Koenige

Aus FJM-Ritter
Wechseln zu: Navigation, Suche

ERSTES BUCH DER KÖNIGE

Inhaltlich führen die beiden Königsbüeher, die früher ein einziges Werk bildeten, die Herrschaft der Könige Israels und Judas vor. Das erste von ihnen erzählte Ereignis ist der Tod Davids (972 v.Chr.), das letzte die Begnadigung des nach Babylon verschleppten Königs Jojachin durch einen Nachfolger des Königs Nebukadnezar. Von der Entstehung des Königtums bis zu den letzten Tagen Davids berichteten aber bereits die sogenannten Samuelbücher. Diese werden daher in der griechischen und lateinischen Bibel als 1 und 2 Könige bezeichnet, wonach dann unsere zwei Bücher 3 und 4 Könige heißen. Da jedoch unsere Übersetzung von dem hebräischen Grundtext der Königsbücher ausgeht, zitieren wir folgerichtig nach der hebräischen Benennung 1 und 2 Samuel sowie 1 und 2 Könige (= nach der Vulgata 3 und 4 Könige). Einen breiten Raum nimmt die Erzählung über König Salomo ein (1 Kon 1-11). Durch seine Weisheit, Prachtentfaltung und den Tempelbau machte er seinen Namen für alle Zeiten berühmt. Auch Dinge, die ihm keine Ehre machen, werden offen berichtet. Nach seinem Tod zerfiel das Reich Davids in zwei Teile; eines ist unter dem Namen Nordreich, Israel, Ephraim oder Samaria, das andere unter dem Namen Südreich oder Juda bekannt. Wechselvoll ist ihre Geschichte. Sie findet mit 2 Kon 17 ein gewisses Ende, weil danach mit dem Untergang des Nordreiches ein neuer Abschnitt der hl. Geschichte beginnt. In Kapitel 18-24 stehen ausschließlich Ereignisse des Südreiches, während in Kapitel 25 Jerusalems Untergang beschrieben wird. Ausführlich werden uns die Propheten Elias und Elisäus geschildert (1 Kon 17-2Kön 13); die Könige zur Zeit dieser Propheten stehen lebendig vor den Augen des Lesers. Sonst sind aber die Königsgeschichten gleichförmig aufgebaut: Der König wird mit Namen genannt, dann folgt die Angabe, in welchem Jahr des gleichzeitig im Bruderreich Israel bzw. Juda herrschenden Königs er den Thron bestieg, und wie lange er regierte. Kurz wird seine Stellung zur Religion und zum Gesetz gekennzeichnet. Bei den Königen des Südreiches wird noch das Alter beim Regierungsantritt, der Name der Mutter und ein wichtiges Ereignis ihres Lebens angegeben. Zum Schluß wird auf ein Geschichtswerk verwiesen, und Tod, Begräbnis und Nachfolger des Königs finden Erwähnung. Diese Art von Geschichtsschreibung kann niemals den befriedigen, der eine lückenlose Geschichtsdarstellung sucht. Politisch bedeutende Könige sind nur kurz, wichtige Ereignisse aus der Geschichte anderer Völker meist gar nicht erwähnt. Der Verfasser erzählt uns nur das, was für Gottesdienst und Religion im prophetischen Sinne wichtig ist. Geschichte ist für ihn nicht das Ineinanderwirken menschlicher Ursachen, sondern das Wirken Gottes in der Welt, das mit der sittlichen Lebensführung des Menschen in ursächlichem Zusammenhang steht (Heilsgeschichte).

Die Bibel: 1.Könige | 2.Könige