Nikolaus von Fluee: Unterschied zwischen den Versionen

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==''Der heilige Nicolaus von der Flüe, Eremit vom 3. Orden''==
==''Der heilige Nicolaus von der Flüe, Eremit vom 3. Orden''==


Der selige Nicolaus mit dem Zunamen von der Flüe oder von dem Felsen (lat. de Rupe), ward im Jahre 1417 in der Schweiz, unweit vom Dorfe Sachseln im Kanton Unterwalden geboren. Der Vater hieß Heinrich Löwenbrugger (ursprünglich Leopontoni aus Italien). Die Familie trug den Namen Berger oder von Flüe. Seine Eltern, deren Vermögen in Herden und Feldern bestand, ließen ihn zwar aus Mangel eines Lehrmeisters in den Wissenschaften nicht unterrichten; Gottes Gnade ersetzte indessen diesen Mangel; denn Nicolaus zeigte späterhin eine solche Kenntnis der göttlichen Dinge, daß sie von allen, Geistlichen wie Weltlichen, bewundert ward und von oben eingegossen zu sein schien. Schon in früher Jugend zeigte er einen stillen Ernst; seinen Eltern gehorchte er aufs Wort; alle Arbeit verrichtete er pünktlich; nie kam eine Lüge oder sonst ein böses Wort aus seinem Munde. Er ließ sich in den 3. Orden des heiligen Franziscus von Assisi aufnehmen und wurde ein herrliches Vorbild für alle Terziaren. Am liebsten war er bei der Herde oder auf dem Felde; denn da konnte er ungehindert seiner Andacht obliegen und betete meistens knieend unter einem Baume oder bei einem Feldkreuze. Mit dem Gebete vereinigte er auch das Fasten. Vier Tage in der Woche brachte er mit Fasten zu und in der 40tägigen Fasten genoß er nichts als trockenes Brot und einige geringe Früchte. Man widerriet ihm diese Strenge mit dem Bemerken, er würde seine Kräfte schwächen und sich zur Arbeit untauglich machen. Er aber antwortete: "Ich erkenne den Willen Gottes. Gott treibt mich zu solchem Abbruche an, und diesem muß ich gehorchen. Ich bin versichert, Gott könne und werde mir bei so wenigen und schlechten Speisen dennoch meine Kräfte und die Gesundheit erhalten, wie er dasselbe einst bei den Gefährten des heiligen Propheten Daniel getan hat."
Der heilige Nicolaus mit dem Zunamen von der Flüe oder von dem Felsen ''(lat. de Rupe)'', ward im Jahre 1417 in der Schweiz, unweit vom Dorfe Sachseln im Kanton Unterwalden geboren. Der Vater hieß Heinrich Löwenbrugger ''(ursprünglich Leopontoni aus Italien)''. Die Familie trug den Namen Berger oder von Flüe. Seine Eltern, deren Vermögen in Herden und Feldern bestand, ließen ihn zwar aus Mangel eines Lehrmeisters in den Wissenschaften nicht unterrichten; Gottes Gnade ersetzte indessen diesen Mangel; denn Nicolaus zeigte späterhin eine solche Kenntnis der göttlichen Dinge, daß sie von allen, Geistlichen wie Weltlichen, bewundert ward und von oben eingegossen zu sein schien. Schon in früher Jugend zeigte er einen stillen Ernst; seinen Eltern gehorchte er aufs Wort; alle Arbeit verrichtete er pünktlich; nie kam eine Lüge oder sonst ein böses Wort aus seinem Munde. Er ließ sich in den 3. Orden des heiligen [[Franziskus von Assisi]] aufnehmen und wurde ein herrliches Vorbild für alle Terziaren. Am liebsten war er bei der Herde oder auf dem Felde; denn da konnte er ungehindert seiner Andacht obliegen und betete meistens knieend unter einem Baume oder bei einem Feldkreuze. Mit dem [[Gebet]]e vereinigte er auch das Fasten. Vier Tage in der Woche brachte er mit Fasten zu und in der 40tägigen Fastenzeit genoß er nichts als trockenes Brot und einige geringe Früchte.  
So reifte Nicolaus zum Manne heran und wäre gerne ledig geblieben; doch nach dem Wunsche der Eltern verehelichte er sich mit einer sehr gottesfürchtigen Jungfrau, Dorothea mit Namen, und lebte mit derselben in größter Liebe und Frömmigkeit. Die zehn Kinder, welche ihm Gott in dem Ehestande schenkte, erzog er in aller Gottesfurcht. Zweimal mußte er zum Schutze des Vaterlandes in den Krieg ziehen; und da zeigte er, daß man zugleich ein guter Soldat und ein frommer Christ sein könne. Er unterließ weder sein Gebet, noch sein strenges Fasten. Keinen Fluch, kein einziges ungebührendes Wort hörte man aus seinem Munde; so viel er konnte, hielt er auch seine Kameraden vom Bösen ab. Er, der Frömmste, war vor dem Feinde zugleich der Tapferste, so daß man ihm zum Lohne für seine Verdienste mehrmals höhere Stellen anbot. Zu seiner Demut schlug er sie aber allzeit aus.
 
