Papst Silverius: Unterschied zwischen den Versionen

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==''Der heilige Papst Silverius, Märtyrer''==
==''Der heilige Papst Silverius, Märtyrer''==


Dieser hl. [[:Kategorie:Papst|Papst]], welcher auch unter dem Namen Severus vorkommt, der Sohn des im Jahr 523 verstorbenen hl. Papstes Hormisdas, welcher vor seiner [[Priester]]weihe verheiratet gewesen war, hatte von seinem Vater dessen Eifer für die Reinheit des Glaubens ererbt. Sein Geburtsort ist Frosinona in der Campagnia. Unter dem hl. Agapetus I. war er Subdiakon der römischen Kirche. Als dieser am 17. April des Jahres 536 zu Konstantinopel gestorben war, bestieg er den Hirtenstuhl der kathol. Kirche. Seine Erhebung erregte die Eifersucht des römischen Kaisers Justinian I. Noch erbitterter zeigte sich die Kaiserin Theodora, welche hiedurch in der Hoffnung, einen ihr mehr geneigten Papst zu bekommen, getäuscht war. Daß die römische Geistlichkeit und das Volk den neuen Papst um ihretwillen fallen lassen werde, stand nicht zu hoffen. Sie fügte sich vorläufig der vollendeten Tatsache, tat aber sogleich Schritte, ihren Liebling, den von zwei Synoden mit Bestätigung des Papstes Agapetus I. wegen Begünstigung der Eutychianischen Ketzerei abgesetzten Patriarchen Anthimus von Konstantinopel dem Papste zur Wiedereinsetzung vorzuschlagen. Die Antwort lautete, obwohl der Papst, den Ausgang voraussehend, ausrief: '''»Ich weiß, daß diese Sache mich das Leben kosten wird«''', fest und entschieden: '''»Niemals werde ich einen wegen seiner Hartnäckigkeit verurteilten Ketzer wieder in sein Amt einsetzen.«''' Hiebei blieb er.


 
Umsonst kam der kaiserl. Feldherr Belisar selbst nach [[Rom]], um den Papst umzustimmen. Er hatte den Befehl, ihn für den Fall fortgesetzter Weigerung gefangen zu nehmen und zu entsetzen. Der Papst stellte sich, in der St. Sabinakirche betend, unter den Schutz [[Gott]]es und seiner Heiligen. Dreimal gab er der Einladung Belisars nach, indem er sich bei ihm, als kaiserl. Bevollmächtigten, in seinem Palaste auf dem Monte Pincio zu den gewünschten Unterredungen einfand. Aber bezüglich der Wiedereinsetzung des Anthimus war nichts von ihm zu erreichen. Die dritte Unterredung gipfelte in der Anklage, er habe mit dem ostgothischen Könige Vitiges, welcher Rom wieder in seinen Besitz bringen wollte, ein reichsverräterisches Bündnis geschlossen. Man hatte also bereits vergessen, daß es der Papst gewesen war, der die Römer überredet hatte, dem kaiserlichen Feldherrn die Stadttore zu öffnen. Unter dem Volke wurde das Gerücht ausgebreitet, der Papst habe abgedankt und sei Mönch geworden. Man schleppte ihn nach Patara in Lycien in die Verbannung. Als der dortige Bischof sich des bedrängten Kirchenfürsten annahm und beim Kaiser für ihn redete, verordnete dieser seine Freigebung. Aber die Kaiserin und der ihr ergebene römische Diakon Vigilius, welcher sich bereits des päpstlichen Stuhles bemächtiget hatte, trafen Vorkehrungen, daß er Rom nicht mehr sah, sondern auf der unwirtsamen Insel Palmaria ''(letzt Palmarola)'' oder vielleicht zu Pontia ''(Ponza)'' ausgesetzt, wo er des Hungertodes starb. Kurz vorher soll er nach Gallien an den Bischof Amator von Autun geschrieben haben: '''»Mein Brot ist Trübsal, mein Wasser Angst und Not, aber meiner Pflicht bin ich nicht untreu geworden, noch will ich es je werden.«''' Der Brief gilt für unecht, sein Inhalt ist aber der Wahrheit vollkommen entsprechend und deshalb steht die angezogene Stelle auch im Brevier. Er hinterließ für die spätesten Zeiten ein erhabenes Beispiel apostolischer Festigkeit. Sein Tod ereignete sich am 20. Juni des Jahres. 538 oder 540. Seine Reliquien ruhen ''(Piazza, I. 526)'' bei St. Maria Maggiore, in St. Sabina und St. Alexius. Abbildungen des hl. Papstes zeigen ihn auf dem Wege in die Verbannung, in armseliger Kleidung, den Pilgerstab in der Hand, oder als Papst und Kirchenverteidiger mit einer Kirche auf den Armen, endlich als Verbannter mit einem Stücklein Brot auf einem Tellerchen.
 
