Pantaleon
Der heilige Pantaleon, Arzt und Märtyrer, Jahr 303
Fest
27. Juli
Das Leben und Wirken des hl. Panaleon
Der heilige Pantaleon, dessen Name soviel als „stark wie ein Löwe“ bedeutet, hat seinem Namen durch seinen Glaubensmut und seine unerschütterliche Treue gegen Jesus auch Ehre gemacht. Er war zu Nikomedia geboren. Sein Vater war ein eingefleischter Götzendiener, seine Mutter dagegen eine treue Christin, welche ihrem Kind auch frühzeitig die Kenntnis des wahren Gottes und Liebe zu Jesus einflößte. Leider aber starb sie, ehedenn ihre guten Lehren in dem Herzen Pantaleons Wurzel fassen konnten.
– Er wurde von seinem Vater heidnischen Lehrern anvertraut und als er zum Jüngling herangereift war, widmete er sich der Arzneikunde. Hierin machte er bald die größten Fortschritte und brachte es so weit, dass er vom Kaiser Galerius Maximilian an seinen Hof gezogen und zu seinem Leibarzt ernannt wurde.
Pantaleon gedachte noch oft der weisen Lehren seiner frommen Mutter und verabscheute den Götzendienst; aber die Pracht und Lust am kaiserlichen Hof, das böse Beispiel der Hofleute und die Unterlassung des Gebetes machten ihn nach und nach lau und gleichgültig, so dass er schon daran war, den Glauben ganz zu verlieren. Schon verehrte er auch, wie alle heidnischen Ärzte, den Götzen Äskulap und hoffte von ihm Segen für die Ausübung seiner Kunst.
Da geschah es, dass Gott, gewiss auf die Fürbitte seiner verstorbenen seligen Mutter, sich Pantaleons erbarmte und ihm die Augen öffnete. Hermolaus, ein katholischer Priester und ehrwürdiger Greis, sah ihn, gewann den hoffnungsvollen jungen Mann lieb und suchte Gelegenheit, mit ihm zusammenzukommen. Es gelang ihm eines Tages, mit Pantaleon allein zu sprechen; er machte ihn aufmerksam, wie unvernünftig der heidnische Aberglaube und wie töricht es sei, wenn er von einem leblosen Götzen Hilfe erwarte, welche nur allein der wahre Gott gewähren könne. Jesus Christus, den die Gläubigen verehren, habe unheilbare Krankheiten geheilt und sogar Tote erweckt und wer an ihn glaube, werde ebenfalls im Namen Jesu große Dinge tun und zugleich seine eigene Seele retten.
Bei diesen Worten des frommen Priesters stellte sich das Bild seiner frommen Mutter vor die Augen Pantaleons; er beweinte seinen Leichtsinn, bereute seine Fehltritte und ging öfters zu Hermolaus, um aus seinem Mund die tröstlichen Worte des Evangeliums zu hören. Obwohl alles, was er von Christus hörte, einen großen Eindruck auf sein Herz machte, so war er doch nicht entschlossen, den heidnischen Aberglauben ganz zu verlassen und Christus dem Herrn nachzufolgen. Da trat Gott selbst in das Mittel.
Eines Tages traf er auf einem abgelegenen Wege ein Kind auf dem Boden ohne ein Lebenszeichen liegen und daneben eine giftige Schlange, welche dem Kind den tödlichen Biss beigebracht hatte. Er erschrickt, weicht einige Schritte zurück, und – plötzlich kommt ihm der Gedanke, an diesem toten Kind zu erproben, ob der Priester Hermelaus die Wahrheit gesprochen. „Wird auf mein Gebet, sprach er zu sich selbst, das ich an Jesus Christus richte, das tote Kind aufleben, die Schlange aber sterben, dann will ich glauben.“ Er betet inbrünstig, und siehe da, das Kind öffnet die Augen, atmet und lebt, die Schlange aber ist tot. – Jetzt ward es licht in seiner Seele, er erkennt die Macht Jesu Christi, glaubt an ihn und eilt freudig bewegt zu dem Priester Hermelaus, um die heilige Taufe zu empfangen. – Sieben Tage brachte er bei diesem gottseligen Greise zu, der ihm vollständigen Unterricht erteilte und ihn dann durch die heilige Taufe in die Gemeinschaft der heiligen katholischen Kirche aufnahm. Pantaleon war nun glücklich und süßer Frieden herrschte in seinem Herzen; er hatte nur den einzigen Wunsch, auch seinen Vater an seinem Glück teilnehmen zu sehen. Er