Jakobus der Juengere - Apostel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Oktober 2011, 21:11 Uhr
Fest
Das Leben des Apostel Jakobus
Am 3. Mai feiert seinen Festtag der heilige Jakobus, welchen man gewöhnlich den „Jüngeren“ nennt, um Ihn von dem heiligen Jakob, dem Sohne des Zebedäus, zu unterscheiden. Man nannte Ihn auch den Gerechten, wegen seiner großen Heiligkeit. Er war der Sohn des Alphäus und der Maria, einer Schwester der allerseligsten Jungfrau. Daher wird er auch Bruder des Herrn genannt; weil nämlich die Juden im Brauche hatten, ihre nächsten Anverwandten Brüder zu nennen. Ehe er zum Apostel gewählt wurde, war er ein Nazaräer. So hießen nämlich jene von den Juden, welche der Welt überdrüssig, ein einsames Leben führten, keinen Wein tranken, Ihre Haare nicht schnitten und andere Bußwerke übten. Jakobus aß kein Fleisch, außer zur Osterzeit, trank keinen Wein und ging immer in ärmlicher Kleidung einher, ja nicht einmal Schuhe hatte er an den Füßen. Tag und Nacht lag er im Gebete auf den Knien; daher auch seine Knie mit einer dicken Haut überzogen waren. Auf sein Gebet regnete es einmal plötzlich bei einer großen Dürre. Wegen seines gerechten Wandels stand er bei den Juden in so hoher Achtung, dass er in das Heiligtum treten durfte, so oft er wollte, was nur den Priestern an bestimmten Tagen erlaubt war. Als Jesus nach Kapharnaum reiste, berief er Ihn zu seinen Jünger und ein Jahr danach wählte er Ihn zum Apostel.
Nach der Auferstehung erschien Ihm Jesus besonders, und nach der Himmelfahrt wurde er der erste Bischof von Jerusalem. Dies war wohl eine große Ehre für Ihn, aber auch eine sehr schwere Bürde, denn in Jerusalem befanden sich auch die meisten Feinde Jesus, des Gekreuzigten. Er aber, fest vertrauend auf den Beistand seines Heilands, arbeitete unermüdet an dem Heil seiner Gemeinde und erwarb sich die Achtung der Juden, die sich glückselig schätzten, den Saum seines Kleides küssen zu dürfen, noch mehr aber die Achtung der Apostel.
Als im Jahre 51 nach Christus die heiligen Apostel das erste Konzilium hielten, um einen Streit über die Beschneidung und andere Gebräuche der Juden zu schlichten, stimmte er den Worten des heiligen Petrus bei und verkündete dann das Urteil, welches von allen Apostel gutgeheißen und dann allen Christen zur Darnachachtung gesendet wurde. Im Jahre 59 schrieb er seinen schönen und für die Lehre der heiligen katholischen Kirche so wichtigen Brief an alle in der Welt zerstreuten und zum Christentum bekehrten Juden. Es hatten nämlich viele die Lehre des heiligen Paulus von der Notwendigkeit des Glaubens zur Rechtfertigung missverstanden und behauptet, dass man keine guten Werke zu tun brauche, um gerecht und selig zu werden. Diesem Irrtum widersetzte sich nun der heilige Apostel und lehrte, dass der wahre Glaube immer auch gute Werke bei sich haben müsse. In diesem Briefe spricht der heilige Apostel auch vom heiligen Sakrament des letzten Ölung, das die Gläubigen empfangen sollten, und von der Beichte. Durch seine Predigten und noch mehr durch sein heiliges Beispiel hatte sich die Zahl der Gläubigen in Jerusalem sehr vermehrt. Darüber erwachte nun der Hass der verstockten Juden. Der Hohepriester Annas, ein Sohn des Annas, der Jesus verfolgte, versammelte den hohen Rat und auf die Beschuldigung hin, der Apostel habe das Gesetz Moses verletzt, verurteilte er Ihn zum Tode der Steinigung. Bevor man das Urteil vollzog, führte man Ihn auf den Zinne des Tempels und wollte Ihn zwingen, den Volke zu verkünden, dass er seinen Glauben entsagt habe. Allein der Heilige bekannte unerschrocken seinen Glauben an Christus. Mit lauter Stimme schrie er zum Volke hinab, das sich zahlreich versammelt hatte:
„Jesus, der Menschensohn, welcher gekreuzigt worden, sitzet zur rechten Gottes, seines Vaters und wird dereinst wiederkommen, die ganze Welt zu richten.“
Da schrien die Schriftgelehrten und Pharisäer, vor Wut außer sich: „Wie, auch der Gerechte ist von Sinnen gekommen?“
Eilends stiegen sie zur Zinne hinauf, wo Jakob stand und stürzten ihn auf die Straße herab. Der heilige Apostel war aber nicht gleich Tod, er hatte noch so viel Kraft, sich auf die Knie zu richten und zu Gott um Verzeihung für seine Mörder zu flehen. Während er betete, warfen die umstehenden Steine auf Ihn und ein Tuchwalker zerschmetterte Ihm mit einer Keule das Haupt am 10. April 61 nach Christus.
