Alfons Maria von Liguori: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FJM-Ritter
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hannelore1981 (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Hannelore1981 (Diskussion | Beiträge)
 
Zeile 7: Zeile 7:
Der hl. Alphons Maria von Liguori, eine der schönsten Zierden des achtzehnten Jahrhunderts, wurde zu Marianella, einer Vorstadt Neapels, am 27. Sept. 1696 geboren. Sein Vater, aus einer altadeligen Familie entsprossen, hieß Joseph und war ein durch Tapferkeit sowie durch Frömmigkeit ausgezeichneter Kriegsmann; seine Mutter war Anna Katharina Cavalieri, eine Tochter des berühmten Diener Gottes Aemilius Jakob Cavalieri, spätern Bischofs von Troja, der im Rufe der Heiligkeit starb. Diese Frau war ein Muster weiblicher Tugend, die alle Sorgfalt auf die Erziehung ihrer Kinder verwendete, daher auch Alphons, ihr drittältester Sohn, an der mütterlichen Hand raschen Schrittes zur Vollkommenheit hinaufstrebte. Die zärtliche [[Liebe]] seiner Eltern gestattete nicht, ihn von sich zu lassen und in eine Erziehungsanstalt zu tun, weßhalb er im elterlichen Hause von geschickten Lehrern in den Wissenschaften gebildet wurde. Welche Fortschritte er darin machte, mit welchem Fleiße und mit welcher Liebe er ihnen oblag, mag schon daraus hervorgehen, daß er, erst siebzehn Jahre alt, die Doktorwürde erlangte - im Jahre 1713.
Der hl. Alphons Maria von Liguori, eine der schönsten Zierden des achtzehnten Jahrhunderts, wurde zu Marianella, einer Vorstadt Neapels, am 27. Sept. 1696 geboren. Sein Vater, aus einer altadeligen Familie entsprossen, hieß Joseph und war ein durch Tapferkeit sowie durch Frömmigkeit ausgezeichneter Kriegsmann; seine Mutter war Anna Katharina Cavalieri, eine Tochter des berühmten Diener Gottes Aemilius Jakob Cavalieri, spätern Bischofs von Troja, der im Rufe der Heiligkeit starb. Diese Frau war ein Muster weiblicher Tugend, die alle Sorgfalt auf die Erziehung ihrer Kinder verwendete, daher auch Alphons, ihr drittältester Sohn, an der mütterlichen Hand raschen Schrittes zur Vollkommenheit hinaufstrebte. Die zärtliche [[Liebe]] seiner Eltern gestattete nicht, ihn von sich zu lassen und in eine Erziehungsanstalt zu tun, weßhalb er im elterlichen Hause von geschickten Lehrern in den Wissenschaften gebildet wurde. Welche Fortschritte er darin machte, mit welchem Fleiße und mit welcher Liebe er ihnen oblag, mag schon daraus hervorgehen, daß er, erst siebzehn Jahre alt, die Doktorwürde erlangte - im Jahre 1713.


