Christophorus: Unterschied zwischen den Versionen

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<center>'''„Christusträger“.'''</center>
<center>'''„Christusträger“.'''</center>


Er stammte aus Canaan und war ein Heide mit Namen Reprobus, das heißt Verworfener, welchen Namen er zuvor mit Recht getragen, weil er gar sehr dem Heidentum ergeben war. Seine Gestalt und seine Kraft war wie die eines Rießen; wild und hochmütig war sein Sinn und Gemüt. Er hatte ein unstätes Leben geführt und immer gar stolz getan mit seiner Stärke. Da nahm er sich denn einst in seinem Übermut vor, den mächtigsten und größten Herrn auf Erden aufzusuchen und nur diesem zu dienen.
Er stammte aus Canaan und war ein Heide mit Namen Reprobus, das heißt Verworfener, welchen Namen er zuvor mit Recht getragen, weil er gar sehr dem Heidentum ergeben war. Seine Gestalt und seine Kraft war wie die eines Riesen; wild und hochmütig war sein Sinn und Gemüt. Er hatte ein unstätes Leben geführt und immer gar stolz getan mit seiner Stärke. Da nahm er sich denn einst in seinem Übermut vor, den mächtigsten und größten Herrn auf Erden aufzusuchen und nur diesem zu dienen.


<center>Keinem Andern will ich dienen,
<center>Keinem Andern will ich dienen,<br/>
Als dem Mächtigsten der Welt,
als dem Mächtigsten der Welt,<br/>
Wandern will ich und will suchen,
wandern will ich und will suchen,<br/>
bis ein König mir gefällt.
bis ein König mir gefällt.<br/>


Nur ein Herr so groß und mächtig,
Nur ein Herr so groß und mächtig,<br/>
Dass ihm alle untertan,
dass ihm alle untertan,<br/>
Dass ihm alle sind Verfallen,
dass ihm alle sind Verfallen,<br/>
Weil er sie bezwingen kann!</center>
weil er sie bezwingen kann!</center>


Gesagt, getan. Er macht sich auf den Weg, zeiht über Berg und Tal durch mancherlei Länder, bis er endlich zu einem König kan, dem viel Volk untertan gewesen und den man ihm als den Mächtigsten angepriesen. Er tritt in seine Diesnte und der König hatte viele Freude an dem starken Riesen. Da
Gesagt, getan. Er macht sich auf den Weg, zieht über Berg und Tal durch mancherlei Länder, bis er endlich zu einem König kam, dem viel Volk untertan gewesen und den man ihm als den Mächtigsten angepriesen. Er tritt in seine Dienste und der König hatte viele Freude an dem starken Riesen. Da


Eines Tages zog ein Sänger
<center> Eines Tages zog ein Sänger,<br/>
In des Königs Hallein ein,
in des Königs Hallen ein,<br/>
Sang zur Harfe viele Lieder,
sang zur Harfe viele Lieder,<br/>
Wo der König saß beim Wein.
wo der König saß beim Wein.<br/>
Und er sang in alten Sagen
Und er sang in alten Sagen<br/>
Von des Satans Gewalt,-
von des Satans Gewalt,<br/>
Da bekreuzigt sich der König,
da bekreuzigt sich der König,<br/>
als das Lied vom Teufel schallt.
als das Lied vom Teufel schallt.<br/> </center>


Reprobus hatte fleißig zugehört; da sah er den König das Zeichen des Kreuzes machen, als der Sänger den Satan nannte. Sogleich erhob ers ich, trat zum König und fragte ihn, was er für ein Zeichen gemacht? Der gab ihm zur Antwort: „So ich dieses Zeichen mache, kann mir des Satans Gewalt nicht an.“ „So, entgegnete Reprobus, fürchtest du eines Andern Macht? Ich kann bei dir nimmer bleiben und will den aufsuchen, der gewaltiger ist als du – den Satans.“
Reprobus hatte fleißig zugehört; da sah er den König das Zeichen des Kreuzes machen, als der Sänger den Satan nannte. Sogleich erhob er sich, trat zum König und fragte ihn, was er für ein Zeichen gemacht? Der gab ihm zur Antwort:  
Und er ging in die Wildnis hinaus und suchte den bösen Feind.


