Antonin: Unterschied zwischen den Versionen
Die Seite wurde neu angelegt: „'''Der heilige Antonin, Erzbischof von Florenz''' ==''Fest''== [http://vulgata.info/index.php/10._Mai 10. Mai] ==''Das Leben und Wirken des hl. Antonin''== De…“ |
|||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
In der Kirche traf man ihn niemals anders als knieend an und dies am öftesten vor einem Bildnisse der [[Gottesmutter Maria]], welche er auf das eifrigste verehrte und ihr die Bewahrung seiner Reinigkeit dankbar zuschrieb. Er verlangte frühzeitig, in den Orden des heiligen Dominicus aufgenommen zu werden; weil ihn aber der Pater Privinzial wegen seiner sehr kleinen Körpergestalt und zwarten Jugend nicht annehmen und dennoch mit einer abschlägigen Antwort nicht betrüben wollte, so sprach er zu ihm: Wenn er, Antonin, das ganze kanonische ''(geistliche)'' Recht, das er damals gerade studierte, auswendig wüßte, so sollte er wieder kommen; dann würde er angenommen werden, Nach Verlauf eines Jahres kam Antonin wieder. Der Pater Provinzial hielt zwar für unmöglich, was Antonin ausgesagt, muß´te waber nach genauer Prüfung bekennen, dass er wahr geredet habe. Weil er nun hieraus die unvergleichliche Fähigkeit dieses Jünglings, zugleich auch den göttlichen Beruf erkannte, nahm er ihn mit Freuden in den heiligen Orden auf. | In der Kirche traf man ihn niemals anders als knieend an und dies am öftesten vor einem Bildnisse der [[Gottesmutter Maria]], welche er auf das eifrigste verehrte und ihr die Bewahrung seiner Reinigkeit dankbar zuschrieb. Er verlangte frühzeitig, in den Orden des heiligen Dominicus aufgenommen zu werden; weil ihn aber der Pater Privinzial wegen seiner sehr kleinen Körpergestalt und zwarten Jugend nicht annehmen und dennoch mit einer abschlägigen Antwort nicht betrüben wollte, so sprach er zu ihm: Wenn er, Antonin, das ganze kanonische ''(geistliche)'' Recht, das er damals gerade studierte, auswendig wüßte, so sollte er wieder kommen; dann würde er angenommen werden, Nach Verlauf eines Jahres kam Antonin wieder. Der Pater Provinzial hielt zwar für unmöglich, was Antonin ausgesagt, muß´te waber nach genauer Prüfung bekennen, dass er wahr geredet habe. Weil er nun hieraus die unvergleichliche Fähigkeit dieses Jünglings, zugleich auch den göttlichen Beruf erkannte, nahm er ihn mit Freuden in den heiligen Orden auf. | ||
In | In kurzer Zeit wurde Antonin ein herrliches Beispiel der geistlichen Vollkommenheit. Er war der Erste und der Letzte im Chore. Den größten Teil der Nacht brachte er mit Gebet und geistlicher Lesung zu. Niemals kostete er etwas vom Fleische,als in der Krankheit. Seine Lagerstätte bestand in einem Brette auf bloßer Erde; bei hohem Alter aber war sein Bett ein Strocksack. Ungeachtet er von Natur schwch und kränklich war, so änderte er doch die Strenge gegen seinen Lieb nie, auch dann nicht, als er Erzbischof geworden war. Seine ausgezeichnete Tugend war die Veranlassung, dass er, obwohl noch jung an Jahren, verschiedenen Klöstern als Prior und später der römischen und neapolitanischen Provinz als Provinzial vorstehen mußte. Im Jahre 1445 wurde er vom Papste Eugen IV. zum Erzbischofe vom Florenz ernannt. Alles bot er auf, um dieser Würde zu entgegen, mußte aber gehorsamen, weil der Past ihn mit dem Banne bedrohte. Er empfing die bischöfliche Weihe mit weinenden Augen und redet dabei Gott also an: | ||
<center>'''"Herr! Du weißt es, wie ungern ich dieser Last auf mich nehme; weil ich dennoch deinem Statthalter gehorsamen muss, sobitte ich dich, dur wollest mich regieren, damit ich in allem nach deinem WIllen mein Leben einrichten und, was du von mir verlangst, erfüllen kann."'''</center> | |||
Den Anfang seines bischöflichen Amtes machte er mit der Einrichtung seines Hauses, welches mehr einem Kloster, als einem bischöflichen Palaste glich. Die ganze Haushaltung bestand aus acht Personen, welche er reich besoldete, für sich aber wie im Kloster lebte. Er machte eine reiche Stiftung für die Hausarmen, welche sich des Bettelns schämten. Sein meistes Vermögen wendete er für die Notleidenden an, indem er sagte, solches gehöre nicht ihm, sondern den Armen zu. Als er einst durch die Stadt ging, sah er viele Engel auf dem Dache eines armen Häuschens. In demselben traf er eine ehrlbare Witwe mit drei Töchtern an, welche mit ihrer Handarbeit sich zu ernähren suchten, aber nicht so viel verdienen konnten, dass sie sich ordentlich zu kleiden vermochten, und noch dabei manchmal bitteren Hunger leiden mußten. Der Heilige gab ihnen ein reichliches Almosen und schickte ihnen auch in der Folge noch öfters eine Unterstützung. Als der Heilige nach einiger Zeit wieder bei diesem Hause vorbeiging, sah er auf dem Dache statt der Engel lauter höällische Geister, wleche sehr fröhlich und munter sich zeigten. Er ging in das Häuschen hinein und sah, dass die Töchter samt der Mutter nicht mehr mit Arbeit, sondern mit Spielen, mit Lachen und mit Gesellschaften sich beschäftigten.Hieraus erkannte der Heilige leicht, was das vorige und jetzige Gesicht bedeutete; er gab ihnen einen Verweis und ermahnte sie, wie sonst zu arbeiten; von derselben Zeit an aber gebrauchte er mehr Behutsamkeit bei der Austeilung der Almosen. | |||