Der Diener Gottes hatte nämlich erkannt, daß er von ihm zu anderen, höheren Dingen berufen sei. Als er einst Gott auf das inständigste bat, daß er ihm zu erkennen geben möge, was er denn zu tun habe, hörte er eine deutliche Stimme, die ihn ermahnte, alles Zeitliche zu verlassen. Nicolaus offenbarte dieses seiner Ehefrau. Mit ihrer Einwilligung machte er sich auf und ging zuerst dem Bö berge zu, welcher die Schweiz von Burgund und Sundgau scheidet, um sich da niederzulassen. Auf den Rat aber eines frommen Mannes kehrte er wieder zurück und suchte für seinen Aufenthalt in der Schweiz einen einsamen Ort. Da überfiel ihn während des Gebetes in der Nacht der Schlaf, und es schien ihm, als überstrahle ihn plötzlich ein helles Licht, worauf er einen großen Schmerz in seinem Magen empfand. Er hatte das Gefühl, als fahre jemand mit einem Messer in dem Leibe herum und schneide ihm alles Eingeweide heraus. Und von jener Stunde an hat er bis zum Ende seines Lebens, 19 Jahre und sechs Monate lang, nicht die mindeste Speise, nicht das mindeste Getränk zu sich genommen, auch niemals einen Hunger oder Durst gefühlt. So unglaublich dies manchem scheinen mag, so gewiß ist es. Zwei Bischöfe selbst nahmen die strengste Untersuchung vor, ob nicht ein Betrug dabei vorgehe; sie überzeugten sich, daß alles auf Wahrheit beruhe, und Gott der Herr ein so unerhörtes Wunder bei seinem getreuen Diener wirke. Der Bischof von Constanz gebot ihm einst, etwas von dem Brote und Weine, so er ihm vorsetzte, zu genießen. Nicolaus gehorchte; als er aber nur weniges gekostet hatte, so gab der Magen selbes wieder von sich, und der Diener Gottes empfand so große Schmerzen, daß der Bischof mit ihm großes Mitleid hatte und ihn ermahnte, bei seinem wunderbaren Fasten zu verbleiben. Man befragte ihn, wovon er denn lebe und seine Kräfte erhalte, da er doch immer stark bliebe? Er gab zur Antwort, daß er sein Leben und seine Stärke allein der heiligen Kommunion und der Betrachtung des Leidens Christi verdanke. Der Ort, den sich Nicolaus anfangs zur Wohnung erwählt hatte, war so verborgen, daß der Diener Gottes glaubte, er würde immer unbekannt bleiben. Allein da ihn Jäger bei der Verfolgung des Wildes antrafen und seinen Aufenthalt anderen entdeckten, begab er sich an einen anderen Ort, den Gott der Herr ihm selbst durch vier helle Strahlen zeigte. Er war ein von Bergen umgebenes Tal an dem Flüßchen Melch, welches von dem Felsen herabrauscht, Melchatobel, Ranft genannt. Da baute er sich mit Beihilfe der Bewohner der drei nächsten Dörfer Sarnen, Kern und Sarel eine kleine Hütte zur Wohnung und eine kleine Kapelle, in welcher ein dazu bestellter Kaplan die heilige Messe las. In diesem Orte brachte er sein übriges Leben mit Gebet und Betrachten zu, doch so, daß er sich auch in der Zwischenzeit mit Handarbeit beschäftigte. Ein hartes Brett war sein Lager, ein Stein das Hauptkissen. Nur wenige Zeit wendete er zum Schlafe an; denn um Mitternacht fing er schon sein Gebet an und setzte es fort bis zur Anhörung der heiligen Messe.
Man widerriet ihm diese Strenge mit dem Bemerken, er würde seine Kräfte schwächen und sich zur Arbeit untauglich machen. Er aber antwortete:  
Es läßt sich nicht aussprechen, welch große und außerordentliche Gnaden Gott der Herr seinem eifrigen Diener mitteilte. Unter anderen war auch diese, daß Nicolaus sowohl gegenwärtig verborgene, als zukünftige Dinge erkannte. Daher gab er jenen, die nur aus Vorwitz zu ihm kamen, kein Gehör; hingegen mit jenen, die in der Absicht eines geistlichen Nutzens ihn besuchten, führte er ein langes Gespräch, jedoch von nichts anderem, als von geistlichen Gegenständen. Mehreren hat er ihre verborgenen Sünden heimlich entdeckt und sie zur Buße ermahnt. Einem jeden gab er heilsame Ermahnungen. Einem Jünglinge, welcher in ganz eitlem Buße zu ihm kam, sagte er: "Wer ein gutes Gewissen hat, der ist genug geziert. Du hättest ein besseres, wenn du diese Eitelkeit fahren ließest." Einem kleinen Knaben sagte er ein hohes Alter vorher, anderen aber einen frühzeitigen Tod. Dem ganzen Schweizerlande hat er den nach seinem Tode erfolgten Abfall in die Irrlehre Kalvins vorhergesagt. Überdies hatte Nicolaus nebst sehr vielen Erscheinungen (Visionen) auch die Gabe, Wunder zu wirken. Man führte viele Kranke zu ihm, und alle kamen gesund zurück. Zu dem Dorfe Garnen entstand eine entsetzliche Feuersbrunst. Man zeigte ihm dieselbe an. Er stieg auf die Höhe des Berges und machte das heilige Kreuzzeichen über das wütende Feuer, welches augenblicklich erlosch.
 
