Faustyna Kowalska: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. April 2010, 20:25 Uhr

Die heilige Faustyna Kowalska

Ordensschwester, Mystikerin, geboren am 25. August 1905 in Glogowiec, Polen

Gedenktag

5. Oktober

Todestag

05. Oktober 1938 in Krakau

Selig- und Heiligsprechung

Seiligsprechung am 18. April 1993 in Rom und Heiligsprechung am 30. April 2000 durch Papst Johannes-Paul II.

Das Leben der Hl. Faustina

Die mystisch begnadete polnische Ordensschwester Faustina Kowalska ist als Botschafterin der göttlichen Barmherzigkeit bekannt geworden.

Helen Kowalska - so hieß Sr. Faustina vor ihrem Ordenseintritt - wurde am 25. August 1905 in Glogowiec, einem Dorf im Bezirk Swinica zwischen Lodz und Wloclawek in Polen, als Tochter des Kleinbauern und Zimmermanns Stanislaus Kowalska geboren, dem seine fromme, arbeitsame Gattin zehn Kinder schenkte, zwei Söhne und acht Töchter, die alle frühzeitig an Gebet und Arbeit gewöhnt wurden. Helen hat Ihren Schulunterricht, den Sie in Swinica erhielt, wegen der Armut der Eltern schon nach zwei Jahren beendet, um zum kargen Einkommen des Vaters durch Arbeit außerhalb der Familie dazuzuverdienen.

Früh schon regte sich in Helen der Wunsch, ins Kloster zu gehen, der Vater aber war dagegen in der Überzeugung, die für den Klostereintritt geforderte Summe nie aufbringen zu können.

Als Helen eines Tages mit einer Ihrer Schwestern an einer Tanzveranstaltung teilnahm, sah sie plötzlich neben sich den leidenden Heiland, der - mit Wunden bedeckt - zu Ihr sagte: "Wie lange soll ich noch ertragen, dass Du mich betrügst?" Diese Vision verwirrte das junge Mädchen gar sehr. Sie flüchtete in eine Kirche und befragte dort den Herrn, was er von Ihr verlange. Da vernahm sie die Worte: "Geh nach Warschau und tritt dort in ein Kloster ein."

Am gleichen Abend noch fuhr Helen von Lodz nach Warschau und machte sich dort auf die Suche nach einem Kloster, das sie aufnehmen würde. Überall wurde sie abgewiesen, bis sie am 1. Mai 1924 an der Klosterpforte der "Schwestern Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit" anklopfte. Nach anfänglichem ablehnenden Verhalten der Oberin dieses Klosters wurde Sie schließlich doch aufgenommen. Am 30. August 1926 begann das junge Mädchen das zweijährige Noviziat, nachdem sie bei der vorausgegangenen Einkleidung den Ordensnamen "Maria Faustina vom heiligsten Altarsakrament" erhalten hatte. Am 30. April 1928 legte Sr. Faustina ihre ersten zeitlichen Gelübde, am 1. Mai 1933 ihre ewigen Gelübde ab. Sie führte - durch Krankheit mehrmals heimgesucht - ein schlichtes, einfaches, durch nichts besonders auffallendes Ordensleben.

Botin der göttlichen Barmherzigkeit

Tatsächlich aber war sie eine ganz besonders begnadete Ordensfrau, die sich der Herr zur "Botin der göttlichen Barmherzigkeit" erwählt hatte. Sie sollte - geführt von den beiden frommen, in ihrer priesterlichen Haltung wahrhaft glaubwürdigen Priestern Dr. M. Sopocko und P.J. Andrasz SJ, und unterwiesen durch die immer häufigeren Offenbarungen - die Andacht zu göttlichen Barmherzigkeit fördern. Ganz konkret sollte dies geschehen 1. durch die Verbreitung eines Bildes des barmherzigen Jesus, 2. durch Einführung eines Festes der göttlichen Barmherzigkeit und 3. durch Gründung eines Ordens der göttlichen Barmherzigkeit.

