Tobit: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Februar 2009, 09:24 Uhr
DAS BUCH TOBIT
Der Held des Buches Tobit (Tobias) ist einer jener Israeliten, die kurz vor oder nach der Zerstörung Samarias (722) von ihrem Heimatboden in das assyrische Großreich verpflanzt wurden und Gelegenheit hatten, hier mitten in einer andersgläubigen Umgebung Proben ihres Glaubensmutes abzulegen. Der vorbildlich fromme und gerechte Tobit erblindet und wird von seinem Sohn Tobias unter Beistand des Engels Raphael geheilt. Dieser Gottesbote hatte jenen zuvor auf einer langen Reise nach Ekbatana begleitet. Seine Verwandte Sara wurde ihm zur Frau gewonnen, der Dämon, der sie quälte, zuvor vertrieben. - Es sind schöne und religiös erbauliche Bilder, die uns das Buch beschreibt. Zu ernsthafter Besinnung regen viele Aussprüche der handelnden Personen an; tief ergriffen hören wir ihre Gebetsworte. Tobit scheint im 2. vorchristlichen Jahrhundert in hebräischer oder aramäischer Sprache verfaßt zu sein. Das vollständige Buch existiert allerdings nur in Übersetzungen, die in Einzelheiten voneinander abweichen. Bruchstücke des Urtextes sind aber gefunden worden. Die katholische Kirche bedient sich dieses Buches recht häufig in der Liturgie, Predigt und Katechese. Maßgebend ist für sie ein Text, den der heilige Kirchenvater Hieronymus aus einem aramäischen Grundtext übertragen hat. Vorliegende Übersetzung wurde nach einer griechischen Vorlage gefertigt, die den Tobias der Vulgata Tobit nennt. Als das Buch Tobit geschrieben wurde, lebte ein großer Teil der Judenschaft in der Diaspora. Dem Verfasser kam es in erster Linie darauf an, eine geschichtliche Persönlichkeit zur religiös-sittlichen Belehrung seinen Zeitgenossen vor Augen zu stellen. So erklärt es sich, daß manche Einzelheiten nicht streng im geschichtlichen Sinne wiedergegeben, sondern frei verarbeitet worden sind. Vieles kann sich recht gut auf dem Boden des ehemaligen Staates Assur zu Lebzeiten Tobits in der geschilderten Weise abgespielt haben. Die Erzählung als solche ist vor ihrer Niederschrift wohl schon längere Zeit mündlich überliefert worden.