Endlich kam die Zeit seines Hinscheidens aus dieser Welt. 20 Jahre zuvor hatte ihm Gott selber schon geoffenbart. In den letzten acht Tagen hatte er entsetzliche Schmerzen an allen Gliedern seines Leibes zu erdulden. Als diese etwas nachließen, verlangte und empfing er die heiligen Sakramente mit Andacht und Ehrerbietung. Danach legte er sich auf sein gewöhnliches Lager, das ist, auf ein hartes Brett, sagte Gott demütig Dank für alle so großen ihm erwiesenen Wohltaten, und gab dann unter Lobpreisung Gottes seinen Geist an demselben Tage auf, an welchem er 70 Jahre zuvor geboren wurde, nämlich am 21. März. Sein heiliger Leib wurde zu Sachseln begraben, und Gott verherrlichte sein Grab durch viele Wunder. Gleich am folgenden Tage nach seinem Begräbnis erschien er in großer Glorie und Herrlichkeit seiner Ehegattin Dorothea und einigen gottesfürchtigen Bürgern. Nach einigen Jahren wurde der heilige Leib erhoben und in einen kostbaren Sarg gelegt. Sein Grabstein erhielt folgende Inschrift: "Bruder Klaus von Flühe ist gegangen von Weib und Kinder in die Wilde, Gott dienend zwanzighalb Jahr, ohne leibliche Speis, ist gestorben St. Benedicti Tag 1487." Sein heiliger Leib ruht in der ihm zu Ehren erbauten Kirche zu Sachseln. Sein Verehrungstag ist der 21. (oder 22.) März.
<center> '''"Ich erkenne den Willen Gottes. [[Gott]] treibt mich zu solchem Abbruche an, und diesem muß ich gehorchen. Ich bin versichert, Gott könne und werde mir bei so wenigen und schlechten Speisen dennoch meine Kräfte und die Gesundheit erhalten, wie er dasselbe einst bei den Gefährten des heiligen Propheten Daniel getan hat."'''</center>
Beherzigung
 
So reifte Nicolaus zum Manne heran und wäre gerne ledig geblieben; doch nach dem Wunsche der Eltern verehelichte er sich mit einer sehr gottesfürchtigen Jungfrau, Dorothea mit Namen, und lebte mit derselben in größter [[Liebe]] und Frömmigkeit. Die zehn Kinder, welche ihm Gott in dem Ehestande schenkte, erzog er in aller Gottesfurcht. Zweimal mußte er zum Schutze des Vaterlandes in den Krieg ziehen; und da zeigte er, daß man zugleich ein guter Soldat und ein frommer Christ sein könne. Er unterließ weder sein [[Gebet]], noch sein strenges Fasten.  
 
Keinen Fluch, kein einziges ungebührendes Wort hörte man aus seinem Munde; so viel er konnte, hielt er auch seine Kameraden vom Bösen ab. Er, der Frömmste, war vor dem Feinde zugleich der Tapferste, so daß man ihm zum Lohne für seine Verdienste mehrmals höhere Stellen anbot. Zu seiner [[Demut]] schlug er sie aber allzeit aus.
 
Der Diener Gottes hatte nämlich erkannt, daß er von ihm zu anderen, höheren Dingen berufen sei. Als er einst Gott auf das inständigste bat, daß er ihm zu erkennen geben möge, was er denn zu tun habe, hörte er eine deutliche Stimme, die ihn ermahnte, alles Zeitliche zu verlassen. Nicolaus offenbarte dieses seiner Ehefrau. Mit ihrer Einwilligung machte er sich auf und ging zuerst dem Böberge zu, welcher die Schweiz von Burgund und Sundgau scheidet, um sich da niederzulassen. Auf den Rat aber eines frommen Mannes kehrte er wieder zurück und suchte für seinen Aufenthalt in der Schweiz einen einsamen Ort. Da überfiel ihn während des Gebetes in der Nacht der Schlaf, und es schien ihm, als überstrahle ihn plötzlich ein helles Licht, worauf er einen großen Schmerz in seinem Magen empfand. Er hatte das Gefühl, als fahre jemand mit einem Messer in dem Leibe herum und schneide ihm alles Eingeweide heraus.
 
'''Und von jener Stunde an hat er bis zum Ende seines Lebens, 19 Jahre und sechs Monate lang, nicht die mindeste Speise, nicht das mindeste Getränk zu sich genommen, auch niemals einen Hunger oder Durst gefühlt.'''
 