Der Advokatie sich widmend, erwarb er sich bald den Ruf eines geschickten und gelehrten Anwalts und erhielt großen Zulauf der Parteien, sowohl aus der Hauptstadt als auch aus dem ganzen Reiche. Seine Familie nährte die glänzendsten Hoffnungen von seiner künftigen Erhöhung, und war daran, ihm eine Lebensgefährtin zu bestimmen; allein [[Gott]] hatte etwas Anderes mit ihm vor. Ein unbedeutender Vorfall, eine Verhandlung bei Gericht, in der er, trotz der evidentesten Beweise für seinen Klienten, außer Fassung geriet und die daher nachteilig für den Letzteren ausfiel, bestimmte ihn, ganz der Welt zu entsagen und in den geistlichen Stand zu treten. Seine Angehörigen boten Alles auf, ihn von seinem Vorhaben abzubringen; allein er war standhaft und empfing bereits am 23. Septbr. 1724, in seinem 26. Lebensjahre, die Klerikaltonsur. Anfangs bekleidete er das Amt eines Sakristans in einer Pfarrkirche, dann übergab er sich der Leitung gottseliger [[Priester]], die auf dem Lande Missionen hielten und junge Geistliche zu diesem Berufe bildeten. Nach einer schweren Krankheit begab er sich zur Herstellung seiner Gesundheit in Gesellschaft einiger gleichgesinnter Priester in die Stadt Scala ''(im Bezirke von Benevent)'', wo er unter Anregung einer heiligen Klosterfrau, Namens Maria Cölestis Costarosa, am 8. Nov. 1732 die »Genossenschaft unseres heiligsten Erlösers« gründete, ungefähr nach denselben Regeln und Satzungen wie jene, welche im vorhergehenden Jahrhunderte vom hl. [[Vinzenz von Paul]] gestiftet worden war.
Der Advokatie sich widmend, erwarb er sich bald den Ruf eines geschickten und gelehrten Anwalts und erhielt großen Zulauf der Parteien, sowohl aus der Hauptstadt als auch aus dem ganzen Reiche. Seine Familie nährte die glänzendsten Hoffnungen von seiner künftigen Erhöhung, und war daran, ihm eine Lebensgefährtin zu bestimmen; allein [[Gott]] hatte etwas Anderes mit ihm vor. Ein unbedeutender Vorfall, eine Verhandlung bei Gericht, in der er, trotz der evidentesten Beweise für seinen Klienten, außer Fassung geriet und die daher nachteilig für den Letzteren ausfiel, bestimmte ihn, ganz der Welt zu entsagen und in den geistlichen Stand zu treten. Seine Angehörigen boten Alles auf, ihn von seinem Vorhaben abzubringen; allein er war standhaft und empfing bereits am 23. September 1724, in seinem 26. Lebensjahre, die Klerikaltonsur. Anfangs bekleidete er das Amt eines Sakristans in einer Pfarrkirche, dann übergab er sich der Leitung gottseliger [[Priester]], die auf dem Lande Missionen hielten und junge Geistliche zu diesem Berufe bildeten. Nach einer schweren Krankheit begab er sich zur Herstellung seiner Gesundheit in Gesellschaft einiger gleichgesinnter Priester in die Stadt Scala ''(im Bezirke von Benevent)'', wo er unter Anregung einer heiligen Klosterfrau, Namens Maria Cölestis Costarosa, am 8. Nov. 1732 die »Genossenschaft unseres heiligsten Erlösers« gründete, ungefähr nach denselben Regeln und Satzungen wie jene, welche im vorhergehenden Jahrhunderte vom hl. [[Vinzenz von Paul]] gestiftet worden war.


Im Jahre 1742 begann er mit seinen wenig zahlreichen Schülern die einfachen Gelübde abzulegen und wurde zum Obern erwählt. Papst Benedikt XIV. bestätigte feierlich diese Anstalt durch ein Ausschreiben vom 25. Febr. 1749. Von diesem Zeitpunkte an erwarb sich diese Kongregation, die sich den Missionen auf dem Lande widmete, durch ihren Eifer, ihre Klugheit und tätige Liebe solchen Ruf, daß ihre Missionäre in allen Teilen Italiens begehrt wurden. Die [[Seele]] der ganzen Gesellschaft war unser Heiliger, den [[Gott]] mit der Gabe der Wunder ausrüstete. Die glänzenden Tugenden, welche an ihm strahlten, bewirkten ihm mehremale den Ruf als Bischof in verschiedene Diözesen Italiens, die er aber alle ausschlug. Endlich ernannte ihn Papst Clemens XIII. im Jahre 1762 zum Bischof von St. Agatha der Gothen, einem Suffragan-Sitze der Erzdiözese Benevent. Liguori mochte sich weigern wie er wollte, diese Würde anzunehmen, er mußte sich ''(am 12. Juni 1762)'' consecriren lassen und nahm am 11. des folgenden Monats Besitz von seinem Sprengel. Mit ganzer Seele oblag er nun dem bischöflichen Amte. Gleich nach seiner Consecration eröffnete er Missionen in allen Teilen seines Bistums und vermehrte die Missionäre, um die Früchte der Mission zu vervielfältigen.
Im Jahre 1742 begann er mit seinen wenig zahlreichen Schülern die einfachen Gelübde abzulegen und wurde zum Obern erwählt. Papst Benedikt XIV. bestätigte feierlich diese Anstalt durch ein Ausschreiben vom 25. Febr. 1749. Von diesem Zeitpunkte an erwarb sich diese Kongregation, die sich den Missionen auf dem Lande widmete, durch ihren Eifer, ihre Klugheit und tätige Liebe solchen Ruf, daß ihre Missionäre in allen Teilen Italiens begehrt wurden. Die [[Seele]] der ganzen Gesellschaft war unser Heiliger, den [[Gott]] mit der Gabe der Wunder ausrüstete. Die glänzenden Tugenden, welche an ihm strahlten, bewirkten ihm mehremale den Ruf als Bischof in verschiedene Diözesen Italiens, die er aber alle ausschlug. Endlich ernannte ihn Papst Clemens XIII. im Jahre 1762 zum Bischof von St. Agatha der Gothen, einem Suffragan-Sitze der Erzdiözese Benevent. Liguori mochte sich weigern wie er wollte, diese Würde anzunehmen, er mußte sich ''(am 12. Juni 1762)'' consecriren lassen und nahm am 11. des folgenden Monats Besitz von seinem Sprengel. Mit ganzer Seele oblag er nun dem bischöflichen Amte. Gleich nach seiner Consecration eröffnete er Missionen in allen Teilen seines Bistums und vermehrte die Missionäre, um die Früchte der Mission zu vervielfältigen.