stellte ihm mit den beredtesten Worten die beseligende Lehre des Heilandes und die Hässlichkeit und Torheit des Heidentums vor Augen, und suchte sein Herz davon abwendig zu machen. Allein zu sehr hing sein Vater an dem heidnischen Wahn und fürchtete die Rache der Götter, wenn er sie verließe. Jedoch Pantaleon hörte nicht auf, mit den liebvollsten Worten in ihn zu dringen und Gott zu bitten, die Augen seines Vaters zu öffnen. Einmal wollte er im heiligen Eifer alle Götzen seines Vaters zertrümmern; doch er besann sich eines anderen und gab sich dem Vertrauen hin, Gott werde sein Gebet gewiss erhören. Es geschah auch. Einmal war Pantaleon gerade wieder bei seinem Vater und unterredete sich mit ihm über die anbetungswürdige Allmacht Jesu, des Sohnes Gottes, als einige Menschen einen Blinden herbeiführten und Pantaleon baten, ihm mit seiner Kunst zu helfen und das Augenlicht zu verschaffen. Der arme Blinde erzählte, dass er bereits die berühmtesten Ärzte beraten und beinahe sein ganzes Vermögen verwendet habe, um das Licht wieder zu erhalten. „Was wirst du mir geben“, fragte Pantaleon den Blinden, „wenn ich dir helfe?“ „Den letzten Heller“, antwortete der Blinde, „der mir noch übrig bleibt.“ Pantaleon aber sprach: „Du wirst das Augenlicht vom Vater des Lichtes erhalten, dafür aber wirst du, was du mir versprichst, den Armen geben.“ Als der Vater Pantaleons dies hörte und glaubte, sein Sohn wolle es wirklich versuchen, den Blinden zu heilen, sprach er: „Lass ab, mein Sohn, das Unmögliche zu versuchen, damit du nicht verachtet werdest.“ Allein Pantaleon sagte voll Zuversicht: „Ich habe einen anderen Lehrmeister als jene, welche es versucht haben, diesen Menschen zu heilen.“ Dann trat er zu dem Blinden, rief mit zum Himmel erhobenen Augen den Namen Jesus an und plötzlich – waren des Blinden Augen geöffnet, aber auch dem noch blinden Vater Pantaleons waren die Augen über dieses Wunder aufgegangen; er glaubte von ganzem Herzen an Jesum Christum und auch der Blinde bekannte Jesum Christum. Bald darauf starb Pantaleons Vater ruhig im Herrn, der ihn noch in der eilften Stunde augenommen hatte. Pantaleon war nun der einzige Erbe eines großen Vermögens, welches er mit Freuden auf die Unterstützung der Notleidenden verwendete. Seine Kenntnisse in der Arzneikunde widmete er den armen Kranken; es war ihm aber dabei nicht genug; die Kranken am Körper zu heilen, sondern er suchte auch diejenigen, welche schon glaubten, zu trösten, zu ermuntern und zu stärken, die Ungläubigen aber Christo, dem Herrn, zu gewinnen. Seinen guten Willen, seinen Eifer belohnte auch Gott durch vielfältige Wunder. Sein Gebet bewirkte mehr als seine Arzneien; viele Kranke wurden plötzlich gesund, der Zulauf wurde so groß, dass die Ärzte der Stadt eifersüchtig wurden, und als sie vernahmen, dass Pantaleon ein Christ sei und durch sein Gebet einem Blinden das Augenlicht erhielt, da brach ihre geheime Erbitterung in offenen Hass aus. Sie gingen zum Kaiser Maximian, stellten dort arglistig ihre Klage und sprachen also: „Wenn du, o großer Kaiser, den Arzt Pantaleon nicht unschädlich machest, so wird unser Gott Äskulap bald verachtet werden, da Pantaleon den Gott der Christen anruft und seine Heilungen demselben zugeschrieben werden.“ Nach diesen Worten stellten sie dem Kaiser den geheilten Blinden vor. Der Kaiser fragte denselben aus, und da dieser auf keine Weise dahingebracht werden konnte, dem heidnischen Götzen seine Heilung beizumessen, sondern standhaft dabei blieb, dass ihn nur Jesus Christus, der Gott der Christen, sehend gemacht habe, und dass er deshalb auch an ihn glaube, ließ ihn der Kaiser ohne Weiteres enthaupten, um, wie er meinte, das Aufsehen, welches die Heilung dieses Blinden verursachte, zu beseitigen. Pantaleon aber kaufte den Leichnam des Martyrers und verschaffte ihm ein ehrenvolles Begräbnis. Bald aber wurde auch er vor den Kaiser gerufen, der ihm bisher sehr zugetan war. Er empfing auch den Heiligen sehr gütig und tat, als glaube er nicht, dass sein Leibarzt ein Christ sei. „Opfere“, sprach er zu Pantaleon freundlich, „opfere den Göttern und mache dadurch die boshafte Anklage deiner Feinde zu Schanden.