So unglaublich dies manchem scheinen mag, so gewiß ist es. Zwei Bischöfe selbst nahmen die strengste Untersuchung vor, ob nicht ein Betrug dabei vorgehe; sie überzeugten sich, daß alles auf Wahrheit beruhe, und Gott der Herr ein so unerhörtes Wunder bei seinem getreuen Diener wirke. Der Bischof von Constanz gebot ihm einst, etwas von dem Brote und Weine, so er ihm vorsetzte, zu genießen. Nicolaus gehorchte; als er aber nur weniges gekostet hatte, so gab der Magen selbes wieder von sich, und der Diener Gottes empfand so große Schmerzen, daß der Bischof mit ihm großes Mitleid hatte und ihn ermahnte, bei seinem wunderbaren Fasten zu verbleiben. Man befragte ihn, wovon er denn lebe und seine Kräfte erhalte, da er doch immer stark bliebe? Er gab zur Antwort, daß er sein Leben und seine Stärke allein der heiligen [[Kommunion]] und der Betrachtung des Leidens [[Jesus Christus|Christi]] verdanke.  
 
Der Ort, den sich Nicolaus anfangs zur Wohnung erwählt hatte, war so verborgen, daß der Diener Gottes glaubte, er würde immer unbekannt bleiben. Allein da ihn Jäger bei der Verfolgung des Wildes antrafen und seinen Aufenthalt anderen entdeckten, begab er sich an einen anderen Ort, den Gott der Herr ihm selbst durch vier helle Strahlen zeigte. Er war ein von Bergen umgebenes Tal an dem Flüßchen Melch, welches von dem Felsen herabrauscht, Melchatobel, Ranft genannt. Da baute er sich mit Beihilfe der Bewohner der drei nächsten Dörfer Sarnen, Kern und Sarel eine kleine Hütte zur Wohnung und eine kleine Kapelle, in welcher ein dazu bestellter Kaplan die heilige Messe las. In diesem Orte brachte er sein übriges Leben mit Gebet und Betrachten zu, doch so, daß er sich auch in der Zwischenzeit mit Handarbeit beschäftigte. Ein hartes Brett war sein Lager, ein Stein das Hauptkissen. Nur wenige Zeit wendete er zum Schlafe an; denn um Mitternacht fing er schon sein Gebet an und setzte es fort bis zur Anhörung der heiligen Messe.
 
Es läßt sich nicht aussprechen, welch große und außerordentliche Gnaden Gott der Herr seinem eifrigen Diener mitteilte. Unter anderen war auch diese, daß Nicolaus sowohl gegenwärtig verborgene, als zukünftige Dinge erkannte. Daher gab er jenen, die nur aus Vorwitz zu ihm kamen, kein Gehör; hingegen mit jenen, die in der Absicht eines geistlichen Nutzens ihn besuchten, führte er ein langes Gespräch, jedoch von nichts anderem, als von geistlichen Gegenständen. Mehreren hat er ihre verborgenen Sünden heimlich entdeckt und sie zur Buße ermahnt. Einem jeden gab er heilsame Ermahnungen. Einem Jünglinge, welcher in ganz eitlem Buße zu ihm kam, sagte er:  
 
<center>'''"Wer ein gutes Gewissen hat, der ist genug geziert. Du hättest ein besseres, wenn du diese Eitelkeit fahren ließest."'''</center>
 
Einem kleinen Knaben sagte er ein hohes Alter vorher, anderen aber einen frühzeitigen Tod. Dem ganzen Schweizerlande hat er den nach seinem Tode erfolgten Abfall in die Irrlehre Kalvins vorhergesagt. Überdies hatte Nicolaus nebst sehr vielen Erscheinungen ''(Visionen)'' auch die Gabe, Wunder zu wirken. Man führte viele Kranke zu ihm, und alle kamen gesund zurück. Zu dem Dorfe Garnen entstand eine entsetzliche Feuersbrunst. Man zeigte ihm dieselbe an. Er stieg auf die Höhe des Berges und machte das heilige Kreuzzeichen über das wütende Feuer, welches augenblicklich erlosch.
 
==''Das Ende seines irdischen Lebens''==
 
Endlich kam die Zeit seines Hinscheidens aus dieser Welt. 20 Jahre zuvor hatte ihm Gott selber schon geoffenbart. In den letzten acht Tagen hatte er entsetzliche Schmerzen an allen Gliedern seines Leibes zu erdulden. Als diese etwas nachließen, verlangte und empfing er die heiligen Sakramente mit Andacht und Ehrerbietung. Danach legte er sich auf sein gewöhnliches Lager, das ist, auf ein hartes Brett, sagte Gott demütig Dank für alle so großen ihm erwiesenen Wohltaten, und gab dann unter Lobpreisung Gottes seinen Geist an demselben Tage auf, an welchem er 70 Jahre zuvor geboren wurde, nämlich am 21. März. Sein heiliger Leib wurde zu Sachseln begraben, und Gott verherrlichte sein Grab durch viele Wunder. Gleich am folgenden Tage nach seinem Begräbnis erschien er in großer Glorie und Herrlichkeit seiner Ehegattin Dorothea und einigen gottesfürchtigen Bürgern. Nach einigen Jahren wurde der heilige Leib erhoben und in einen kostbaren Sarg gelegt. Sein Grabstein erhielt folgende Inschrift:  
 
