Zoelibat: Unterschied zwischen den Versionen

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==Biblische Grundlage==
==Biblische Grundlage==
===Erster biblischer Hinweis===
Nur die folgenden Stellen deuten auf das Pflichtzölibat hin: 1 Tim 3, 12 und Tit 1, 6 : «» - «Ein Ältester soll unbescholten und nur einmal verheiratet sein...» <br/>
Was hier zunächst eher danach aussieht, als würde das Pflichtzölibat widerlegt, ist tatsächlich die erste, frühe Praxis des Zölibats: In den Anfängen, in denen die Christen meist Bekehrungen im Erwachsenenalter hinter sich haben, gibt es kaum Unverheiratete, die zu den Ämtern zugelassen werden können. Die Priester und Bischöfe werden daher aus den Verheirateten genommen, mit der Auflage, nach der Weihe nicht noch einmal zu heiraten: Der Bischof sei nur Mann einer Frau. Damit war die Weihe eines in zweiter Ehe Lebenden, das Eingehen einer zweiter Ehe nach erfolgter Weihe und auch das Eingehen einer Ehe durch solche, die als Ehelose geweiht worden waren, verboten.
Dass diese Praxis, die Kleriker aus den Verheirateten zu erwählen, nicht unchristlich ist, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass Christus selbst seine Apostel aus den Verheirateten berufen hat: Petrus, der verheiratet war, verlässt seine Frau, um Christus nachzufolgen.
So heißt es in Mt 19, 12: «Denn es gibt Ehelose, die vom Mutterleib so geboren sind, und es gibt Ehelose, die von Menschen eheunfähig gemacht wurden, und es gibt Ehelose, die um des Himmelreiches willen sich der Ehe enthalten. Wer es fassen kann, der fasse es!»  <br/>  
So heißt es in Mt 19, 12: «Denn es gibt Ehelose, die vom Mutterleib so geboren sind, und es gibt Ehelose, die von Menschen eheunfähig gemacht wurden, und es gibt Ehelose, die um des Himmelreiches willen sich der Ehe enthalten. Wer es fassen kann, der fasse es!»  <br/>  
Der entscheidende Zusatz ist hier das «Wer es erfassen kann, der fasse es.» Es ist einfach aufzuzeigen, dass hier nicht gemeint ist «Die Jungfräulichkeit ist so schwierig, dass es eben nur wenige fassen können», denn der gleiche Satz steht wenig zuvor in Bezug zur Treue in der Ehe. <br/>  
Der entscheidende Zusatz ist hier das «Wer es erfassen kann, der fasse es.» Es ist einfach aufzuzeigen, dass hier nicht gemeint ist «Die Jungfräulichkeit ist so schwierig, dass es eben nur wenige fassen können», denn der gleiche Satz steht wenig zuvor in Bezug zur Treue in der Ehe. <br/>  

Version vom 2. April 2011, 20:50 Uhr

Begriff Zoelibat

«Zölibat» kommt von «caelebs» - lat.: unverheiratet -, meint also unsprünglich das Gleiche wie «Jungfräulichkeit» und «Ehelosigkeit».
Es kann übrigens sowohl der Zölibat, als auch das Zölibat heißen - beides wäre richtig.

Beim Priesterzölibat und beim Zölibat der Ordensleute ist der Zölibat immer auch Pflichtzölibat, d.h., der Zölibat ist Voraussetzung für die Zulassung.
Aber: Entgegen dem Wortlaut («Pflichtzölibat») handelt es immer um eine freiwillige Übernahme der Ehelosigkeit. Der Priester oder Ordensmann oder -frau bindet sich frei - keiner wird, zumindest heutzutage, zum Eintritt in einen Orden gezwungen.
Im Unterschied zu den Ordensleuten, die die Ehelosigkeit geloben, ist der Zölibat der Priester lediglich ein Versprechen.
Das hat vor allem rechtlichen Konsequenzen; so kann ein Weltpriester von seinem Zölibatsversprechen leichter entbunden werden als ein Mönch, der die Ehelosigkeit in der feierlichen Profess gelobt hat.

Biblische Grundlage

Erster biblischer Hinweis

Nur die folgenden Stellen deuten auf das Pflichtzölibat hin: 1 Tim 3, 12 und Tit 1, 6 : «» - «Ein Ältester soll unbescholten und nur einmal verheiratet sein...»

Was hier zunächst eher danach aussieht, als würde das Pflichtzölibat widerlegt, ist tatsächlich die erste, frühe Praxis des Zölibats: In den Anfängen, in denen die Christen meist Bekehrungen im Erwachsenenalter hinter sich haben, gibt es kaum Unverheiratete, die zu den Ämtern zugelassen werden können. Die Priester und Bischöfe werden daher aus den Verheirateten genommen, mit der Auflage, nach der Weihe nicht noch einmal zu heiraten: Der Bischof sei nur Mann einer Frau. Damit war die Weihe eines in zweiter Ehe Lebenden, das Eingehen einer zweiter Ehe nach erfolgter Weihe und auch das Eingehen einer Ehe durch solche, die als Ehelose geweiht worden waren, verboten.