Da kamen durch die Waldesnacht
<center>'''„So ich dieses Zeichen mache, kann mir des Satans Gewalt nicht an.“'''</center>
Zwölf Ritter angeritten,
Und einer saß auf hohem Roß
Geharnischt schwarz inmitten.
E weht von sienem Helm ein Busch
Voten roten Feuergluten,
es spritzt seines Roßes Huf
Hoch auf wie Flammen Fluten.


SO war Satan mit seinem Genossen, die in dunkler Nacht verborgene Wege zogen. Kühn  trat ihm Reprobus entgegen und bot ihm seine Dienste an. Bald war das Bündnis geschlossen, der wilde Riese ist des Satans Knecht. Nun
„So, entgegnete Reprobus, fürchtest du eines Andern Macht? Ich kann bei dir nimmer bleiben und will den aufsuchen, der gewaltiger ist als du – den Satans.“ Und er ging in die Wildnis hinaus und suchte den bösen Feind.


Sie zogen über Feld und Haid
<center>Da kamen durch die Waldesnacht<br/>
Da stand ein schlichtes Kreuz am Steg,
zwölf Ritter angeritten,<br/>
Das Bild des Heilands hing daran.-
und einer saß auf hohem Roß<br/>
Es mied Herr Satans den Weg, und wandte schnell sich um zur Flucht,
geharnischt schwarz inmitten.<br/>
Die ganze Schaar entfloh mit ihm.
Es weht von seinem Helm ein Busch<br/>
„Herr Satans, den ich gesucht,
von roten Feuergluten,<br/>
was fliehst du vor dem Zeichen da ?“
es spritzt seines Roßes Huf<br/>
hoch auf wie Flammen Fluten.</center><br/>


Satan aber sprach: „Das Bild muss ich allerwegs fliehen, denn es stellt Christus den Herrn dar, der mich am Kreuze bezwungen.“ So will ich von dir lassen und den suchen, dessen Maht größer ist als die deine!“ und sogleich ging er seines Weges weiter. Lange wanderte er umher, bis er an einem Fluss im Walde einen Einsiedler traf. Diesen fragte er, ob er ihm nicht sagen könne, welches der mächtigste König wäre, denn nur diesem wolle er dienen. Da nannte ihm nun der Einsiedler unsern Jesus Christus und sprach:
So war Satan mit seinem Genossen, die in dunkler Nacht verborgene Wege zogen. Kühn trat ihm Reprobus entgegen und bot ihm seine Dienste an. Bald war das Bündnis geschlossen, der wilde Riese ist des Satans Knecht. Nun


Ein großer König ist der Herr,
<center>Sie zogen über Feld und Haid,<br/>
Dem Du fortan sollst dienen;
da stand ein schlichtes Kreuz am Steg,<br/>
Allmächtig ist er, liebevoll
das Bild des Heilands hing daran.<br/>
uns Menschen hier erschienen
Es mied Herr Satans den Weg, und wandte schnell sich um zur Flucht,<br/>
Doch ist sein Reich nicht auf der Erde,
die ganze Schaar entfloh mit ihm.<br/>
es ist im Himmel droben,
„Herr Satans, den ich gesucht,<br/>
Wo ihn der Engel heil'ge Schaaren
was fliehst du vor dem Zeichen da?“</center><br/>
in ihren Psalmen loben.
 
Entsagung ist der fromme Dienst,
Satan aber sprach: „Das Bild muss ich allerwegs fliehen, denn es stellt [[Jesus Christus|Christus]] den Herrn dar, der mich am Kreuze bezwungen.“ So will ich von dir lassen und den suchen, dessen Macht größer ist als die deine!“
den dieser Herr begehret;
 
Drum bete, faste, mache nun,
Und sogleich ging er seines Weges weiter. Lange wanderte er umher, bis er an einem Fluss im Walde einen Einsiedler traf. Diesen fragte er, ob er ihm nicht sagen könne, welches der mächtigste König wäre, denn nur diesem wolle er dienen. Da nannte ihm nun der Einsiedler unsern [[Jesus Christus]] und sprach:
der Dienst sei dir bescheeret.
 
