Weihwasser

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Version vom 19. Juni 2013, 09:18 Uhr von Elisabeth (Diskussion | Beiträge) (Bedeutung des Weihwassers: Link zu Kategorie Glaube korrigiert)
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[Joh.Kap.3/5] Jesus antwortete: »Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn einer nicht geboren wird aus Wasser und Geist, kann er nicht eingehen in das Reich Gottes.

Bedeutung des Weihwassers

Das Weihwasser, auch Taufwasser oder Osterwasser genannt, ist ein Segenswasser und hat schon vielen Segen gebracht, die es vertrauensvoll im andächtigen Glauben verwendet haben. In der Osternacht, von Karsamstag auf den Ostersonntag, wird in einem feierlichen Ritus das Wasser, dem Salz mit beigemengt wird, damit es nicht verdirbt, von einem Priester gesegnet. Wenn wir das Weihwasser verbunden mit einen Kreuzzeichen verwenden, weist es uns darauf hin, dass wir mit Christus gestorben sind und ebenso mit ihm auferstehen werden. In Verbundenheit mit Jesus Christus und seines Segens wird uns das Weihwasser ein Zeichen. Mit Weihwasser wurden wir getauft und mit Weihwasser wird man unsere Gräber segnen. Mit der Taufe durch das Weihwasser werden wir zu Kindern Gottes, Kinder des Lichtes und erringen den Sieg über die Mächte der Finsternis . Unsere Seele erhält eine innere Heilung und alles Böse muss weichen. Erneuern wir deshalb wenn wir in der Osternacht zur hl. Messe gehen unser Taufversprechen.

Weihe des Wassers

Dies geschieht durch die große Wasserweihe in zwei Teilen. Zum einen durch vorbereitende Gebete zu dem auch die Allerheiligen-Litanei zählt. Dann werden Psalme gebetet in denen auch Wasser drin vorkommt wie [Ps.29(28); Ps.46(45)2-4.5-12; Ps.147(146)1-11].

  • Bei der Taufwasserweihe wir folgendes Gebet gesprochen:

Allmächtiger, ewiger Gott, deine unsichtbare Macht bewirkt das Heil der Menschen durch sichtbare Zeichen. Auf vielfältige Weise hast du das Wasser dazu erwählt, dass es hinweise auf das Geheimnis der Taufe: Schon im Anfang der Schöpfung schwebte dein Geist über dem Wasser und schenkte ihm die Kraft, zu retten und zu heiligen. Selbst die Sintflut war ein Zeichen der Taufe, denn das Wasser brachte der Sünde den Untergang und heiligem Leben einen neuen Anfang. Als die Kinder Abrahams, aus Pharaos Knechtschaft befreit, trockenen Fußes das Rote Meer durchschritten, da waren sie ein Bild deiner Gläubigen, die durch das Wasser der Taufe aus der Knechtschaft des Bösen befreit sind. Allmächtiger, ewiger Gott, dein geliebter Sohn wurde von Johannes im Jordan getauft und von dir gesalbt mit Heiligem Geiste. Als er am Kreuz hing, flossen aus seiner Seite Blut und Wasser. Nach seiner Auferstehung befahl er den Jüngern: „Geht hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Allmächtiger, ewiger Gott, schau gnädig auf deine Kirche und öffne ihr den Brunnen der Taufe. Dieses Wasser empfange die Gnade deines eingeborenen Sohnes vom Heiligen Geiste, damit der Mensch, der auf dein Bild hin geschaffen ist, durch das Sakrament der Taufe gereinigt wird von der alten Schuld und aus Wasser und Heiligem Geiste aufersteht zum neuen Leben deiner Kinder.

Quelle: des Gebetes Schott Messbuch

  • Bei folgenden Worten wird die Osterkerze dreimal ins Taufwasser getaucht

Durch deinen geliebten Sohn steige herab in dieses Wasser die Kraft des Heiligen Geistes, damit alle, die durch die Taufe mit Christus begraben sind in seinen Tod, durch die Taufe mit Christus auferstehn zum ewigen Leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. A: Amen.

Quelle: des Gebetes Schott Messbuch

Nach der Weihe des Wassers Gebete und Liedern erneuert die Gemeinde ihr Taufversprechen. Danach kommt das Weihwasser zum Einsatz. Mit dem Aspergill (Weihwassersprenger) segnet nun der Priester die ganze Gemeinde und alle singen die Antiphon:

Ich sah ein Wasser ausgehen vom Tempel,
von dessen rechter Seite.
Halleluja, Halleluja.
Und alle, zu denen das Wasser kam, wurden gerettet,
und sie werden rufen:
Halleluja, Halleluja.

Exorziertes Weihwasser

Wird das Weihwasser exorziert spricht der Priester bei der Weihe des Wassers auch einen Exorzismus.

Ich beschwöre dich, Geschöpf des Wassers, im Namen des allmächtigen Vaters und Seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn, und in der Kraft des Heiligen Geistes, auf dass du ein Wasser werdest, gereinigt vom Bösen, um alle Macht des Feindes fernzuhalten, und vermögest, den Feind selbst völlig zu bannen, samt seinen abtrünnigen Engeln, durch die Kraft unseres Herrn Jesus Christus, der da kommen wird zu richten die Lebendigen und die Toten und die Welt durch das Feuer. Amen.