Bildnis des Barmherzigen Heilands

1. Das Bild des barmherzigen Heilandes geht auf eine Offenbarung zurück, die der Sr. Faustina in Plock am 22. Februar 1931 zuteil wurde. Sie schrieb darüber folgendes nieder: "Am Abend, als ich in meiner Zelle war, sah ich Jesus, weiß gekleidet, eine Hand zum Segen erhoben, die andere auf der Brust ruhend. Sein vorne etwas geöffnetes Gewand ließ aus senem Inneren zwei Strahlen hervorbrechen; ein Strahl war bleich, der andere rot. Schweigend betrachtete ich den Herrn. In meiner Seele empfand ich Furcht, gleichzeitig aber auch große Freude. Jesus sagte zu mir: Male genau nach dem Vorbild dieser Erscheinung ein Bild von mir mit der Anrufung: "Jesus, ich vertraue auf Dich! Ich wünsche, daß dieses Bild verehrt wird, zuerst in eurer Kapelle, dann schließlich in der ganzen Welt. Ich verspreche, dass jene Seelen, die dieses Bild verehren, nicht verlorengehen. Ich verspreche Ihnen gleichfalls den Sieg über Ihre Feinde, besonders in der Todesstunde. Ich selbst werde diese Seelen wie meine Ehre verteidigen. Die Flammen meiner Barmherzigkeit verzehren mich. Ich will sie auf alle Seelen ausbreiten. Der Mangel an Vertrauen gegen mich zerreißt mir mein Inneres. Das, was mich am meisten verwundet, ist der Mangel an Vertrauen bei den auserwählten Seelen, die trotz der Beweise meiner Liebe gegen sie zweifeln. Sogar mein Tod genügt nicht, sie zu überzeugen. Die Strahlen, die aus meinem Herzen dringen, sind Sinnbild meiner Barmherzigkeit. Sie stellen das Hervorquellen des kostbaren Blutes und des Wassers aus meinem Herzen am Tag meines Kreuzesopfers auf Golgotha dar."

Mehrmals kam der Herr auf das gewünschte Bild und auf die Deutung der Strahlen aus seinem Herzen in Offenbarungen, die er Sr. Faustina gewährte, zu sprechen. Bei einer Vision in Wilno hörte Sr. Faustina im Gebet folgende Worte: "Die zwei Strahlen, die aus meinem Herzen hervorgehen, sind Sinnbild des Blutes und des Wassers, die am Tag meines Kreuzesopfers aus meinem Herzen flossen. Der bleiche Strahl bedeutet das Wasser, das die Seelen reinigt, der rote versinnbildet das Blut, das den Seelen das Leben gibt. Diese zwei Strahlen drangen aus der innersten Tiefe meiner Barmherzigkeit, als mein Herz von der Lanze durchbohrt wurde. Sie bedecken die Seelen, die mein Vater strafen will. Glücklich jene Seelen, die beschützt sein werden von den Schatten dieser Strahlen. Die Hand der göttlichen Gerechtigkeit wird sie nicht erreichen. Die Menschheit wird nicht eher zur Ruhe und zum Frieden kommen, als bis sie sich mit grenzenlosem Vertrauen an meine Barmherzigkeit wendet."

Sr. Faustina sah mehrmals die aus dem Herzen Jesu hevorbrechenden Strahlen. Das erste, den Anweisungen des Herrn entsprechende Bild, wurde vom März bis Juni 1934 in Wilno ausgeführt. Sr. Faustina hatte ihren Seelenführer Dr. Sopocko gebeten zu sorgen, dass das Bild in der Klosterkapelle gemäß dem Wunsch des Herrn aufgestellt werde. Dr. Sopocko nahm anfangs die Angelegenheit nicht sehr ernst, er holte zunächst Gutachten verschiedener maßgeblicher Experten über den Gesundheitszustand von Sr. Faustina und ihrer Glaubwürdigkeit ein. Schließlich bat er - trotz Vorliegen positiver Gutachten mehr aus Neugier als aus Überzeugung von der Echtheit der der Schwester zuteil gewordenen Erscheinungen und Botschaften - den akademischen Maler Eugen Kazimierowski, das Bild zu malen. Die Oberin des Klosters ermächtigte Sr. Faustina, zweimal wöchentlich den Maler aufzusuchen, um ihn die nötigen Erklärungen für die Ausführung des gewünschten Bildes des barmherzigen Heilandes zu geben. Als das Bild vollendet war, war Faustina zwar mit der künstlerischen Leistung zufrieden, klagte aber unter Tränen darüber, dass der Herr auf dem Bild ganz und gar nicht so schön aussehe, als wie sie ihn bei seiner Erscheinung erblickte. "Herr, wer wäre denn auch fähig, Dich so schön darzustellen, wie Du in Wirklichkeit bist?!"

Auf diese Bermerkung belehrte der Herr sie dahin, dass es nicht an der Schönheit der Farben und auch nicht an der Geschicklichkeit des den Pinsel führenden Künstlersliege, es komme ganz auf seine Gnade an. Für Sr. Faustina war es jedenfalls bis zum Lebensende ein großer Schmerz, wie sie die Unmöglichkeit zu spüren begann, genau und getreu das wiederzugeben, was sie in der Erscheinung des Herrn geschaut hatte, verglichen mit dem Bild, das sehr rasch in der ganzen Welt bekannt wurde.

Fest der göttlichen Barmherzigkeit - Barmherzigkeitssonntag

(Mehr in Kürze!)








Mit freundlicher Genehmigung des CHRISTIANA-VERLAGEs entnommen dem Buch "Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 4"

(Quellenangabe: Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 4)

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