Im Jahre 1766 stiftete er zu St. Agatha, nach dem Plane seiner Genossenschaft, eine Anstalt für Klosterfrauen, welche sich den leiblichen und geistlichen Werken der Barmherzigkeit widmeten. Nach mehreren Jahren treuerfüllten Oberhirtenamtes begehrte er von Clemens XIV. ''(Ganganelli, dem er bei seinem Tode Beistand leistete)'' die Erlaubnis, sein bischöfl. Amt niederzulegen, indem er die Zerrüttung seiner Gesundheit als den Grund seines Gesuches angab; allein der Papst wollte seiner Bitte nicht willfahren. Mit besserem Erfolge legte er dieselbe ein bei seinem Nachfolger, Pius VI., und mit Beistimmung des Kirchenoberhauptes begab er sich seiner Diözese im J. 1775, ohne sich einen Gehalt auszubedingen. Er zog sich nach Nocera zurück, in ein Haus seiner Genossenschaft, wo er die Gläubigen, besonders die Armen, unterwies und fortfuhr, die von ihm gestiftete Genossenschaft zu regieren. Doch übergab er bald das Vorsteheramt dem Andreas Villani, welcher ihm in diesem Geschäfte lange Zeit als Gehilfe zur Seite gestanden. In diesem Hause nun gänzlich zurückgezogen, beschäftigte er sich mit Abfassung einer Menge Schriften theologischen und ascetischen Inhalts. Er war einer der gelehrtesten Gegner des Joh. Nikolaus von Hontheim, Weihbischofs von Trier, der unter dem Namen »Febronius« antikirchliche Schriften herausgab.  
Im Jahre 1766 stiftete er zu St. Agatha, nach dem Plane seiner Genossenschaft, eine Anstalt für Klosterfrauen, welche sich den leiblichen und geistlichen Werken der Barmherzigkeit widmeten. Nach mehreren Jahren treuerfüllten Oberhirtenamtes begehrte er von Clemens XIV. ''(Ganganelli, dem er bei seinem Tode Beistand leistete)'' die Erlaubnis, sein bischöfl. Amt niederzulegen, indem er die Zerrüttung seiner Gesundheit als den Grund seines Gesuches angab; allein der Papst wollte seiner Bitte nicht willfahren. Mit besserem Erfolge legte er dieselbe ein bei seinem Nachfolger, Pius VI., und mit Beistimmung des Kirchenoberhauptes begab er sich seiner Diözese im J. 1775, ohne sich einen Gehalt auszubedingen. Er zog sich nach Nocera zurück, in ein Haus seiner Genossenschaft, wo er die Gläubigen, besonders die Armen, unterwies und fortfuhr, die von ihm gestiftete Genossenschaft zu regieren. Doch übergab er bald das Vorsteheramt dem Andreas Villani, welcher ihm in diesem Geschäfte lange Zeit als Gehilfe zur Seite gestanden. In diesem Hause nun gänzlich zurückgezogen, beschäftigte er sich mit Abfassung einer Menge Schriften theologischen und ascetischen Inhalts. Er war einer der gelehrtesten Gegner des Joh. Nikolaus von Hontheim, Weihbischofs von Trier, der unter dem Namen »Febronius« antikirchliche Schriften herausgab.