<center>'''Ein großer König ist der Herr,<br/>
Dem Du fortan sollst dienen;<br/>
Allmächtig ist er, liebevoll<br/>
uns Menschen hier erschienen<br/>
Doch ist sein Reich nicht auf der Erde,<br/>
es ist im Himmel droben,<br/>
Wo ihn der Engel heil'ge Schaaren<br/>
in ihren Psalmen loben.<br/>
Entsagung ist der fromme Dienst,<br/>
den dieser Herr begehret;<br/>
Drum bete, faste, mache nun,<br/>
der Dienst sei dir bescheeret.</center><br/>


Reprobus aber sprach: „Ich kann nicht beten, nicht fasten und nichtmachen, ich will Christus auf andere Weise dienen.“ Da führte ihn der Einsiedler an den Fluss und sprach: „Hier baue Dir eine Hütte und trage über den Fluss auf deinen starken Schultern die Wanderer aus Liebe zu Deinem Herrn.“
Reprobus aber sprach: „Ich kann nicht beten, nicht fasten und nichtmachen, ich will Christus auf andere Weise dienen.“ Da führte ihn der Einsiedler an den Fluss und sprach: „Hier baue Dir eine Hütte und trage über den Fluss auf deinen starken Schultern die Wanderer aus Liebe zu Deinem Herrn.“

Version vom 29. Juli 2011, 19:48 Uhr

Christophorus mit dem Jesuskind

Fest

25. Juli

Die Anmutige Legende vom heiligen Christopherus

In vielen Kirchen sieht man auf oder neben den Altären die Bildsäule eines großen, starken Mannes mit einem abgerissenen Baumstamm in der Hand, das Christkindlein auf der Schulter. Das ist der heilige Christopherus, zu deutsch

„Christusträger“.

Er stammte aus Canaan und war ein Heide mit Namen Reprobus, das heißt Verworfener, welchen Namen er zuvor mit Recht getragen, weil er gar sehr dem Heidentum ergeben war. Seine Gestalt und seine Kraft war wie die eines Riesen; wild und hochmütig war sein Sinn und Gemüt. Er hatte ein unstätes Leben geführt und immer gar stolz getan mit seiner Stärke. Da nahm er sich denn einst in seinem Übermut vor, den mächtigsten und größten Herrn auf Erden aufzusuchen und nur diesem zu dienen.

Keinem Andern will ich dienen,

als dem Mächtigsten der Welt,
wandern will ich und will suchen,
bis ein König mir gefällt.

Nur ein Herr so groß und mächtig,
dass ihm alle untertan,
dass ihm alle sind Verfallen,

weil er sie bezwingen kann!

Gesagt, getan. Er macht sich auf den Weg, zieht über Berg und Tal durch mancherlei Länder, bis er endlich zu einem König kam, dem viel Volk untertan gewesen und den man ihm als den Mächtigsten angepriesen. Er tritt in seine Dienste und der König hatte viele Freude an dem starken Riesen. Da

Eines Tages zog ein Sänger,

in des Königs Hallen ein,
sang zur Harfe viele Lieder,
wo der König saß beim Wein.
Und er sang in alten Sagen
von des Satans Gewalt,
da bekreuzigt sich der König,

als das Lied vom Teufel schallt.

Reprobus hatte fleißig zugehört; da sah er den König das Zeichen des Kreuzes machen, als der Sänger den Satan nannte. Sogleich erhob er sich, trat zum König und fragte ihn, was er für ein Zeichen gemacht? Der gab ihm zur Antwort:

„So ich dieses Zeichen mache, kann mir des Satans Gewalt nicht an.“

„So, entgegnete Reprobus, fürchtest du eines Andern Macht? Ich kann bei dir nimmer bleiben und will den aufsuchen, der gewaltiger ist als du – den Satans.“ Und er ging in die Wildnis hinaus und suchte den bösen Feind.

Da kamen durch die Waldesnacht

zwölf Ritter angeritten,
und einer saß auf hohem Roß
geharnischt schwarz inmitten.
Es weht von seinem Helm ein Busch
von roten Feuergluten,
es spritzt seines Roßes Huf

hoch auf wie Flammen Fluten.


So war Satan mit seinem Genossen, die in dunkler Nacht verborgene Wege zogen. Kühn trat ihm Reprobus entgegen und bot ihm seine Dienste an. Bald war das Bündnis geschlossen, der wilde Riese ist des Satans Knecht. Nun

Sie zogen über Feld und Haid,

da stand ein schlichtes Kreuz am Steg,
das Bild des Heilands hing daran.
Es mied Herr Satans den Weg, und wandte schnell sich um zur Flucht,
die ganze Schaar entfloh mit ihm.
„Herr Satans, den ich gesucht,

was fliehst du vor dem Zeichen da?“


Satan aber sprach: „Das Bild muss ich allerwegs fliehen, denn es stellt Christus den Herrn dar, der mich am Kreuze bezwungen.“ So will ich von dir lassen und den suchen, dessen Macht größer ist als die deine!“