<center>'''"Bruder Klaus von Flühe ist gegangen von Weib und Kinder in die Wilde, Gott dienend zwanzighalb Jahr, ohne leibliche Speis, ist gestorben St. Benedicti Tag 1487."'''</center>
 
Sein heiliger Leib ruht in der ihm zu Ehren erbauten Kirche zu Sachseln. Sein Verehrungstag ist der 21. (oder 22.) März.
 
 
==''Beherzigung''==
1. Zur Nachfolge beherzige folgende Lehren des heiligen Nicolaus: "Meine Kinder! befleißet euch, daß ihr nie des allmächtigen Gottes vergesset! Fürchtet euch, ihn zu beleidigen durch die Sünde, und dienet ihm mit möglichstem Fleiße und inniger Andacht. Wendet alle eure Kräfte und eure ganze Lebenszeit dazu an, daß ihr euch ihm als dem höchsten Herrn weihet und seinen Willen durch Befolgung der Lehre Jesu vollzieht. Gott ist es, der das Leben geben und nehmen, erhalten und zu Grunde richten kann. Hütet euch vor aller Zwietracht und lasset Neid und Hass unter euch nicht einreißen. Vor allem fürchtet immer Gott und haltet seine Gebote. Ehret die Priester und befolget ihre Lehren, wenn sie auch minder gut sein, und selbst nicht so leben sollten, wie sie lehren, und ihre Würde es erfordert. Wie nichts daran liegt, ob das Wasser durch hölzerne, bleierne, goldene oder silberne Röhren geleitet wird, so werden auch Gottes Gaben nicht verändert, ob sie durch den Dienst guter oder böser Priester von der göttlichen Liebe zu uns kommen, wenn nur unsere Herzen für sie würdig vorbereitet sind.
1. Zur Nachfolge beherzige folgende Lehren des heiligen Nicolaus: "Meine Kinder! befleißet euch, daß ihr nie des allmächtigen Gottes vergesset! Fürchtet euch, ihn zu beleidigen durch die Sünde, und dienet ihm mit möglichstem Fleiße und inniger Andacht. Wendet alle eure Kräfte und eure ganze Lebenszeit dazu an, daß ihr euch ihm als dem höchsten Herrn weihet und seinen Willen durch Befolgung der Lehre Jesu vollzieht. Gott ist es, der das Leben geben und nehmen, erhalten und zu Grunde richten kann. Hütet euch vor aller Zwietracht und lasset Neid und Hass unter euch nicht einreißen. Vor allem fürchtet immer Gott und haltet seine Gebote. Ehret die Priester und befolget ihre Lehren, wenn sie auch minder gut sein, und selbst nicht so leben sollten, wie sie lehren, und ihre Würde es erfordert. Wie nichts daran liegt, ob das Wasser durch hölzerne, bleierne, goldene oder silberne Röhren geleitet wird, so werden auch Gottes Gaben nicht verändert, ob sie durch den Dienst guter oder böser Priester von der göttlichen Liebe zu uns kommen, wenn nur unsere Herzen für sie würdig vorbereitet sind.
Bewahret unter euch die gegenseitige Liebe; denn dies gefällt dem am meisten, von dem all unser Unternehmen abhängt. Zu Gott und bei ihm ist unzerstörbarer Friede. Zwietracht stört den Frieden. Trachtet daher dem Frieden nach, und nehmet euch der Witwen und Waisen an. Wenn sich bei jemand sein Wohlstand auf Erden vermehrt, so danke er Gott, und gebrauche ihn so, daß sich sein Wohlstand auch im Himmel vergrößere. Widerstehet der Sünde und schützet die Tugend. Traget das Leiden Christi immer in euren Herzen, so wird es euch in eurer Todesstunde zum größten Troste sein. Lassen wir uns in keinen Zweifel  in Glaubenssachen ein, wozu der Teufel viele zu verleiten sucht. Hütet euch, daß ihr euch nicht durch sündhafte Neuerungen und Betrügereien böser Menschen verführen lasset. Bleibet standhaft und unzertrennlich im Glauben der Kirche vereinigt. - Auf der ganzen Welt ist nichts besser und heilsamer, als ein reines Herz und ein gutes Gewissen, und daß man sogleich, wenn man einen Fehler begangen hat, sich durch reuevolle Beicht wieder mit Gott aussöhnt. - Frau, wenn du dich eines neuen, schönen Kleides nur zur Hoffart bedienst, so wisse, wenn du schon im Himmel wärest, so würdest du mit deinem Kleide aus demselben wieder verstoßen werden."
Bewahret unter euch die gegenseitige Liebe; denn dies gefällt dem am meisten, von dem all unser Unternehmen abhängt. Zu Gott und bei ihm ist unzerstörbarer Friede. Zwietracht stört den Frieden. Trachtet daher dem Frieden nach, und nehmet euch der Witwen und Waisen an. Wenn sich bei jemand sein Wohlstand auf Erden vermehrt, so danke er Gott, und gebrauche ihn so, daß sich sein Wohlstand auch im Himmel vergrößere. Widerstehet der Sünde und schützet die Tugend. Traget das Leiden Christi immer in euren Herzen, so wird es euch in eurer Todesstunde zum größten Troste sein. Lassen wir uns in keinen Zweifel  in Glaubenssachen ein, wozu der Teufel viele zu verleiten sucht. Hütet euch, daß ihr euch nicht durch sündhafte Neuerungen und Betrügereien böser Menschen verführen lasset. Bleibet standhaft und unzertrennlich im Glauben der Kirche vereinigt. - Auf der ganzen Welt ist nichts besser und heilsamer, als ein reines Herz und ein gutes Gewissen, und daß man sogleich, wenn man einen Fehler begangen hat, sich durch reuevolle Beicht wieder mit Gott aussöhnt. - Frau, wenn du dich eines neuen, schönen Kleides nur zur Hoffart bedienst, so wisse, wenn du schon im Himmel wärest, so würdest du mit deinem Kleide aus demselben wieder verstoßen werden."