Dass diese Praxis, die Kleriker aus den Verheirateten zu erwählen, nicht unchristlich ist, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass Christus selbst seine Apostel aus den Verheirateten berufen hat: Petrus, der verheiratet war, verlässt seine Frau, um Christus nachzufolgen.


So heißt es in Mt 19, 12: «Denn es gibt Ehelose, die vom Mutterleib so geboren sind, und es gibt Ehelose, die von Menschen eheunfähig gemacht wurden, und es gibt Ehelose, die um des Himmelreiches willen sich der Ehe enthalten. Wer es fassen kann, der fasse es!»
Der entscheidende Zusatz ist hier das «Wer es erfassen kann, der fasse es.» Es ist einfach aufzuzeigen, dass hier nicht gemeint ist «Die Jungfräulichkeit ist so schwierig, dass es eben nur wenige fassen können», denn der gleiche Satz steht wenig zuvor in Bezug zur Treue in der Ehe.
Gemeint ist hier vielmehr, dass es sich hierbei um einen geistlichen Inhalt handelt, der eigentlich nur verstanden werden kann, wenn man sich in der Sphäre des Glaubens bewegt.
Jungfräulichkeit ist letztlich nur lebbar und sinnerfüllt, wenn sie aus Liebe zu Gott gewählt wird - eine solche Entscheidung kann nur der verstehen, der von einer ähnlichen Liebe erfüllt ist.

Ebenso bei Lk 18, 28f: Da sagte Petrus: »Siehe, wir haben das Unsere verlassen und sind dir nachgefolgt.« 29 Er sprach zu ihnen: »Wahrlich, ich sage euch: Niemand hat Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen um des Gottesreiches willen, 30 der nicht ein Vielfaches dafür erhält in der jetzigen Welt, in der kommenden aber ewiges Leben.« 
Auch hier wird deutlich, dass die Jungfräulichkeit ein biblische Grundlage hat - vom Pflichtzölibat ist aber auch hier noch nicht direkt die Rede. Allerdings legt die Stelle nahe, dass die Apostel um der Nachfolge willen auch ihre Frauen und Familien verlassen haben. Zumindest von Petrus wissen wir ja, dass er verheiratet war.

Paulus schreibt in 1 Kor 7, «Ich wünschte, alle Menschen wären wie ich selbst; doch ein jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so.»
Und: «Wenn du aber heiratest, sündigst du nicht, und wenn die Jungfrau heiratet, sündigt sie nicht. Doch werden solche Bedrängnis haben durch das Fleisch, und davor möchte ich euch bewahren.» (1 Kor 7, 28)
Und: «Wer also seine Jungfrau verheiratet, tut recht; wer sie aber nicht verheiratet, tut besser.» (1 Kor 7, 38)
Bei seinem letzten Besuch in Korinth hatte Paulus wohl gegen Ende seines Aufenthaltes so warmherzig und wohlwollend von der Jungfräulichkeit gesprochen, dass nach seiner Abreise die Meinung aufkam, man dürfe gar nicht mehr heiraten. Dagegen richtet sich dieses Kapitel im Korintherbrief.
Paulus macht deutlich, dass die Ehe ein Wert ist, der genauso eine Gnadengabe Gottes ist, wie die Jungfräulichkeit. Keiner handelt falsch oder schlecht, wenn er heiratet. Aber er stellt auch heraus, dass die Jungfräulichkeit einen ebenso solchen Wert hat - sogar noch einen höheren.

Denn: «32 Möchte ich doch, daß ihr frei wäret von unruhiger Sorge. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn, wie er gefalle dem Herrn; 33 der Verheiratete sorgt sich um die Sache der Welt, wie er gefalle der Frau, 34 und er ist geteilt.
Die unverheiratete Frau und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, daß sie heilig seien an Leib und Geist; die Verheiratete aber sorgt sich um die Sache der Welt, wie sie gefalle dem Manne. 35 Dies aber sage ich zu eurem Besten, nicht um eine Schlinge über euch zu werfen, sondern in der Sorge um das rechte Verhalten und ungestörte Verharren beim Herrn..» (1 Kor 7, 32-36)
Wer über diese drastische Gegenüberstellung erschrickt, sei darin erinnert, dass Paulus gerne ein wenig überzeichnet. Auch wenn es so klingt als wären die Verheirateten weniger gläubig - in Wirklichkeit hält Paulus die Ehe hoch in Ehren; auch wird hier nicht von der o.g. Konkurrenz zwischen Gott und dem Ehepartner gesprochen. Was der Apostel gegenüberstellt, ist die Ausrichtung mehr nach innen, und mehr nach außen. Beides aber sind gute und gottgewollte Wege zur Heiligkeit.