Mauritius: Unterschied zwischen den Versionen
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Dieser hl. Mauritius ''(Martinus)'', Photinus sein Sohn, Theodor, Philippus und 67 andere Soldaten heißen in den Martyrologien Märtyrer von Apamea ''(in Syrien)''. Sie werden schon bei Theodoret ''(um das Jahr 427)'' erwähnt. Man hat die Frage aufgeworfen, ob wohl ihre Verschiedenheit von der s. g. Thebäischen Legion, deren Führer auch Mauritius heißt, nachgewiesen sei und ob Apamea nicht etwa eine falsche Lesart für Agaunum, oder umgekehrt, sei. Über beides kann ein vernünftiger, irgendwie zu rechtfertigender Zweifel nicht aufkommen. Die Akten der beiden Mauritius sind eben so verschieden wie die Orte ihres Leidens weit auseinanderliegen. Apamea war die von Seleukus erweiterte Hauptstadt der zweiten Syrischen Provinz, während Agaunuman der Stelle des jetzigen St. Moriz im freundlichen Schweizer-Kanton Wallis liegt. Nur die Zeit des Martyrtums stimmt überein, denn hier wie dort ist Maximian Herculeus als Verfolger angegeben. Aber diese Märtyrer heißen konstant »die 70 Apameensischen Märtyrer«, während die von Agaunum stets die Märtyrer der Thebäischen Legion genannt werden. Dabei sind die Einzelheiten des Martyriums durchaus verschieden. | Dieser hl. Mauritius ''(Martinus)'', Photinus sein Sohn, Theodor, Philippus und 67 andere Soldaten heißen in den Martyrologien Märtyrer von Apamea ''(in Syrien)''. Sie werden schon bei Theodoret ''(um das Jahr 427)'' erwähnt. Man hat die Frage aufgeworfen, ob wohl ihre Verschiedenheit von der s. g. Thebäischen Legion, deren Führer auch Mauritius heißt, nachgewiesen sei und ob Apamea nicht etwa eine falsche Lesart für Agaunum, oder umgekehrt, sei. Über beides kann ein vernünftiger, irgendwie zu rechtfertigender Zweifel nicht aufkommen. Die Akten der beiden Mauritius sind eben so verschieden wie die Orte ihres Leidens weit auseinanderliegen. Apamea war die von Seleukus erweiterte Hauptstadt der zweiten Syrischen Provinz, während Agaunuman der Stelle des jetzigen St. Moriz im freundlichen Schweizer-Kanton Wallis liegt. Nur die Zeit des Martyrtums stimmt überein, denn hier wie dort ist Maximian Herculeus als Verfolger angegeben. Aber diese Märtyrer heißen konstant »die 70 Apameensischen Märtyrer«, während die von Agaunum stets die Märtyrer der Thebäischen Legion genannt werden. Dabei sind die Einzelheiten des Martyriums durchaus verschieden. | ||
Vor dem kaiserlichen Richterstuhl als »Verächter der Götter« und als »Ungehorsame gegen die Befehle der Kaiser« angeklagt, antworteten sie durch den heil. Mauritius, dass ihnen die wahre Gottesfurcht und die Unterwerfung unter die Befehle des Kaisers keineswegs fehle. Nicht sie, setzten die hhl. Theodorus und Philippus ''(letzterer war schon sehr bejahrt)'' hinzu, seien im Irrtum, sondern der Kaiser, den sie vom Irrtum frei wünschten. Auf die Drohung, dass man sie durch peinvolle Strafen zum Gehorsam zwingen werde, entgegneten sie: »das sind leere und nichtssagende Drohungen; ein gutes Gewissen kennt keine Furcht vor den Peinen, und das Gemüt derer die den Herrn lieben, ist standhaft.« Darauf wurden ihnen die militärischen Ehrenzeichen abgenommen, und das peinliche Verhör gemeiner Übeltäter nahm seinen Anfang. Sie ließen es geschehen, indem sie sich damit trösteten, dass Schande vor den Menschen wegen gerechter Sache vor [[Gott]] Ehre sei. Es folgte dreitägiges Gefängnis mit Halseisen, um die Festigkeit ihres Willens zu brechen. Aber das Gegenteil traf ein. Der noch junge Photinus, dessen Name »Lichtinhaber« vom wahren Lichte, das ihn erhellte, Zeugnis gab, sagte es offen, dass sie alle um der Liebe [[Jesus-Christus|Christi]] willen zu sterben verlangten. Als man ihn dafür einen Dummkopf und Narren schalt, gab er zur Antwort: »Für mich ist es Weisheit, den Glauben meines Herrn Jesu Christi zu bekennen.