Version vom 24. September 2011, 22:22 Uhr

Br. Klaus ... der Mann des Friedens in der Schweiz

Fest

Gedenktag im deutschen Sprachraum: 25. September

Gedenktag : 21. März

Der heilige Nicolaus von der Flüe, Eremit vom 3. Orden

Der heilige Nicolaus mit dem Zunamen von der Flüe oder von dem Felsen (lat. de Rupe), ward im Jahre 1417 in der Schweiz, unweit vom Dorfe Sachseln im Kanton Unterwalden geboren. Der Vater hieß Heinrich Löwenbrugger (ursprünglich Leopontoni aus Italien). Die Familie trug den Namen Berger oder von Flüe. Seine Eltern, deren Vermögen in Herden und Feldern bestand, ließen ihn zwar aus Mangel eines Lehrmeisters in den Wissenschaften nicht unterrichten; Gottes Gnade ersetzte indessen diesen Mangel; denn Nicolaus zeigte späterhin eine solche Kenntnis der göttlichen Dinge, daß sie von allen, Geistlichen wie Weltlichen, bewundert ward und von oben eingegossen zu sein schien. Schon in früher Jugend zeigte er einen stillen Ernst; seinen Eltern gehorchte er aufs Wort; alle Arbeit verrichtete er pünktlich; nie kam eine Lüge oder sonst ein böses Wort aus seinem Munde. Er ließ sich in den 3. Orden des heiligen Franziskus von Assisi aufnehmen und wurde ein herrliches Vorbild für alle Terziaren. Am liebsten war er bei der Herde oder auf dem Felde; denn da konnte er ungehindert seiner Andacht obliegen und betete meistens knieend unter einem Baume oder bei einem Feldkreuze. Mit dem Gebete vereinigte er auch das Fasten. Vier Tage in der Woche brachte er mit Fasten zu und in der 40tägigen Fastenzeit genoß er nichts als trockenes Brot und einige geringe Früchte.

Man widerriet ihm diese Strenge mit dem Bemerken, er würde seine Kräfte schwächen und sich zur Arbeit untauglich machen. Er aber antwortete:

"Ich erkenne den Willen Gottes. Gott treibt mich zu solchem Abbruche an, und diesem muß ich gehorchen. Ich bin versichert, Gott könne und werde mir bei so wenigen und schlechten Speisen dennoch meine Kräfte und die Gesundheit erhalten, wie er dasselbe einst bei den Gefährten des heiligen Propheten Daniel getan hat."

So reifte Nicolaus zum Manne heran und wäre gerne ledig geblieben; doch nach dem Wunsche der Eltern verehelichte er sich mit einer sehr gottesfürchtigen Jungfrau, Dorothea mit Namen, und lebte mit derselben in größter Liebe und Frömmigkeit. Die zehn Kinder, welche ihm Gott in dem Ehestande schenkte, erzog er in aller Gottesfurcht. Zweimal mußte er zum Schutze des Vaterlandes in den Krieg ziehen; und da zeigte er, daß man zugleich ein guter Soldat und ein frommer Christ sein könne. Er unterließ weder sein Gebet, noch sein strenges Fasten.

Keinen Fluch, kein einziges ungebührendes Wort hörte man aus seinem Munde; so viel er konnte, hielt er auch seine Kameraden vom Bösen ab. Er, der Frömmste, war vor dem Feinde zugleich der Tapferste, so daß man ihm zum Lohne für seine Verdienste mehrmals höhere Stellen anbot. Zu seiner Demut schlug er sie aber allzeit aus.

