Roemer

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DIE BRIEFE DES APOSTELS PAULUS

Die folgenden Briefe sind Zeugnisse eines Mannes, der unter Gottes Führung für die Entwicklung der Kirche Christi von größter Bedeutung wurde. Saulus, meist mit seinem Zweitnamen Paulus genannt (vgl. Apg 13,9), als geborener Pharisäer und gebildeter Gesetzeslehrer mit der jüdischen Theologie vertraut, als Auslandsjude aus Tarsus in Cilicien mit der Kultur seiner Zeit bekannt, aus seinem Kampf gegen die Kirche zum Apostel berufen, bahnte dem Evangelium den Weg zur Weltkirche, vor allem durch seine großen Missionsreisen, von denen die erste ihn über Cypern nach Kleinasien führte (45-49), die zweite über Kleinasien nach Europa (Mazedonien und Griechenland, 50-53), die dritte zu den gleichen Gebieten mit einem dreijährigen Wirken und Ephesus (54-58). Durch die Feindseligkeit jüdischer Gegner geriet er in langjährige Untersuchungshaft, zuerst in Cäsarea und dann in Rom (58-63; vgl. die ausführlichen Berichte der Apg 13-28). Nach seinem Freispruch, den wir aus verschiedenen Gründen annehmen dürfen, kam er als rastloser Missionar wahrscheinlich nochmals in die Östlichen Länder sowie nach Spanien, bis er unter Nero, vermutlich im Jahre 67, in Rom als Märtyrer starb. Seine Briefe, im folgenden nach ihrer Größe und Bedeutung geordnet, sind erfüllt von einem starken Sendungs- und Gnadenbewußtsein, von einer glühenden Dankbarkeit und Liebe für Christus und vom leidenschaftlichen Drang, allen Menschen die Heilsbotschaft zu verkünden. Sie geben uns auch lebendigen Einblick in die äußeren und inneren Verhältnisse und in die Missionsprobleme der ersten Kirche sowie in das Bemühen, das Heilserlebnis in Christus Jesus theologisch und kerygmatisch zu fassen und zu durchdringen. Nach ihrer zeitlichen Entstehung sind sie, wie folgt, zu ordnen: 1 Thess, 2 Thess, Gal, l Kor, 2 Kor, Rom, Kol, Eph, Philem, Phil, l Tim, Tit, 2 Tim. Der Hebräerbrief nimmt eine Sonderstellung ein. Vgl. die Einführung zu den einzelnen Briefen.

DER BRIEF AN DIE RÖMER

Korinth aus diesen wichtigsten seiner Briefe an die Christengemeinde der Reichshauptstadt Rom, da er die Absicht hatte, auf seiner geplanten Missionsfahrt nach Spanien in Rom Aufenthalt zu nehmen (RÖrn l,llf; Rom 15.19.23). In seinem Brief zeigt er in tiefgreifender Darstellung die Grundgedanken der Heilsbotschaft und deren alleinige Erlösungskraft für die heilsbedürftige Menschheit. In Berücksichtigung der aus ehemaligen Heiden und Juden bestehenden römischen Christengemeinde zeichnet er nach der Einleitung des Briefes (1,1-17) zunächst die religiöse und sittliche Not der gesamten Menschheit (1,18-3,20), um anschließend (3,21-4,25) das in Christus Jesus gewirkte und durch den Glauben an ihn zu erlangende Heil zu umschreiben. Von 5,1-8,39 sucht er in bewegter Weise die Lebensbedeutung dieser Erlösung zu schildern, um dadurch die große Zuversicht des Christen zu begründen. 9,1-11,36 bietet eine ergreifende Betrachtung zur Stellung der Juden im Heilswerk Gottes. Von 12,1-15,13 gibt der Apostel Weisung für das rechte Verhalten der Christen im Leben, um mit 15,14-16,27 dem Brief mit persönlichen Notizen den Abschluß zu geben.