Der heilige Apostel Jakob wird abgebildet mit einer Keule in der Hand.
Von dem werktätigen Glauben an Jesus, den Sohn Gottes
Philipp und Jakobus, die beiden heiligen Apostel, glaubten gewiss fest an Jesus, den sie starben sogar für Ihn, aber dieser Ihr Glauben hatte noch eine besondere, notwendige Eigenschaft, er war nämlich von guten Werken begleitet. Der heilige Philipp begnügte sich nicht damit, Jesus nachzufolgen, sondern er suchte auch andere dazu aufzufordern und der heilige Jakob war so voll Liebe gegen alle Menschen, dass er noch im letzten Augenblick seines Lebens für seine Feinde betete. Daraus kannst Du sehen, dass es mit dem Glauben an Jesus allein noch nicht genug sei, um selig zu werden, dass vielmehr dieser Glaube lebendig, das heißt, in der Liebe tätig, von guten Werken begleitet sein muss. Schön erklärt dies der heilige Jakob selbst, indem er also schreibt;
„Der Glaube, wenn er keine Werke hat, ist in sich selbst Tod. Ja es kann jemand sagen: „Du hast den Glauben, ich aber habe die Werke: zeige mir Deinen Glauben ohne die Werke, ich aber will Dir aus meinen Werken meine Glauben zeigen.“ [Jak.2,17-18]Er will damit sagen: Ein Mensch, der keine guten Werke der leiblichen und geistlichen Barmherzigkeit ausübt, der hat gar keinen Glauben; einen solchen Glauben hat auch der Teufel; an den guten Werken erkennt man den selig machenden Glauben wie an den guten Früchten den Baum. Bedenke also, lieber Leser, dass Du deswegen, weil Du in der heiligen Taufe den heiligen Glauben empfangen hast, noch nicht selig wirst. Du musst vor allem nach diesem Glauben leben, dass heißt, Du musst tun, was Dich der Glaube lehrt. Darum schreibt auch der heilige Apostel Paulus: „Der Gerechte lebt aus dem Glauben.“ [Röm.1,17]
So lehrt Dich zB der heilige Glaube, dass Gott überall ist und alles sieht und weiß und doch sündigst Du vor Gottes Angesicht! Es lehrt Dich der heilige Glaube, dass Jesus Alles, was man den Nächsten tut, so ansieht, als wäre es Ihm getan, und doch bist Du oft hartherzig, selbstsüchtig, neidig, unbarmherzig gegen Deinen Nächsten! Es lehrt Dich der Glaube, dass Jesus im heiligsten Sakrament gegenwärtig, dass er die Speise unserer Seele zum ewigen Leben ist, und doch hast Du so wenig Ehrfurcht vor Ihm, hast ein so geringes Verlangen, ihn in der heiligen Kommunion zu empfangen!!!
Lebst Du auf solche Weise nach dem Glauben? Ist Dein Glaube lebendig? Frage und besinne DICH!!!!
Gebet
O mein Gott und Herr, ich danke Dir, dass Du mir in der heiligen Taufe die unschätzbare Gabe des Glaubens verliehen hast, hilf mir, dass ich nach diesem Glauben lebe und Früchte guter Werke für das ewige Leben bringe. Amen
(Quelle: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1884)