Und sogleich ging er seines Weges weiter. Lange wanderte er umher, bis er an einem Fluss im Walde einen Einsiedler traf. Diesen fragte er, ob er ihm nicht sagen könne, welches der mächtigste König wäre, denn nur diesem wolle er dienen. Da nannte ihm nun der Einsiedler unsern Jesus Christus und sprach:

Ein großer König ist der Herr,

Dem Du fortan sollst dienen;
Allmächtig ist er, liebevoll
uns Menschen hier erschienen
Doch ist sein Reich nicht auf der Erde,
es ist im Himmel droben,
Wo ihn der Engel heil'ge Schaaren
in ihren Psalmen loben.
Entsagung ist der fromme Dienst,
den dieser Herr begehret;
Drum bete, faste, mache nun,

der Dienst sei dir bescheeret.


Reprobus aber sprach: „Ich kann nicht beten, nicht fasten und nichtmachen, ich will Christus auf andere Weise dienen.“ Da führte ihn der Einsiedler an den Fluss und sprach: „Hier baue Dir eine Hütte und trage über den Fluss auf deinen starken Schultern die Wanderer aus Liebe zu Deinem Herrn.“

Reprobus tat also. Unverdrossen und in aller Demut trug er Tag und Nacht die Wanderer ihn des Stromes Wellen an das Ufer. So machte er es lange Zeit. Da geschah es, dass er eines Nachts ein kleines Kindlein rufen hörte, es über den Fluss zu tragen. Sogleich erhob er sich von seinem Lager, nahm barmherzig das Kindlein auf die Schulter und trug es, auf seinen starken Stock gelehnt, durch die Wellen. Aber als er mit dem Kindlein mitten im Flusse stand, da steigen die Fluten immer höher und höher und das Kindlein wurder imer schwerer und schwerer. Reprobus musste nicht mehr weite rzu kommen und voll Angst rief er: „O Kindlein, wie schwer bist du, es ist , als ob die ganze Welt auf meinen Schulter laste.“ Da sprach das Kindlein: „Du tragst fürwahr nicht nur die ganze Welt, sondern den, der Himmel und Erde erschaffen,“ und nach diesen Worten tauchte das Kind den starken Riesen unter die Wellen des Flusses und sprach weider: „Ich bin Jesus Christus, deinKönig und Herr, und taufe dich, dass due ein Christ seiest und Christopherus heißest. Und nun stecke dieen dürren Stock in die Erde; auf dass due meine Macht erkennest, soll er mprgen Blätter und Blüten tragen.“

Das Kindlein verschwand; Christopherus stieg bebend an das Ufer, steckte seinen Stock, wie ihm geheißen, in die Erde, und sah ihn grünen und blühen. Da fiel er nieder zur Erde, gelobte dem Herrn Jesus ewige Treue und hielt Wort. Denn als ihn ein König der Hieden zwingen wollte, den Götzen zu opfern, blieb er Christus treu, legte sein Haupt unter das Beil und starb für Christus, seinen Herrn dessen Reich kein Ende nimmt und dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden! Mit iHm, dem König aller Könige, herrscht er nun im Himmelreiche.

Christliche Seele, willst Du auch mit Christus herschen ewiglich, so musst du in aller Demut ihm dienen wie Christopherus. Dienen musst du, zum Dienen bist du geboren, es komt nur darauf an, welchen Herrn du dienen willst. Dienest du der welt, so bist du betrogen, denn sie kann dier nicht geben, was sie verspricht; dienest du der Sünde, dann ist dein Herr der Satan, der seinen Knechte mit der Hölle lohn. Diese beiden elenden, aber grausamen Herren, die Welt und der Satan, hat Jesus am Kreueze überwunden, ihre Macht und herrlichkeit flieht wie ein Schatten vor seiner Herrlichkeit. Jesus Christus allein ist der Herr, der starke, heilige, unsterbliche, allmächtige Gott, ihm sollst, ihm musst Du dienen, wenn du Ruhe und Friede hier, Seligkeit dort erlangen willst. Wenn Du auch Christi Herschaft jetzt nicht anerkenen, wenn Du dich auch unter sein süsses Joch nicht beugen willst, du musst doch noch seine Herrschaft anerkennen und sei es auch in der Hölle! Was willst DU also tun, o Seele, welchem Herrn Willst Du dienen?...








(Quelle: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1884)