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Aktuelle Version vom 14. Juni 2024, 13:09 Uhr
Das heilige Kreuzzeichen
Das Kreuz findet man in der ganzen Schöpfung. Der Leib des Menschen ist in der Form eines Kreuzes gebaut; das Kreuz hat auch jeder Mensch im Gesichte. Ein Kreuz bilden die Vögel in der Luft, die Fische im Wasser, die meisten Bäume und Pflanzen, die Werkzeuge, wie Zange, Hammer, Bohrer, Schere, Schwert, Anker usw.; ein Kreuz ist am jüdischen Sternhimmel. Die katholische Kirche hält das Kreuzzeichen sehr in Ehren; sie gebraucht es sehr oft beim hl. Messopfer und bei allen Sakramenten, bei allen Segnungen und Weihungen; sie setzt das Kreuz auf Kirchtürme, Altäre, Fahnen und Messgewänder und pflanzt es auf den Gräbern der Verstorbenen auf; auch erbaut sie die Kirchen zumeist in Kreuzesform.
Der katholische Christ bekennt seinen Glauben am häufigsten durch das Kreuzzeichen. Was dem Soldaten oder Staatsdiener die Uniform, das ist dem kath. Christen das hl. Kreuzzeichen; durch dieses gibt er zu erkennen, dass er sich zur Lehre des gekreuzigten Heilandes bekennt. Den Juden und Heiden ist das Kreuz ein Gegenstand des Anstoßes und der Torheit. (1 Kor. 1,23) Auch die Protestanten wollen vom hl. Kreuzzeichen nichts wissen. Deshalb ist das Kreuzzeichen nur den kath. Christen eigen. Weil das Kreuzzeichen eine uralte und in der ganzen Kirche allgemein übliche Gewohnheit ist, so lässt sich mit vollem Recht annehmen, dass es von den hl. Aposteln eingeführt worden ist.
Gewöhnlich macht man das hl. Kreuzzeichen auf folgende Weise:
Man macht mit dem Daumen der rechten Hand ein Kreuz auf Stirn, Mund und Brust (während dessen man die linke Hand unterhalb der Brust hält) und spricht:
„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
Dieses Kreuzzeichen heißt gewöhnlich das kleine.
Der Priester macht fast immer das große oder lateinische Kreuzzeichen, das an das Kreuz Petri ( ) und an unsere Zugehörigkeit zur römischen Kirche erinnert
und zwar in folgender Weise:
Er führt mit den ausgestreckten Fingern der rechten Hand von der Stirn zur Brust und dann von der linken zur rechten Schulter, während er die linke Hand unterhalb der Brust ausgestreckt hält. – Mache das hl. Kreuzzeichen nie eilfertig; bedenke, welche Majestät du dabei nennst!
Das kleine Kreuz
Im Namen
1.(Stirn) | ✝ des Vaters und |
2.(Mund) | ✝ des Sohnes und |
3.(Brust) | ✝ des Hl. Geistes Amen. |
Das große Kreuz
1.(von der Stirn) | Im Namen des Vaters |
2.(zur Brust) | und des Sohnes und |
3.(von li Schulter zur) | ✝ des Hl. Geistes |
4.(rechten Schulter) |
Man macht das Kreuz auf Stirn, Mund und Brust, um folgende Bitte auszudrücken:
Gott segne meine Gedanken, Worte und Werke.
Die Stirn von der die Gedanken ausgehen, erinnert an den Ursprung aller Wesen, an Gott Vater; der Mund, von dem die Worte ausgehen, an das göttliche Wort, an den Sohn Gottes; die Brust mit dem Herzen, von dem alle Entschließung und das Wohlwollen ausgeht, an den Geist der Liebe, an den Hl. Geist. Daher weihen wir dem Gott Vater, dem Ursprunge aller Dinge, unsere Gedanken; dem Sohne, dem vom Vater ausgehenden Worte, unsere Worte; dem Hl. Geiste, dem Geiste der Liebe, alle Regungen unseres Herzens.
Durch das Kreuzmachen bezeugen wir, dass wir an den gekreuzigten Heiland und an den dreieinigen Gott glauben.
Die Gestalt des Kreuzes (✝) erinnert an unsere Erlösung durch den Kreuzestod Christi.
Die dreimalige Wiederholung des einen Kreuzes und die dabei gesprochenen Worte erinnern an die Dreifaltigkeit. –
Das hl. Kreuzzeichen ist gewissermaßen ein kurzer Auszug unserer christlichen Religion.
Q: Volkskatechismus 1920
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