Version vom 9. Mai 2012, 20:40 Uhr
Der heilige Antonin, Erzbischof von Florenz
Fest
Das Leben und Wirken des hl. Antonin
Der berühmte heilige Antonin wurde in Florenz, der Hauptstadt von Toscana inItalien, im Jahre 1389 geboren. Er war der einzige Sohn sehr frommer Eltern und ward daher auch mit großer Sorgfalt vonihnen erzogen. In der heiligen Taufe bekam er den Namen Antonius, wurde aber wegen seines klienen Körperbaues Antonin (d.h. der kleine Anton) genannt. SChonin jungen Jahren war sein Lebenswandel so auferbaulich, dass man ihn den kleinen Heiligen nannte. Nie ging er aus dem Hause anderswohin, als in die Kirche oder in die Schule. In der Kirche traf man ihn niemals anders als knieend an und dies am öftesten vor einem Bildnisse der Gottesmutter Maria, welche er auf das eifrigste verehrte und ihr die Bewahrung seiner Reinigkeit dankbar zuschrieb. Er verlangte frühzeitig, in den Orden des heiligen Dominicus aufgenommen zu werden; weil ihn aber der Pater Privinzial wegen seiner sehr kleinen Körpergestalt und zwarten Jugend nicht annehmen und dennoch mit einer abschlägigen Antwort nicht betrüben wollte, so sprach er zu ihm: Wenn er, Antonin, das ganze kanonische (geistliche) Recht, das er damals gerade studierte, auswendig wüßte, so sollte er wieder kommen; dann würde er angenommen werden, Nach Verlauf eines Jahres kam Antonin wieder. Der Pater Provinzial hielt zwar für unmöglich, was Antonin ausgesagt, muß´te waber nach genauer Prüfung bekennen, dass er wahr geredet habe. Weil er nun hieraus die unvergleichliche Fähigkeit dieses Jünglings, zugleich auch den göttlichen Beruf erkannte, nahm er ihn mit Freuden in den heiligen Orden auf.
In kurzer Zeit wurde Antonin ein herrliches Beispiel der geistlichen Vollkommenheit. Er war der Erste und der Letzte im Chore. Den größten Teil der Nacht brachte er mit Gebet und geistlicher Lesung zu. Niemals kostete er etwas vom Fleische,als in der Krankheit. Seine Lagerstätte bestand in einem Brette auf bloßer Erde; bei hohem Alter aber war sein Bett ein Strocksack. Ungeachtet er von Natur schwch und kränklich war, so änderte er doch die Strenge gegen seinen Lieb nie, auch dann nicht, als er Erzbischof geworden war. Seine ausgezeichnete Tugend war die Veranlassung, dass er, obwohl noch jung an Jahren, verschiedenen Klöstern als Prior und später der römischen und neapolitanischen Provinz als Provinzial vorstehen mußte. Im Jahre 1445 wurde er vom Papste Eugen IV. zum Erzbischofe vom Florenz ernannt. Alles bot er auf, um dieser Würde zu entgegen, mußte aber gehorsamen, weil der Past ihn mit dem Banne bedrohte. Er empfing die bischöfliche Weihe mit weinenden Augen und redet dabei Gott also an:
Den Anfang seines bischöflichen Amtes machte er mit der Einrichtung seines Hauses, welches mehr einem Kloster, als einem bischöflichen Palaste glich. Die ganze Haushaltung bestand aus acht Personen, welche er reich besoldete, für sich aber wie im Kloster lebte. Er machte eine reiche Stiftung für die Hausarmen, welche sich des Bettelns schämten. Sein meistes Vermögen wendete er für die Notleidenden an, indem er sagte, solches gehöre nicht ihm, sondern den Armen zu. Als er einst durch die Stadt ging, sah er viele Engel auf dem Dache eines armen Häuschens. In demselben traf er eine ehrlbare Witwe mit drei Töchtern an, welche mit ihrer Handarbeit sich zu ernähren suchten, aber nicht so viel verdienen konnten, dass sie sich ordentlich zu kleiden vermochten, und noch dabei manchmal bitteren Hunger leiden mußten. Der Heilige gab ihnen ein reichliches Almosen und schickte ihnen auch in der Folge noch öfters eine Unterstützung. Als der Heilige nach einiger Zeit wieder bei diesem Hause vorbeiging, sah er auf dem Dache statt der Engel lauter höällische Geister, wleche sehr fröhlich und munter sich zeigten. Er ging in das Häuschen hinein und sah, dass die Töchter samt der Mutter nicht mehr mit Arbeit, sondern mit Spielen, mit Lachen und mit Gesellschaften sich beschäftigten.Hieraus erkannte der Heilige leicht, was das vorige und jetzige Gesicht bedeutete; er gab ihnen einen Verweis und ermahnte sie, wie sonst zu arbeiten; von derselben Zeit an aber gebrauchte er mehr Behutsamkeit bei der Austeilung der Almosen.
(Quelle: Goldene Legende: Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, Wilhelm Auer, Matthäus Vogel,1904 nach von FJM überarbeiteter Fassung)