Florian: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FJM-Ritter
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hannelore1981 (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Hannelore1981 (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Der heilige Florian, Oberst und Martyrer'''
'''Der heilige Florian, Oberst und Martyrer'''
[[Datei:Florian.jpg|200px|right]]
[[Datei:Florian.jpg|250px|right]]
==''Fest''==
==''Fest''==
[[4. Mai]]
[[4. Mai]]

Version vom 2. Januar 2012, 00:06 Uhr

Der heilige Florian, Oberst und Martyrer

Fest

4. Mai

Glaubenszeugnis und Martyrium des hl. Florian

Zu Lorch in Österreich ließ der römische Statthalter Aquilinus infolge der Befehle der grausamen Kaiser Diocletian und Galerius überall die Christen aussuchen; 40 christliche Soldaten wurden sogleich ergriffen und wegen ihrer Weigerung, den Göttern zu opfern, grausam gequält und eingekerkert. Dies vernahm Florian. Er war gebürtig aus Cetium (Zeiselmauer)' in Niederösterreich, also ein Deutscher und im Christentum erzogen. Er trat in das römische Heer ein und wurde Kriegsoberster. Voll Feuereifer für den heiligen Glauben, reiste er nach Lorch. Auf dem Wege kam er zu Kriegsknechten, die unter ihm gedient hatten, und hörte von ihnen, dass sie Befehl hätten, Christen aufzusuchen. Da sprach Florian:

„Was gebt ihr euch Mühe, Christen zu entdecken? Ich selbst bin ein Christ. Meldet eurem Statthalter, dass ich dem allein wahren Gott diene und alle Leiden aus Liebe zu ihm zu erdulden bereit bin.“

Die Soldaten wurden durch diese Sprache erbittert, ergriffen ihn und führten ihn vor den Richter und sprachen:

„Was suchen wir noch lange? Siehe, Florian, unser Oberster, bekennt, durch schlechte Vorspiegelungen getäuscht, dass er ein Anhänger dessen sei, der Christus genannt wird.“

Da sprach Aquilin zu ihm:

„Komm, Florian, und opfere den Göttern, wie deine Waffengefährten; dann wirst du wieder mit uns leben und die Gnade des Kaisers genießen.“

Auf seine Weigerung ergrimmte der Statthalter und drohte, ihn durch die Marter zu zwingen.

Florian antwortete:

„Ich werde nicht deine Steine anbeten, die gar nichts Ehrwürdiges an sich haben. Du aber, der du ganz steinern zu sein scheinst und keine Vernunft hast wie ein Fels, kannst immerhin deine steinernen Götter verehren.“

Nun befahl der Statthalter, ihn mit Gewalt zum Opfer hinzuschleppen, und meinte, ihn doch noch zum Opfern bewegen zu können. Florian erhob nun seine Augen zum Himmel und betete zu Gott um Stärke und Beharrlichkeit. Jetzt ließ ihn der wütende Statthalter grausam geißeln, und dabei sprach der heilige Florian mutig:

„Du hast wohl Macht über meinen Leib, aber nicht über meine Seele; daher quäle mich, soviel du vermagst, ich kann dir aber versichern, dass ich deinen Befehlen auf keinen Fall gehorchen werde.“

Hierauf ließ ihn der Statthalter abermals peinigen und rief ihm zu:

„Gehorche, teuerster Florian, meinen Befehlen, und ich will dich mit ausgezeichneten Ehren überhäufen.“

Florian sprach:

„Deinen Befehlen werde ich insoweit gehorchen, als es sich für einen Soldaten geziemt; aber es sei ferne von mir, dass ich dem Satan opfere und euere Trugbilder anbete. Übrigens verachte ich euere Worte, welche voll Hohn sind, und bete vielmehr Christus an, den wahren Gott, den ich schon verehrte, da ich noch als Soldat diente.“

Hierauf ließ der Tyrann den edlen Krieger noch mehr peinigen, ohne ihn aber überwinden zu können. Als Aquilin sah, dass er nichts ausrichtete, rief er aus:

„Sehet, dieser Zauberer ist mächtiger als wir; er verkehrt mit seinen Blendwerken zuletzt noch das ganze Volk; und was noch ärger ist, es wird der christliche Aberglaube noch mehr und so stark befestigt, dass die Tempel unserer Götter zuletzt ganz verwüstet werden, und das letzte Übel dann noch ärger wäre, als das erste.“

Sofort befahl er, Florian zur Stadt hinauszuführen und zu ertränken. Der Heilige dankte Gott, dass er ihn gewürdigt habe, ihm sein Leben opfern zu dürfen, und ließ sich sogar freudig auf die Brücke führen. Dort wurde ihm ein schwerer Stein an den Hals gebunden, und ein Henkersknecht stieß ihn hinab in die Enns; in diesem Fluss gab der heilige Martyrer seinen Geist auf den 4. Mai im Jahre 304 nach Christi Geburt.

Ruhestätte seiner Reliquien

Der Leichnam blieb an einem Felsen hängen und wurde von der frommen Matrone Valeria ehrerbietig bestattet. Über dem Grabe wurde später eine herrliche Kirche erbaut, von den einfallenden Ungarn aber zerstört. Die Reliquien des Heiligen kamen nach Rom, Teile davon nach Krakau. Die Kirche wurde noch herrlicher wieder erbaut, und an derselben das großartige Stift St. Florian, welches Chorherren vom heiligen Augustin bewohnen. Das Stift ist etwa 1 ½ Stunden von Linz entfernt.

Schutzpatron der Feuerwehr

Wie der heilige Florian zum Schutzpatron gegen Feuersgefahren erwählt wurde, ist schwer zu sagen. In seiner Jugend soll er schon ein brennendes Haus vom Untergange errettet haben, indem auf sein Gebet hin das Feuer erlosch.

Beherzigung

Betrachten wir zu unserem Nutzen folgende Worte des heiligen Florian. Während der sehr schmerzlichen Peinigung betete Florian:

  • „Herr Jesus Christus, du Hoffnung und höchstes Heil aller, die dich anrufen! Auf dich habe ich gehofft und dich kann ich nicht verleugnen.“ (So soll der Christ in Versuchungen sprechen, da jede schwere Sünde eine Verleugnung Jesu und eine Trennung von ihm ist.)
  • „Ich streite für dich und bringe dir das Lobopfer dar. Verleihe mir Kraft, um meine Leiden zu bestehen. Gepriesen sei dein Name im Himmel und auf Erden! Nimm mich auf in die Zahl deiner heiligen Kämpfer. Bekräftige deinen heiligen Geist in mir und lass nicht zu, dass ich durch den Teufel auf andere Gesinnungen gebracht werde; denn der Rat der Bösen hat mich umgeben. Guter Hirt! Komm deinem Glaubensschüler zu Hilfe, damit ich dich lobe und preise in Ewigkeit!“
  • '„Als ich die irdischen Waffen trug, diente ich im geheimen meinem Gott, und nie vermochte der Satan, mich von ihm abwendig zu machen.“ (Lass auch Du beim notwendigen Umgange mit weltlich gesinnten Menschen dich von der Treue gegen Jesus nicht abwendig machen!)
  • „Richter, du hast zwar Gewalt über meinen Leib, über meine Seele vermagst du aber nichts, nur Gott allein hat die Macht über sie. Ich gehorsame deinem Befehle insoweit, wie ich als Soldat dazu verpflichtet bin. Niemand aber kann mir befehlen, dass ich den Götzen opfere. Jetzt, wo ich geschlagen werde, bringe ich ein wahres Opfer meinem Herrn Jesus Christus dar, der mich dazu gestärkt und zu dieser Ehre erhoben hat.“

(Quelle: nach Goldene Legende: Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, Wilhelm Auer, Matthäus Vogel,1904 nach FJM überarbeiteter Fassung)