Der Diener Gottes hatte nämlich erkannt, daß er von ihm zu anderen, höheren Dingen berufen sei. Als er einst Gott auf das inständigste bat, daß er ihm zu erkennen geben möge, was er denn zu tun habe, hörte er eine deutliche Stimme, die ihn ermahnte, alles Zeitliche zu verlassen. Nicolaus offenbarte dieses seiner Ehefrau. Mit ihrer Einwilligung machte er sich auf und ging zuerst dem Böberge zu, welcher die Schweiz von Burgund und Sundgau scheidet, um sich da niederzulassen. Auf den Rat aber eines frommen Mannes kehrte er wieder zurück und suchte für seinen Aufenthalt in der Schweiz einen einsamen Ort. Da überfiel ihn während des Gebetes in der Nacht der Schlaf, und es schien ihm, als überstrahle ihn plötzlich ein helles Licht, worauf er einen großen Schmerz in seinem Magen empfand. Er hatte das Gefühl, als fahre jemand mit einem Messer in dem Leibe herum und schneide ihm alles Eingeweide heraus.

Und von jener Stunde an hat er bis zum Ende seines Lebens, 19 Jahre und sechs Monate lang, nicht die mindeste Speise, nicht das mindeste Getränk zu sich genommen, auch niemals einen Hunger oder Durst gefühlt.

So unglaublich dies manchem scheinen mag, so gewiß ist es. Zwei Bischöfe selbst nahmen die strengste Untersuchung vor, ob nicht ein Betrug dabei vorgehe; sie überzeugten sich, daß alles auf Wahrheit beruhe, und Gott der Herr ein so unerhörtes Wunder bei seinem getreuen Diener wirke. Der Bischof von Constanz gebot ihm einst, etwas von dem Brote und Weine, so er ihm vorsetzte, zu genießen. Nicolaus gehorchte; als er aber nur weniges gekostet hatte, so gab der Magen selbes wieder von sich, und der Diener Gottes empfand so große Schmerzen, daß der Bischof mit ihm großes Mitleid hatte und ihn ermahnte, bei seinem wunderbaren Fasten zu verbleiben. Man befragte ihn, wovon er denn lebe und seine Kräfte erhalte, da er doch immer stark bliebe? Er gab zur Antwort, daß er sein Leben und seine Stärke allein der heiligen Kommunion und der Betrachtung des Leidens Christi verdanke.

Der Ort, den sich Nicolaus anfangs zur Wohnung erwählt hatte, war so verborgen, daß der Diener Gottes glaubte, er würde immer unbekannt bleiben. Allein da ihn Jäger bei der Verfolgung des Wildes antrafen und seinen Aufenthalt anderen entdeckten, begab er sich an einen anderen Ort, den Gott der Herr ihm selbst durch vier helle Strahlen zeigte. Er war ein von Bergen umgebenes Tal an dem Flüßchen Melch, welches von dem Felsen herabrauscht, Melchatobel, Ranft genannt. Da baute er sich mit Beihilfe der Bewohner der drei nächsten Dörfer Sarnen, Kern und Sarel eine kleine Hütte zur Wohnung und eine kleine Kapelle, in welcher ein dazu bestellter Kaplan die heilige Messe las. In diesem Orte brachte er sein übriges Leben mit Gebet und Betrachten zu, doch so, daß er sich auch in der Zwischenzeit mit Handarbeit beschäftigte. Ein hartes Brett war sein Lager, ein Stein das Hauptkissen. Nur wenige Zeit wendete er zum Schlafe an; denn um Mitternacht fing er schon sein Gebet an und setzte es fort bis zur Anhörung der heiligen Messe.

Es läßt sich nicht aussprechen, welch große und außerordentliche Gnaden Gott der Herr seinem eifrigen Diener mitteilte. Unter anderen war auch diese, daß Nicolaus sowohl gegenwärtig verborgene, als zukünftige Dinge erkannte. Daher gab er jenen, die nur aus Vorwitz zu ihm kamen, kein Gehör; hingegen mit jenen, die in der Absicht eines geistlichen Nutzens ihn besuchten, führte er ein langes Gespräch, jedoch von nichts anderem, als von geistlichen Gegenständen. Mehreren hat er ihre verborgenen Sünden heimlich entdeckt und sie zur Buße ermahnt. Einem jeden gab er heilsame Ermahnungen. Einem Jünglinge, welcher in ganz eitlem Buße zu ihm kam, sagte er:

"Wer ein gutes Gewissen hat, der ist genug geziert. Du hättest ein besseres, wenn du diese Eitelkeit fahren ließest."

Einem kleinen Knaben sagte er ein hohes Alter vorher, anderen aber einen frühzeitigen Tod. Dem ganzen Schweizerlande hat er den nach seinem Tode erfolgten Abfall in die Irrlehre Kalvins vorhergesagt. Überdies hatte Nicolaus nebst sehr vielen Erscheinungen (Visionen) auch die Gabe, Wunder zu wirken. Man führte viele Kranke zu ihm, und alle kamen gesund zurück. Zu dem Dorfe Garnen entstand eine entsetzliche Feuersbrunst. Man zeigte ihm dieselbe an. Er stieg auf die Höhe des Berges und machte das heilige Kreuzzeichen über das wütende Feuer, welches augenblicklich erlosch.