« Als sie darauf mit rohen Ochsenziemern geschlagen wurden, flehten sie zu Christus als ihrem Gott um Mehrung ihrer Kräfte und erklärten nach dem Vollzug der Strafe: »Weil unser Geist erleuchtet ist von dem Glauben und der Liebe Christi unsers Gottes, fühlen wir deine Peinigungen nicht.« So vollendeten sie ihr glorreiches Bekenntnis Photimus wurde enthauptet, Andere litten den Flammentod, wieder Andere wurden gekreuzigt ''(am einfachen Pfahle)'', wobei man ihre Seiten mit Krallen aufriss. Sie hingen schrecklich leidend zehn martervolle Tage. Die Qual wurde größer, als der Richter ihre Leiber mit Honig bestreichen und den Stichen der Insekten preisgeben ließ. Ihre letzten Seufzer schlossen mit dem Gebete: »Wir hinterlegen unsere Seelen bei dir, o Herr!« Als sie gestorben waren, schlug man ihnen die Köpfe ab und warf sie in die Wälder, damit die wilden Tiere sie verzehren möchten. In diesem triumphvollen Leiden vollendend, wurden diese hhl. Märtyrer bald im ganzen Orient berühmt. Man schließt dies mit Recht aus dem Umstande, dass der Geschichtsschreiber Theodoret sie mit den Aposteln selbst ''([[Petrus]], [[Paulus]], [[Thomas]]) zusammenstellt. | Vor dem kaiserlichen Richterstuhl als »Verächter der Götter« und als »Ungehorsame gegen die Befehle der Kaiser« angeklagt, antworteten sie durch den heil. Mauritius, dass ihnen die wahre Gottesfurcht und die Unterwerfung unter die Befehle des Kaisers keineswegs fehle. Nicht sie, setzten die hhl. Theodorus und Philippus ''(letzterer war schon sehr bejahrt)'' hinzu, seien im Irrtum, sondern der Kaiser, den sie vom Irrtum frei wünschten. Auf die Drohung, dass man sie durch peinvolle Strafen zum Gehorsam zwingen werde, entgegneten sie: »das sind leere und nichtssagende Drohungen; ein gutes Gewissen kennt keine Furcht vor den Peinen, und das Gemüt derer die den Herrn lieben, ist standhaft.« Darauf wurden ihnen die militärischen Ehrenzeichen abgenommen, und das peinliche Verhör gemeiner Übeltäter nahm seinen Anfang. Sie ließen es geschehen, indem sie sich damit trösteten, dass Schande vor den Menschen wegen gerechter Sache vor [[Gott]] Ehre sei. Es folgte dreitägiges Gefängnis mit Halseisen, um die Festigkeit ihres Willens zu brechen. Aber das Gegenteil traf ein. Der noch junge Photinus, dessen Name »Lichtinhaber« vom wahren Lichte, das ihn erhellte, Zeugnis gab, sagte es offen, dass sie alle um der Liebe [[Jesus-Christus|Christi]] willen zu sterben verlangten. Als man ihn dafür einen Dummkopf und Narren schalt, gab er zur Antwort: »Für mich ist es Weisheit, den Glauben meines Herrn Jesu Christi zu bekennen.« Als sie darauf mit rohen Ochsenziemern geschlagen wurden, flehten sie zu Christus als ihrem Gott um Mehrung ihrer Kräfte und erklärten nach dem Vollzug der Strafe: »Weil unser Geist erleuchtet ist von dem Glauben und der Liebe Christi unsers Gottes, fühlen wir deine Peinigungen nicht.« So vollendeten sie ihr glorreiches Bekenntnis Photimus wurde enthauptet, Andere litten den Flammentod, wieder Andere wurden gekreuzigt ''(am einfachen Pfahle)'', wobei man ihre Seiten mit Krallen aufriss. Sie hingen schrecklich leidend zehn martervolle Tage. Die Qual wurde größer, als der Richter ihre Leiber mit Honig bestreichen und den Stichen der Insekten preisgeben ließ. Ihre letzten Seufzer schlossen mit dem Gebete: »Wir hinterlegen unsere Seelen bei dir, o Herr!« Als sie gestorben waren, schlug man ihnen die Köpfe ab und warf sie in die Wälder, damit die wilden Tiere sie verzehren möchten. In diesem triumphvollen Leiden vollendend, wurden diese hhl. Märtyrer bald im ganzen Orient berühmt. Man schließt dies mit Recht aus dem Umstande, dass der Geschichtsschreiber Theodoret sie mit den Aposteln selbst ''([[Petrus - der Fels|Petrus]], [[Paulus]], [[Thomas]]) zusammenstellt. | ||
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''(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)'' | ''(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)'' |
