheidenden Stunde den größten Trost und die Stärkung versagen! Der hl. Josef Cafasso stand als Priester vielen Sterbenden bei, besonders solchen, die zum Tod verurteilt waren. Er war bei diesem Dienst so beliebt, dass die Kranken zu sagen pflegten: „Wenn ich von Don Cafasso begleitet werde, möchte ich gleich sterben.“ Er zögerte aber nicht, den Kranken feinfühlend und schonend die Wahrheit über ihren Zustand und über die Todesgefahr mitzuteilen. Jedem Kranken empfahl er gleich die Übergabe an den Willen Gottes bis zum Lebensopfer. „Wenn dann die Krankheit zum Tode führt, ist das Opfer schon vollbracht“, sagte der Heilige „und wenn er geheilt wird, bleibt ihm das Verdienst.“ Wenn er den Sterbenden die Kommunion bringen sollte, war ihm keine Mühe zu groß, auch als er schon alt war. Und wenn ihm jemand den Aufstieg einer langen Treppe ersparen wollte und einen jüngeren Priester mit dem Allerheiligsten kommen lassen wollte, sagte er, indem er die Stiege hinaufblickte: „Ich will noch höher hinauf!“

Q: Jesus die euch. Liebe - unverkäuflich - mit Erl.


Zeugnis eines Afrikamissionars

Ein Afrikamissionar kommt in der Karwoche 1905 schwerkrank zu seinem Mitbruder nach Mombassa; er ist u.a. durch Malaria sehr entkräftigt, nun hat sich noch eine Krankheit hinzugesellt: Das Schwarzwasserfieber. Ein erfahrener Tropenarzt wird gerufen; dieser ist Protestant. Er kennt den menschlich gesehen, hoffnungslosen Zustand des Missionars und fragte die Umstehenden: "Sie haben da in Ihrer Religion etwas für die Sterbenden?" "Sie meinen die heilige Ölung, Herr Doktor?" "Ja, geben Sie ihm das, denn es ist aus mit ihm. Armer Kerl!" Einer der Priester beginnt nun mit der Krankensalbung. Als er betet: "Richte Deinen Diener auf, o Herr, befreie ihn von seiner Krankheit, schenke ihm die Gesundheit wieder und gib ihn der hl Kirche zurück", da geschieht etwas für den Arzt völlig Unerwartetes:
Die matten Augen des Missionars beleben sich, seine Wangen röten sich, die blassen Lippen werden wieder durchblutet und er schickt sich an aufzurichten. Dann nimmt er zum ersten Mal wieder kräftige Nahrung zu sich! Der Arzt staunt! Bald reist der Missionar in seine Heimat und kehrt schließlich nach einiger Zeit der Erholung wieder zur Missionsstation zurück, um sich seinem Dienst zu widmen.

Q: Licht und Kraft für jeden Tag v. Pfr. Gerhard M.

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