Guido von Anderlecht: Unterschied zwischen den Versionen
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Dieser hl. Guido, frz. St-Guy, von Anderlecht ''(Anderlacum)'', den das Mart. Rom. »Bekenner« nennt, war in der Gegend von Brüssel geboren. Von armen Eltern abstammend, liebte er die Armut im Geiste [[Jesus-Christus|Jesu]] und trug sie mit vollster Geduld und Hingebung, ein Muster für andere Arme, denen er zudem durch herzliche Ermahnungen und tätige Hilfeleistung, so viel er konnte, Trost und Erquickung bereitete. So hatte seine frommen Eltern es ihn gelehrt. Auf diese Art umfasste er den Stand, in welchen [[Gott]] ihn gesetzt hatte, mit Liebe und nun machte, wie das Sprichwort sagt, die Not zur Tugend. Von dem Wenigen, das er sich verdiente, gab er denen, die ärmer waren als er, und verband mit der Abtötung auch die Liebe des Nächsten. Als er einst zu Laeken ''(jetzt ein berühmtes königl. Lustschloß)'' in der [[Gottesmutter Maria|Muttergottes]]kirche betete, bemerkte ihn der Pfarrer, rief ihn zu sich und stellte ihn als Kirchendiener an. Der Heilige war entzückt über diese Gunst, die ihn ganz in die Nähe Jesu und seiner hl. Mutter brachte. Ost blieb er ganze Nächte in der Kirche. Doch entging er nicht den Schlingen der Versuchung. Ein Brüsseler Kaufmann riet ihm, damit er den Armen reichere Unterstützung gewähren könnte, einen kleinen Handel anzufangen, worauf er aus der angeführten Ursache gern einging. Gott fügte es aber, dass ein Schiff, an welchem er Theil hatte, zugleich mit der Ladung zu Grunde ging. Guido, der seinen Dienst verlassen hatte, sah sich nun plötzlich in die größte Not versetzt, erkannte aber seinen Irrtum und betete in aller Demut die göttliche Vorsehung an, die ihm auf diese Weise den wahren Weg zum Himmel aufs Neue offenbarte. Jetzt ging er als Wallfahrer nach Rom und [[Jerusalem]], und besuchte unter mannigfachen Beschwernissen und Bußübungen die heil. Stätten. Nach [[Rom]] zugekehrt, traf er Pilger aus seiner Heimat, denen er sich neuerdings anschloss und als Führer ins gelobte Land diente. Allein der Dekan Wondulf von Anderlecht und die übrigen Pilger starben auf der Heimreise an einer ansteckenden Krankheit, und er musste allein in seine Heimat zurückkehren. Er starb in Anderlecht am 12. Sept. 1012. ''(Butler XII. 542.)'' Seine Erhebung wird am 24. Juni gefeiert. In Anderlecht wird er als Patron verehrt. Auf Bildern erscheint er in der ärmlichen Kleidung eines Pilgers, wie er auch nach Hack in der Volkssprache der Arme von Anderlecht heißt. | |||
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''(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)'' | ''(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)'' |
Aktuelle Version vom 5. September 2024, 14:32 Uhr
Fest
Lebensbeschreibung
Dieser hl. Guido, frz. St-Guy, von Anderlecht (Anderlacum), den das Mart. Rom. »Bekenner« nennt, war in der Gegend von Brüssel geboren. Von armen Eltern abstammend, liebte er die Armut im Geiste Jesu und trug sie mit vollster Geduld und Hingebung, ein Muster für andere Arme, denen er zudem durch herzliche Ermahnungen und tätige Hilfeleistung, so viel er konnte, Trost und Erquickung bereitete. So hatte seine frommen Eltern es ihn gelehrt. Auf diese Art umfasste er den Stand, in welchen Gott ihn gesetzt hatte, mit Liebe und nun machte, wie das Sprichwort sagt, die Not zur Tugend. Von dem Wenigen, das er sich verdiente, gab er denen, die ärmer waren als er, und verband mit der Abtötung auch die Liebe des Nächsten. Als er einst zu Laeken (jetzt ein berühmtes königl. Lustschloß) in der Muttergotteskirche betete, bemerkte ihn der Pfarrer, rief ihn zu sich und stellte ihn als Kirchendiener an. Der Heilige war entzückt über diese Gunst, die ihn ganz in die Nähe Jesu und seiner hl. Mutter brachte. Ost blieb er ganze Nächte in der Kirche. Doch entging er nicht den Schlingen der Versuchung. Ein Brüsseler Kaufmann riet ihm, damit er den Armen reichere Unterstützung gewähren könnte, einen kleinen Handel anzufangen, worauf er aus der angeführten Ursache gern einging. Gott fügte es aber, dass ein Schiff, an welchem er Theil hatte, zugleich mit der Ladung zu Grunde ging. Guido, der seinen Dienst verlassen hatte, sah sich nun plötzlich in die größte Not versetzt, erkannte aber seinen Irrtum und betete in aller Demut die göttliche Vorsehung an, die ihm auf diese Weise den wahren Weg zum Himmel aufs Neue offenbarte. Jetzt ging er als Wallfahrer nach Rom und Jerusalem, und besuchte unter mannigfachen Beschwernissen und Bußübungen die heil. Stätten. Nach Rom zugekehrt, traf er Pilger aus seiner Heimat, denen er sich neuerdings anschloss und als Führer ins gelobte Land diente. Allein der Dekan Wondulf von Anderlecht und die übrigen Pilger starben auf der Heimreise an einer ansteckenden Krankheit, und er musste allein in seine Heimat zurückkehren. Er starb in Anderlecht am 12. Sept. 1012. (Butler XII. 542.) Seine Erhebung wird am 24. Juni gefeiert. In Anderlecht wird er als Patron verehrt. Auf Bildern erscheint er in der ärmlichen Kleidung eines Pilgers, wie er auch nach Hack in der Volkssprache der Arme von Anderlecht heißt.
(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)