Version vom 29. Mai 2024, 06:54 Uhr
Fest
Lebensbeschreibung
Dieser hl. Mauritius (Martinus), Photinus sein Sohn, Theodor, Philippus und 67 andere Soldaten heißen in den Martyrologien Märtyrer von Apamea (in Syrien). Sie werden schon bei Theodoret (um das Jahr 427) erwähnt. Man hat die Frage aufgeworfen, ob wohl ihre Verschiedenheit von der s. g. Thebäischen Legion, deren Führer auch Mauritius heißt, nachgewiesen sei und ob Apamea nicht etwa eine falsche Lesart für Agaunum, oder umgekehrt, sei. Über beides kann ein vernünftiger, irgendwie zu rechtfertigender Zweifel nicht aufkommen. Die Akten der beiden Mauritius sind eben so verschieden wie die Orte ihres Leidens weit auseinanderliegen. Apamea war die von Seleukus erweiterte Hauptstadt der zweiten Syrischen Provinz, während Agaunuman der Stelle des jetzigen St. Moriz im freundlichen Schweizer-Kanton Wallis liegt. Nur die Zeit des Martyrtums stimmt überein, denn hier wie dort ist Maximian Herculeus als Verfolger angegeben. Aber diese Märtyrer heißen konstant »die 70 Apameensischen Märtyrer«, während die von Agaunum stets die Märtyrer der Thebäischen Legion genannt werden. Dabei sind die Einzelheiten des Martyriums durchaus verschieden.
Vor dem kaiserlichen Richterstuhl als »Verächter der Götter« und als »Ungehorsame gegen die Befehle der Kaiser« angeklagt, antworteten sie durch den heil. Mauritius, dass ihnen die wahre Gottesfurcht und die Unterwerfung unter die Befehle des Kaisers keineswegs fehle. Nicht sie, setzten die hhl. Theodorus und Philippus (letzterer war schon sehr bejahrt) hinzu, seien im Irrtum, sondern der Kaiser, den sie vom Irrtum frei wünschten. Auf die Drohung, dass man sie durch peinvolle Strafen zum Gehorsam zwingen werde, entgegneten sie: »das sind leere und nichtssagende Drohungen; ein gutes Gewissen kennt keine Furcht vor den Peinen, und das Gemüt derer die den Herrn lieben, ist standhaft.« Darauf wurden ihnen die militärischen Ehrenzeichen abgenommen, und das peinliche Verhör gemeiner Übeltäter nahm seinen Anfang. Sie ließen es geschehen, indem sie sich damit trösteten, dass Schande vor den Menschen wegen gerechter Sache vor Gott Ehre sei. Es folgte dreitägiges Gefängnis mit Halseisen, um die Festigkeit ihres Willens zu brechen. Aber das Gegenteil traf ein. Der noch junge Photinus, dessen Name »Lichtinhaber« vom wahren Lichte, das ihn erhellte, Zeugnis gab, sagte es offen, dass sie alle um der Liebe Christi willen zu sterben verlangten. Als man ihn dafür einen Dummkopf und Narren schalt, gab er zur Antwort: »Für mich ist es Weisheit, den Glauben meines Herrn Jesu Christi zu bekennen.« Als sie darauf mit rohen Ochsenziemern geschlagen wurden, flehten sie zu Christus als ihrem Gott um Mehrung ihrer Kräfte und erklärten nach dem Vollzug der Strafe: »Weil unser Geist erleuchtet ist von dem Glauben und der Liebe Christi unsers Gottes, fühlen wir deine Peinigungen nicht.« So vollendeten sie ihr glorreiches Bekenntnis Photimus wurde enthauptet, Andere litten den Flammentod, wieder Andere wurden gekreuzigt (am einfachen Pfahle), wobei man ihre Seiten mit Krallen aufriss. Sie hingen schrecklich leidend zehn martervolle Tage. Die Qual wurde größer, als der Richter ihre Leiber mit Honig bestreichen und den Stichen der Insekten preisgeben ließ. Ihre letzten Seufzer schlossen mit dem Gebete: »Wir hinterlegen unsere Seelen bei dir, o Herr!« Als sie gestorben waren, schlug man ihnen die Köpfe ab und warf sie in die Wälder, damit die wilden Tiere sie verzehren möchten. In diesem triumphvollen Leiden vollendend, wurden diese hhl. Märtyrer bald im ganzen Orient berühmt. Man schließt dies mit Recht aus dem Umstande, dass der Geschichtsschreiber Theodoret sie mit den Aposteln selbst (Petrus, Paulus, Thomas) zusammenstellt.
(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)