==''Das Ende seines irdischen Lebens''==
==''Das Ende seines irdischen Lebens''==

Aktuelle Version vom 1. August 2012, 20:07 Uhr

Fest

1. August

Das Leben des Alphonsus Maria de Liguori

Der hl. Alphons Maria von Liguori, eine der schönsten Zierden des achtzehnten Jahrhunderts, wurde zu Marianella, einer Vorstadt Neapels, am 27. Sept. 1696 geboren. Sein Vater, aus einer altadeligen Familie entsprossen, hieß Joseph und war ein durch Tapferkeit sowie durch Frömmigkeit ausgezeichneter Kriegsmann; seine Mutter war Anna Katharina Cavalieri, eine Tochter des berühmten Diener Gottes Aemilius Jakob Cavalieri, spätern Bischofs von Troja, der im Rufe der Heiligkeit starb. Diese Frau war ein Muster weiblicher Tugend, die alle Sorgfalt auf die Erziehung ihrer Kinder verwendete, daher auch Alphons, ihr drittältester Sohn, an der mütterlichen Hand raschen Schrittes zur Vollkommenheit hinaufstrebte. Die zärtliche Liebe seiner Eltern gestattete nicht, ihn von sich zu lassen und in eine Erziehungsanstalt zu tun, weßhalb er im elterlichen Hause von geschickten Lehrern in den Wissenschaften gebildet wurde. Welche Fortschritte er darin machte, mit welchem Fleiße und mit welcher Liebe er ihnen oblag, mag schon daraus hervorgehen, daß er, erst siebzehn Jahre alt, die Doktorwürde erlangte - im Jahre 1713.

Der Advokatie sich widmend, erwarb er sich bald den Ruf eines geschickten und gelehrten Anwalts und erhielt großen Zulauf der Parteien, sowohl aus der Hauptstadt als auch aus dem ganzen Reiche. Seine Familie nährte die glänzendsten Hoffnungen von seiner künftigen Erhöhung, und war daran, ihm eine Lebensgefährtin zu bestimmen; allein Gott hatte etwas Anderes mit ihm vor. Ein unbedeutender Vorfall, eine Verhandlung bei Gericht, in der er, trotz der evidentesten Beweise für seinen Klienten, außer Fassung geriet und die daher nachteilig für den Letzteren ausfiel, bestimmte ihn, ganz der Welt zu entsagen und in den geistlichen Stand zu treten. Seine Angehörigen boten Alles auf, ihn von seinem Vorhaben abzubringen; allein er war standhaft und empfing bereits am 23. September 1724, in seinem 26. Lebensjahre, die Klerikaltonsur. Anfangs bekleidete er das Amt eines Sakristans in einer Pfarrkirche, dann übergab er sich der Leitung gottseliger Priester, die auf dem Lande Missionen hielten und junge Geistliche zu diesem Berufe bildeten. Nach einer schweren Krankheit begab er sich zur Herstellung seiner Gesundheit in Gesellschaft einiger gleichgesinnter Priester in die Stadt Scala (im Bezirke von Benevent), wo er unter Anregung einer heiligen Klosterfrau, Namens Maria Cölestis Costarosa, am 8. Nov. 1732 die »Genossenschaft unseres heiligsten Erlösers« gründete, ungefähr nach denselben Regeln und Satzungen wie jene, welche im vorhergehenden Jahrhunderte vom hl. Vinzenz von Paul gestiftet worden war.

