Rosalina von Palermo: Unterschied zwischen den Versionen

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[[4. September]]
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==''Lebensbeschreibung''==
==''Lebensbeschreibung''==

Version vom 1. September 2017, 11:00 Uhr

Bartolomé Esteban Murillo: Rosalia vor Maria und dem Jesuskind, um 1670, im Museum Thyssen-Bornemisza in Madrid - gemeinfrei

Fest

4. September

Lebensbeschreibung

Von dieser Heiligen schreibt das Mart. Rom. zum 4. Sept.: »Zu Palermo (Panormi) die Geburtsfeier der heil. Rosalia, Jungfrau aus Palermo, aus dem königl. Geschlechte Karls des Großen, welche aus Liebe zu Christus den väterlichen Thron und den Hof verlassen, und als Einsiedlerin auf Bergen und in Höhlen ein himmlisches Leben geführt hat.« Ganz so schreibt am gleichen Tage das Martyrologium der Basilianer. Ihr seliges Ende wird ins Jahr 1160 gesetzt. Der ihr geweihte Dom ist unter Wilhelm II. im Jahr 1185 erbaut worden. Daselbst ruhet die Heilige unter einem Altar von gediegenem Silber in einem gleichfalls silbernen Sarkophage mit Reliefs, welche ihre Geschichte darstellen. Ihr heil. Leib wurde im Jahr 1624 in einer Höhle des Monte Pellegrino aufgefunden und nach Palermo gebracht, worauf die hier herrschende Pest sogleich aufhörte. Am 22. Jan. 1625 wurde ihre feierliche Erhebung gefeiert. Anfänglich führte sie auf der Anhöhe von Quisquina ein einsames und beschauliches Leben. Nach einer von ihr selbst herrührenden, hier aufgefundenen Inschrift war sie eine Tochter des Herzogs Sinibaldus, Herrn non Rosa und Quisquina. Schon als 14jährige Jungfrau hatte sie, fern von der Welt und ihren Freuden, »aus Liebe zu Jesus« in der tiefsten Einsamkeit zu leben beschlossen. Zwei Engel dienten ihr nach der Legende als Führer; unter derselben Begleitung wählte sie später eine noch ungemütlichere Höhle auf dem Monte Pellegrino zum Aufenthalte. Alte Bilder und Wandgemälde beurkunden, dass sie die Überlistungen der Dämonen, die ihr Eckel an dem rauhen Leben und Abscheu an der Einsamkeit einflößen wollten, dadurch überwand, dass sie sich eine eiserne Kette um den Leib legte, Nachtwachen hielt und auf bloßem Boden schlief. Verlassen von allem menschlichem Schutze, auf keinen andern, als den himmlischen Trost angewiesen, erquickte sie der Herr öfters durch himmlische Erscheinungen. Man nimmt an, dass sie 18 Jahre in dieser Höhle gelebt habe. Doch scheint ihr Aufenthalt hier nicht unbekannt gewesen zu sein, da man seit Jahrhunderten den Ort ihres Begräbnisses auf dem Monte Pellegrino gesucht hat. Geschichtliche Nachrichten sind über sie nicht vorhanden. Ihre Verehrung ist aber viel älter als die Auffindung ihrer Reliquien. Das bezeugen insbesondere die alten Kirchen, welche auf ihren Namen eingeweiht sind. Eine solche befindet sich auch in Racalmuto, Bistums Girgenti, die im Jahr 1208 erbaut wurde, dann zu Bivona aus dem Jahr 1250, ferner zu Ragusa, Bistums Syracus, und Traina, Bistums Messina. Ihr Bildnis zu Monreale wird noch weiter zurück, ins Jahr 1174, gesetzt.

Sie wird gewöhnlich als Einsiedlerin dargestellt, die Worte ihres Gelöbnisses in den Felsen grabend. Manchmal trägt sie, weniger passend, einen Kranz von weißen Rosen auf dem Haupte. Auf den Monte Pellegrino führt im Zickzack eine kunstvolle Straße für die Pilger, die täglich zu Hunderten, manchmal zu Tausenden zur Grotte der Heiligen wallfahrten. Sie ist in eine Kapelle umgewandelt und an der Stelle, wo die Gebeine sich fanden, ruht jetzt unter doppeltem Gitter, reich mit Edelsteinen geschmückt, ihr Bild aus Marmor. Am 15. Juli, als ihrem Erhebungstage, ist die Domkirche mit vielen tausend Kerzen prächtig erleuchtet, alle Wände sind mit Tapeten und Blumengewinden überzogen. Ein Triumphwagen, der über die höchsten Häuser hinausreicht, und von 56 Maultieren gezogen wird, trägt die riesige Bildsäule der Heiligen unter einer von sechs korinthischen Säulen getragenen Kuppel. Nachts beginnt die glänzendste Beleuchtung, die man sich denken kann. Die ganze Stadt ist voll Freude über das Fest ihrer Schutzheiligen. Zu Rom befinden sich in zwei Kirchen: St. Ignaz und Chiesa Nuova Reliquien der Heiligen.


(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)