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''(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)''


[[Kategorie:Heilige|Silverius, Papst]]
[[Kategorie:Heilige|Silverius, Papst]]
[[Kategorie:Personen|Silverius, Papst]]
[[Kategorie:Personen|Silverius, Papst]]
[[Kategorie:Papst|Silverius, Papst]]
[[Kategorie:Papst|Silverius, Papst]]

Aktuelle Version vom 26. November 2016, 13:39 Uhr

Fest

2. Dezember

Der heilige Papst Silverius, Märtyrer

Dieser hl. Papst, welcher auch unter dem Namen Severus vorkommt, der Sohn des im Jahr 523 verstorbenen hl. Papstes Hormisdas, welcher vor seiner Priesterweihe verheiratet gewesen war, hatte von seinem Vater dessen Eifer für die Reinheit des Glaubens ererbt. Sein Geburtsort ist Frosinona in der Campagnia. Unter dem hl. Agapetus I. war er Subdiakon der römischen Kirche. Als dieser am 17. April des Jahres 536 zu Konstantinopel gestorben war, bestieg er den Hirtenstuhl der kathol. Kirche. Seine Erhebung erregte die Eifersucht des römischen Kaisers Justinian I. Noch erbitterter zeigte sich die Kaiserin Theodora, welche hiedurch in der Hoffnung, einen ihr mehr geneigten Papst zu bekommen, getäuscht war. Daß die römische Geistlichkeit und das Volk den neuen Papst um ihretwillen fallen lassen werde, stand nicht zu hoffen. Sie fügte sich vorläufig der vollendeten Tatsache, tat aber sogleich Schritte, ihren Liebling, den von zwei Synoden mit Bestätigung des Papstes Agapetus I. wegen Begünstigung der Eutychianischen Ketzerei abgesetzten Patriarchen Anthimus von Konstantinopel dem Papste zur Wiedereinsetzung vorzuschlagen. Die Antwort lautete, obwohl der Papst, den Ausgang voraussehend, ausrief: »Ich weiß, daß diese Sache mich das Leben kosten wird«, fest und entschieden: »Niemals werde ich einen wegen seiner Hartnäckigkeit verurteilten Ketzer wieder in sein Amt einsetzen.« Hiebei blieb er.

Umsonst kam der kaiserl. Feldherr Belisar selbst nach Rom, um den Papst umzustimmen. Er hatte den Befehl, ihn für den Fall fortgesetzter Weigerung gefangen zu nehmen und zu entsetzen. Der Papst stellte sich, in der St. Sabinakirche betend, unter den Schutz Gottes und seiner Heiligen. Dreimal gab er der Einladung Belisars nach, indem er sich bei ihm, als kaiserl. Bevollmächtigten, in seinem Palaste auf dem Monte Pincio zu den gewünschten Unterredungen einfand. Aber bezüglich der Wiedereinsetzung des Anthimus war nichts von ihm zu erreichen. Die dritte Unterredung gipfelte in der Anklage, er habe mit dem ostgothischen Könige Vitiges, welcher Rom wieder in seinen Besitz bringen wollte, ein reichsverräterisches Bündnis geschlossen. Man hatte also bereits vergessen, daß es der Papst gewesen war, der die Römer überredet hatte, dem kaiserlichen Feldherrn die Stadttore zu öffnen. Unter dem Volke wurde das Gerücht ausgebreitet, der Papst habe abgedankt und sei Mönch geworden. Man schleppte ihn nach Patara in Lycien in die Verbannung. Als der dortige Bischof sich des bedrängten Kirchenfürsten annahm und beim Kaiser für ihn redete, verordnete dieser seine Freigebung. Aber die Kaiserin und der ihr ergebene römische Diakon Vigilius, welcher sich bereits des päpstlichen Stuhles bemächtiget hatte, trafen Vorkehrungen, daß er Rom nicht mehr sah, sondern auf der unwirtsamen Insel Palmaria (letzt Palmarola) oder vielleicht zu Pontia (Ponza) ausgesetzt, wo er des Hungertodes starb. Kurz vorher soll er nach Gallien an den Bischof Amator von Autun geschrieben haben: »Mein Brot ist Trübsal, mein Wasser Angst und Not, aber meiner Pflicht bin ich nicht untreu geworden, noch will ich es je werden.« Der Brief gilt für unecht, sein Inhalt ist aber der Wahrheit vollkommen entsprechend und deshalb steht die angezogene Stelle auch im Brevier. Er hinterließ für die spätesten Zeiten ein erhabenes Beispiel apostolischer Festigkeit. Sein Tod ereignete sich am 20. Juni des Jahres. 538 oder 540. Seine Reliquien ruhen (Piazza, I. 526) bei St. Maria Maggiore, in St. Sabina und St. Alexius. Abbildungen des hl. Papstes zeigen ihn auf dem Wege in die Verbannung, in armseliger Kleidung, den Pilgerstab in der Hand, oder als Papst und Kirchenverteidiger mit einer Kirche auf den Armen, endlich als Verbannter mit einem Stücklein Brot auf einem Tellerchen.


(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)