Knud

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König von Dänemark, Märtyrer (+ 1086)

Kanut Knud von Daenemark2.jpg

Fest

10. Juli


kurze Lebensbeschreibung

Der hl. Canut oder Knut IV., König von Dänemark und Martyrer zu Odensee (Othensee) in Schleswig, war der natürliche Sohn des Königs Sueno II., dessen Großoheim, ebenfalls Canut geheißen, in England herrschte. Sueno, der keine ehelichen Kinder hatte, ließ den jungen Canut mit besonderer Sorgfalt erziehen und bestimmte ihn zu seinem Nachfolger; allein die Dänen wählten seinen Bruder Harald, den Siebenten dieses Namens, worauf Canut nach Schweden ging und durch nichts bewogen werden konnte, Dänemark mit Gewalt an sich zu reißen. Durch ein solches Betragen gewann er sich die Herzen aller Dänen, sodaß sie ihn im Jahre 1080, nach Harald's Tod, auf den Thron erhoben.

Als König von Dänemark ließ er sich vor Allem die Bekehrung der Dänen zum christl. Glauben angelegen sein, und er war auch die Ursache, daß die Fackel des Evangeliums nach Curland, Samogitien und Littauen getragen wurde. Ebenso wachte er sorgfältig über die Pflege der Gerechtigkeit und war um keinen Preis dahin zu bringen, in dieser Hinsicht irgend eine Parteilichkeit sich zu Schulden kommen zu lassen. Dies ungeachtet fiel er als Opfer der Volkswut; denn, als er in seinem Reiche die Zehenten einführen wollte, empörten sich die Jüten und Schleswiger, und töteten ihn in der Albanskirche zu Odensee am 10. Juli 1086.

Unter der Regierung seines Bruders Olaus IV. wurde der vielen Wunder wegen, die an seinem Grabe geschahen, sein Leichnam erhoben und an einen ehrenvollern Platz gebracht. Erich III., Olaus' Nachfolger, ein frommer Fürst, schickte Abgeordnete nach Rom mit den Beweisen. Der Papst prüfte die vorgelegten Akten und bestätigte durch ein Dekret seine Verehrung, wobei er zugleich den hl. Canut als ersten oder vorzüglichsten Märtyrer von Dänemark erklärte. Papst Pius IX. empfahl den nordischen Missionen den hl. Canut zur besonderen Verehrung, und erhob für die Gegenden des nördlichen Deutschlands und Dänemarks sein Fest zu einem höhern Range, während es im römischen Brevier nur ein Festum semiduplex ad libitum ist.


(Lebensbeschreibung --> Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)