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Johannes Eudes, der Stifter der Eudisten, einer der frömmsten [[Priester]] Frankreichs, ein Zeitgenosse des heil. [[Vinzenz von Paul]], des Johannes Jacobus Olier etc., war im J. 1601 geboren zu Mazerai in der Diözese Seez und ein Bruder des berühmten Historikers François Eudes, welcher sich nach seinem Geburtsorte de Mézeray nannte. Im J. 1623 trat unser Johannes zu Paris in die von dem Kardinal Petrus von Berulle gegründete französische Oratorianer-Gesellschaft, und wurde im J. 1625 zum Priester geweiht. Im J. 1632 widmete er sich dem Missionsamte, welches von nun an die Beschäftigung seines Lebens blieb. Im J. 1639 wurde er Vorstand des Oratoriums in Caën, von wo ihn Kardinal Richelieu nach Paris berief, um dort die Einführung der Seminarien in Frankreich mit ihm zu besprechen. Der Tod des Kardinals vereitelte zwar vorerst die Ausführung dieses Planes; aber P. Eudes ließ ihn nicht fallen, sondern stiftete nun, nachdem er nach dem Rate mehrerer Bischöfe aus dem Oratorium getreten war, im J. 1643 ''(25. März)'' zu Caën selbst eine Genossenschaft, welche den Namen von [[Jesus-Christus|Jesus]] und [[Gottesmutter Maria|Maria]] tragen sollte und den doppelten Zweck hatte, Missionen abzuhalten und Jünglinge zum geistlichen Stande heranzubilden. | |||
Bald wurden der neuen Kongregation, die im J. 1644 bestätigt wurde, verschiedene Diözesan-Seminarien zur Leitung übergeben. Diese »Missionspriester von Jesus und Maria«, welche nach ihrem Stifter gewöhnlich Eudisten genannt werden, wirkten mit großem Segen in Frankreich, wo sie noch in einigen Provinzen tätig sind. Nach W.W. ''(III. 734)'' haben sie auch in Amerika ein Kollegium. Eben so stifte P. Eudes die Kongregation, U.L. Frau von der [[Naechstenliebe|Nächstenliebe]], welche im J. 1642 bestätigt wurde und den doppelten Zweck hatte, Büßerinnen aufzunehmen und junge Mädchen zu erziehen. Er führte darin die Andacht zu den heil. Herzen Jesu und Mariä ein, weshalb gleich beim Beginn daselbst das Fest des Herzens der allerseligsten Jungfrau Maria eingesetzt wurde, welches in der Folge von einigen Bischöfen Frankreis und dann auch vom Kirchenoberhaupt bestätiget wurde. Reich an Verdiensten und erschöpft durch die bis in sein Greisenalter ununterbrochen fortgesetzten apostolischen Arbeiten starb unser Johannes Endes zu Caën am 19. Aug. 1680. Er hat auch mehrere Schriften hinterlassen, welche meist Gegenstände der Pastoraltheologie betreffen, und war auch so einer »der glänzenden Sterne am Himmel der Kirche Frankreichs, welche den hellleuchtendsten, den heil. [[Vinzenz von Paul]], umkreisten«, wie es in der Vorrede zum fünften Teile der »Handbücher für das priesterliche Leben« heißt, wo das Leben und Wirken des frommen Priesters Olier, des Stifters von St. Sulpiz, bearbeitet ist, und am Ende ''(S. 330 ff.)'' auch eine kurze Lebensgeschichte unseres Johannes Eudes vorkommt, die wir hier vorzüglich benützten. | |||
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''(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)'' | ''(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)'' |
Aktuelle Version vom 25. Mai 2024, 14:47 Uhr
Fest
Lebensbeschreibung
Johannes Eudes, der Stifter der Eudisten, einer der frömmsten Priester Frankreichs, ein Zeitgenosse des heil. Vinzenz von Paul, des Johannes Jacobus Olier etc., war im J. 1601 geboren zu Mazerai in der Diözese Seez und ein Bruder des berühmten Historikers François Eudes, welcher sich nach seinem Geburtsorte de Mézeray nannte. Im J. 1623 trat unser Johannes zu Paris in die von dem Kardinal Petrus von Berulle gegründete französische Oratorianer-Gesellschaft, und wurde im J. 1625 zum Priester geweiht. Im J. 1632 widmete er sich dem Missionsamte, welches von nun an die Beschäftigung seines Lebens blieb. Im J. 1639 wurde er Vorstand des Oratoriums in Caën, von wo ihn Kardinal Richelieu nach Paris berief, um dort die Einführung der Seminarien in Frankreich mit ihm zu besprechen. Der Tod des Kardinals vereitelte zwar vorerst die Ausführung dieses Planes; aber P. Eudes ließ ihn nicht fallen, sondern stiftete nun, nachdem er nach dem Rate mehrerer Bischöfe aus dem Oratorium getreten war, im J. 1643 (25. März) zu Caën selbst eine Genossenschaft, welche den Namen von Jesus und Maria tragen sollte und den doppelten Zweck hatte, Missionen abzuhalten und Jünglinge zum geistlichen Stande heranzubilden.
Bald wurden der neuen Kongregation, die im J. 1644 bestätigt wurde, verschiedene Diözesan-Seminarien zur Leitung übergeben. Diese »Missionspriester von Jesus und Maria«, welche nach ihrem Stifter gewöhnlich Eudisten genannt werden, wirkten mit großem Segen in Frankreich, wo sie noch in einigen Provinzen tätig sind. Nach W.W. (III. 734) haben sie auch in Amerika ein Kollegium. Eben so stifte P. Eudes die Kongregation, U.L. Frau von der Nächstenliebe, welche im J. 1642 bestätigt wurde und den doppelten Zweck hatte, Büßerinnen aufzunehmen und junge Mädchen zu erziehen. Er führte darin die Andacht zu den heil. Herzen Jesu und Mariä ein, weshalb gleich beim Beginn daselbst das Fest des Herzens der allerseligsten Jungfrau Maria eingesetzt wurde, welches in der Folge von einigen Bischöfen Frankreis und dann auch vom Kirchenoberhaupt bestätiget wurde. Reich an Verdiensten und erschöpft durch die bis in sein Greisenalter ununterbrochen fortgesetzten apostolischen Arbeiten starb unser Johannes Endes zu Caën am 19. Aug. 1680. Er hat auch mehrere Schriften hinterlassen, welche meist Gegenstände der Pastoraltheologie betreffen, und war auch so einer »der glänzenden Sterne am Himmel der Kirche Frankreichs, welche den hellleuchtendsten, den heil. Vinzenz von Paul, umkreisten«, wie es in der Vorrede zum fünften Teile der »Handbücher für das priesterliche Leben« heißt, wo das Leben und Wirken des frommen Priesters Olier, des Stifters von St. Sulpiz, bearbeitet ist, und am Ende (S. 330 ff.) auch eine kurze Lebensgeschichte unseres Johannes Eudes vorkommt, die wir hier vorzüglich benützten.
(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)