Im Jahre 1742 begann er mit seinen wenig zahlreichen Schülern die einfachen Gelübde abzulegen und wurde zum Obern erwählt. Papst Benedikt XIV. bestätigte feierlich diese Anstalt durch ein Ausschreiben vom 25. Febr. 1749. Von diesem Zeitpunkte an erwarb sich diese Kongregation, die sich den Missionen auf dem Lande widmete, durch ihren Eifer, ihre Klugheit und tätige Liebe solchen Ruf, daß ihre Missionäre in allen Teilen Italiens begehrt wurden. Die Seele der ganzen Gesellschaft war unser Heiliger, den Gott mit der Gabe der Wunder ausrüstete. Die glänzenden Tugenden, welche an ihm strahlten, bewirkten ihm mehremale den Ruf als Bischof in verschiedene Diözesen Italiens, die er aber alle ausschlug. Endlich ernannte ihn Papst Clemens XIII. im Jahre 1762 zum Bischof von St. Agatha der Gothen, einem Suffragan-Sitze der Erzdiözese Benevent. Liguori mochte sich weigern wie er wollte, diese Würde anzunehmen, er mußte sich (am 12. Juni 1762) consecriren lassen und nahm am 11. des folgenden Monats Besitz von seinem Sprengel. Mit ganzer Seele oblag er nun dem bischöflichen Amte. Gleich nach seiner Consecration eröffnete er Missionen in allen Teilen seines Bistums und vermehrte die Missionäre, um die Früchte der Mission zu vervielfältigen.

Im Jahre 1766 stiftete er zu St. Agatha, nach dem Plane seiner Genossenschaft, eine Anstalt für Klosterfrauen, welche sich den leiblichen und geistlichen Werken der Barmherzigkeit widmeten. Nach mehreren Jahren treuerfüllten Oberhirtenamtes begehrte er von Clemens XIV. (Ganganelli, dem er bei seinem Tode Beistand leistete) die Erlaubnis, sein bischöfl. Amt niederzulegen, indem er die Zerrüttung seiner Gesundheit als den Grund seines Gesuches angab; allein der Papst wollte seiner Bitte nicht willfahren. Mit besserem Erfolge legte er dieselbe ein bei seinem Nachfolger, Pius VI., und mit Beistimmung des Kirchenoberhauptes begab er sich seiner Diözese im J. 1775, ohne sich einen Gehalt auszubedingen. Er zog sich nach Nocera zurück, in ein Haus seiner Genossenschaft, wo er die Gläubigen, besonders die Armen, unterwies und fortfuhr, die von ihm gestiftete Genossenschaft zu regieren. Doch übergab er bald das Vorsteheramt dem Andreas Villani, welcher ihm in diesem Geschäfte lange Zeit als Gehilfe zur Seite gestanden. In diesem Hause nun gänzlich zurückgezogen, beschäftigte er sich mit Abfassung einer Menge Schriften theologischen und ascetischen Inhalts. Er war einer der gelehrtesten Gegner des Joh. Nikolaus von Hontheim, Weihbischofs von Trier, der unter dem Namen »Febronius« antikirchliche Schriften herausgab.

Das Ende seines irdischen Lebens

In einem Alter von 85 Jahren erlitt er eine fast gänzliche Abnahme seiner Kräfte. Vor Altersschwäche war er so gekrümmt, daß sein Haupt bis zur Brust herabsank. Im Jahre 1787 nahmen seine Übel zu und er verschied am 1. Aug. 1787 im 91. Lebensjahre.

Seine Selig- und Heiligsprechung

Noch war kein Jahr verflossen, und man trug schon auf seine Heiligsprechung an. Pius VI. erklärte ihn »ehrwürdig« (venerabilis) am 4. Mai 1796, und am 6. Septbr. 1816 machte Pius VII. durch ein öffentliches Decret seine »Seligsprechung« kund, die kurz nachher (am 15. Sept.) in der Vatikankirche feierlich erfolgte. Am 26. Mai 1839, am hl. Dreifaltigkeitssonntag, wurde er mit mehreren Andern von Papst Gregor XVI. feierlich in den Katalog der »Heiligen« aufgenommen. Sein Name steht am 2. Aug. im röm. Martyrologium und an diesem Tage steht sein Officium auch im römischen Brevier. Die von ihm gegründete Genossenschaft des allerheiligsten Erlösers (SS. Redemptoris) wirkt unter dem gewöhnlichen Namen der »Redemptoristen« oder »Ligorianer« an vielen Orten der alten und neuen Welt mit großem Segen. Seine Schriften sind in Butler (X. 293 ff.) angeführt.


(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)