Die Kirche nimmt also den Teufel als ernste Wirklichkeit, als eine bedrohliche Wirklichkeit, sowohl für die Lebenden wie für die Sterbenden, Darum muß ihm geboten werden: das Weihwasser soll die Macht des Bösen fernhalten, ja ihn förmlich bannen. Sankt Paulus betont: „Wir haben zu kämpfen nicht nur mit Fleisch und Blut, sondern auch mit den finsteren Weltbeherrschern und bösen Geistern!" [Eph.6,12.] Und Sankt Jakobus sagt: „Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch [Jak.4,7.]. Der Teufel fürchtet das Weihwasser über alles. Darum mit großem Glauben gebrauchen, ganz besonders an Sterbebetten!

Quelle: „Und in der Stunde..“ von A:M: Weigel Verlag St. Grignionhaus Altötting

Das Weihwasser eine Hilfsquelle für die Armen Seelen

Das Weihwasser, mit Glauben und Vertrauen gebraucht, ist überaus segensreich für Leib und Seele und ebenso hilfreich für die Seelen im Fegefeuer. Der Priester weiht das Wasser im Namen und als Stellvertreter der heiligen Kirche, deren Gebet der göttliche Heiland immer mit Wohlgefallen aufnimmt und erhört.

Wenn man daher mit einem Tropfen Weihwasser entweder sich, eine gegenwärtige oder eine abwesende Person besprengt, so steigt gleichsam von neuem das Gebet der Kirche zum Himmel empor und zieht Gnaden auf jene Personen herab, die mit geweihtem Wasser besprengt werden. Das Weihwasser verscheucht die Gewalt der bösen Geister, daher das Sprichwort: „Der fürchtet dies oder jenes wie der Teufel das Weihwasser". Die oben genannten Wirkungen treten auch ein, wenn man den Armen Seelen das Weihwasser spendet. Ein Tröpfchen Weihwasser ist oft von größerer Wirkung als ein langes [[Gebet], denn unser Gebet ist leider oft recht lau und zerstreut. Anders aber verhält es sich mit dem Gebet der Kirche. Dieses gefällt Gott jeden Augenblick, an jedem Ort, von wem immer es im Namen der Kirche ihm dargebracht wird. Darum sehnen sich die Armen Seelen so sehr nach dem Weihwasser. Könnten wir ihr Seufzen und Flehen nach einem Tröpfchen geweihten Wassers hören, wahrlich, wir würden uns bestreben, sie morgens und abends und auch öfters tagsüber damit zu erquicken. Im gleichen Augenblick, da wir den Armen Seelen etwas zugute kommen lassen, heben sie ihre Hände bittend zum Himmel empor, und Gott erhört bereitwillig ihr Flehen und sendet seine Gnade in überreichem Maße über ihre Helfer. Ein Christ sollte nie auf längere Zeit das Zimmer oder die Wohnung verlassen, ohne das Weihwasser in dreifacher Absicht zu nehmen: für sich und seine Angehörigen, damit der Heiland sie vor allem Schaden des Leibes und der Seele bewahre; für die sterbenden Sünder, damit Gott ihnen noch in der letzten Stunde die Bekehrung gewähre, und für die Armen Seelen im Reinigungsort. Wie viel Segen und Heil, wie viele Verdienste und Gnaden würden wir durch diese so kleine Übung uns selbst und anderen gewinnen und uns dadurch viele Fürbitter im Leben, im Sterben und fürs Fegefeuer erwerben!

Quelle: Gebetszettel vom Kanisiusverlag mit Imprimatur: Freiburg/Schweiz, 5.7. 1962 Da Kanisiusverlag Druck aufgegeben Rechte beim Parvis - Verlag

"Durch dieses geweihte Wasser
und das kostbarte Blut Jesu Christi
bitte ich Dich, o Gott:
Befreie mich von meiner Sündenschuld
und bewahre mich vor dem Bösen. Amen."


Weihwasser in der Geschichte

Die Verwendung von Weihwasser geht schon zurück bis ins 4. Jahrhundert. Das Sprengen von Weihwasser Gläubiger in der Sonntagsmesse begann im 8. Jahrhundert so um 850. In der Ostkirche ist die Wasserweihe ein großes liturgisches Ereignis. Die Wasserweihe entstand in Jerusalem, kam von dort nach Konstantinopel und in die angrenzenden Länder. Mit dem Weihwasser segnete man Wohnhäuser, Stallungen, Tiere, Felder seinen Vorrat und Personen. Im Frühjahr kam Weihwasser mit in die Tränke und segnete auch beim Kalben. Nur leider ist dieses Segnen mit Weihwasser etwas zurückgegangen. Früher trank man auch das Weihwasser und rieb sich damit die kranken Körperstellen ein.

Segne, segne, segne alles kann mit Weihwasser gesegnet werden!