Das Ende seines irdischen Lebens

Endlich kam die Zeit seines Hinscheidens aus dieser Welt. 20 Jahre zuvor hatte ihm Gott selber schon geoffenbart. In den letzten acht Tagen hatte er entsetzliche Schmerzen an allen Gliedern seines Leibes zu erdulden. Als diese etwas nachließen, verlangte und empfing er die heiligen Sakramente mit Andacht und Ehrerbietung. Danach legte er sich auf sein gewöhnliches Lager, das ist, auf ein hartes Brett, sagte Gott demütig Dank für alle so großen ihm erwiesenen Wohltaten, und gab dann unter Lobpreisung Gottes seinen Geist an demselben Tage auf, an welchem er 70 Jahre zuvor geboren wurde, nämlich am 21. März. Sein heiliger Leib wurde zu Sachseln begraben, und Gott verherrlichte sein Grab durch viele Wunder. Gleich am folgenden Tage nach seinem Begräbnis erschien er in großer Glorie und Herrlichkeit seiner Ehegattin Dorothea und einigen gottesfürchtigen Bürgern. Nach einigen Jahren wurde der heilige Leib erhoben und in einen kostbaren Sarg gelegt. Sein Grabstein erhielt folgende Inschrift:

"Bruder Klaus von Flühe ist gegangen von Weib und Kinder in die Wilde, Gott dienend zwanzighalb Jahr, ohne leibliche Speis, ist gestorben St. Benedicti Tag 1487."

Sein heiliger Leib ruht in der ihm zu Ehren erbauten Kirche zu Sachseln. Sein Verehrungstag ist der 21. (oder 22.) März.


Beherzigung

1. Zur Nachfolge beherzige folgende Lehren des heiligen Nicolaus: "Meine Kinder! befleißet euch, daß ihr nie des allmächtigen Gottes vergesset! Fürchtet euch, ihn zu beleidigen durch die Sünde, und dienet ihm mit möglichstem Fleiße und inniger Andacht. Wendet alle eure Kräfte und eure ganze Lebenszeit dazu an, daß ihr euch ihm als dem höchsten Herrn weihet und seinen Willen durch Befolgung der Lehre Jesu vollzieht. Gott ist es, der das Leben geben und nehmen, erhalten und zu Grunde richten kann. Hütet euch vor aller Zwietracht und lasset Neid und Hass unter euch nicht einreißen. Vor allem fürchtet immer Gott und haltet seine Gebote. Ehret die Priester und befolget ihre Lehren, wenn sie auch minder gut sein, und selbst nicht so leben sollten, wie sie lehren, und ihre Würde es erfordert. Wie nichts daran liegt, ob das Wasser durch hölzerne, bleierne, goldene oder silberne Röhren geleitet wird, so werden auch Gottes Gaben nicht verändert, ob sie durch den Dienst guter oder böser Priester von der göttlichen Liebe zu uns kommen, wenn nur unsere Herzen für sie würdig vorbereitet sind. Bewahret unter euch die gegenseitige Liebe; denn dies gefällt dem am meisten, von dem all unser Unternehmen abhängt. Zu Gott und bei ihm ist unzerstörbarer Friede. Zwietracht stört den Frieden. Trachtet daher dem Frieden nach, und nehmet euch der Witwen und Waisen an. Wenn sich bei jemand sein Wohlstand auf Erden vermehrt, so danke er Gott, und gebrauche ihn so, daß sich sein Wohlstand auch im Himmel vergrößere. Widerstehet der Sünde und schützet die Tugend. Traget das Leiden Christi immer in euren Herzen, so wird es euch in eurer Todesstunde zum größten Troste sein. Lassen wir uns in keinen Zweifel in Glaubenssachen ein, wozu der Teufel viele zu verleiten sucht. Hütet euch, daß ihr euch nicht durch sündhafte Neuerungen und Betrügereien böser Menschen verführen lasset. Bleibet standhaft und unzertrennlich im Glauben der Kirche vereinigt. - Auf der ganzen Welt ist nichts besser und heilsamer, als ein reines Herz und ein gutes Gewissen, und daß man sogleich, wenn man einen Fehler begangen hat, sich durch reuevolle Beicht wieder mit Gott aussöhnt. - Frau, wenn du dich eines neuen, schönen Kleides nur zur Hoffart bedienst, so wisse, wenn du schon im Himmel wärest, so würdest du mit deinem Kleide aus demselben wieder verstoßen werden." 2. Das Lieblingsgebet des Bruder Klaus war: "Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir! Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir! Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir, gib mich ganz eigen dir."


(Quelle: "Goldene Legende: Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, Wilhelm Auer, Matthäus Vogel,1904 nach von FJM überarbeiteter Fassung)