“ Pantaleon aber gab unerschrocken zur Antwort: „Wo Taten vorliegen, müssen Worte und Meinungen verstummen. Die Wahrheit geht über alles. Der Gott, den ich verehre, hat Himmel und Erde erschaffen, er hat Tote zum Leben erweckt, Blinde sehend gemacht, Aussätzige gereinigt, Gichtbrüchige geheilt und zwar durch ein einziges Wort seiner Allmacht. Die Götter, welche ihr verehrt, haben nie solche Dinge getan und können sie auch nicht tun. Lasse einmal, o Kaiser, einen unheilbaren Kranken hierher bringen, lasse auch deine Götzenpriester hierher kommen, damit dieselben ihre Götter anrufen, - ich aber will rufen zum einzig wahren Gott, und du wirst dann selbst sehen die Ohnmacht seiner Götter und die Allmacht des Gottes der Christen.“ Der Kaiser nahm den Vorschlag an. Ein Gichtbrüchiger wurde herbeigetragen und die Götzenpriester kamen, die aber vergeblich all ihre Götter nach der Reihe anriefen. Endlich nahte sich auch Pantaleon dem Kranken, betete vor ihm knieend inbrünstig zu Christus, nahm dann die Hand des Kranken und rief voll Zuversicht laut aus: „Im Namen Jesu Christi stehe auf und sei gesund!“ Da erhob sich plötzlich der Kranke und stand gesund auf den Füßen. Staunen ergriff den Kaiser, Schrecken die Götzendiener; Pantaleon aber dankte Gott, dass er sein Gebet erhört und seinen heiligen Namen verherrlicht habe. Die verblendeten Priester erholten sich bald von ihrem Schrecken, und statt dem wahren Gott die Ehre zu geben, gerieten sie in die größte Wut gegen Pantaleon, der sie so tief beschämte. Sie traten zum Kaiser und riefen wie aus einem Munde: „Wenn du diesen nicht wegräumst, so wird bald die Religion unserer Väter zum Spotte werden, die Opfer nehmen ein Ende, die Ehre der Götter wird bald vernichtet.“ Maximian, auf seine Würde als Kaiser und oberster Priester eifersüchtig gemacht, ließ sich von den Priestern verleiten und suchte anfangs durch freundliches Zureden und dann durch Drohungen Pantaleon zu bewegen, den Götzen zu opfern. Allein da der fromme Arzt unerschütterlich blieb und jede Drohung verachtete, da ergriff den Kaiser teuflische Wut und die Marter des Heiligen begann. Zuerst wurde Pantaleon an einen Palmbaum gebunden, mit eisernen Kämmen zerfleischt und mit Fackeln gebrannt, darauf von dem Pfahl abgenommen und in einen .... (fehlt) Blei gefüllten Kessel gestellt. Pantaleon bebte nicht, er ertrug alle Pein mit freudigem Mut unter lauten Lobpreisungen Gottes. Da der Kaiser vernommen, dass der Priester Hermolaus es gewesen, der Pantaleon für Christus gewonnen, so wurde auch dieser ehrwürdige Greis mit noch zwei christlichen Bekennern, Hermippus und Hermikrates, herbeigeschleppt und nach grausamer Marter enthauptet. Pantaleon lebte noch, aber des Kaisers Wut hatte kein Ende; er ließ den heiligen zu neuen Martern aufbewahren. Dieser aber, „stark wie ein Löwe“ im Glauben und in der Liebe zu seinem Heildn, wankte nicht; Jesus, für den er litt, verließ ihn nicht. Der Tyrann ließ ihn nun, da er ihn nicht abtrünnig machen konnte, in das Meer werfen; allein die Wellen trugen ihn unversehrt ans Land. Nun wurde er ergriffen und den Zähnen der wilden Tiere preisgegeben, jedoch diese taten ihm kein Leid; zuletzt wurde er auf ein Rad gebunden und über einen steilen Berg hinabgerollt; da aber auch jetzt der Heilige unverletzt blieb, wurde er enthauptet. Er hatte die Krone errungen, nach der seine Seele verlangte, um das Jahr 303. Pantaleon wird abgebildet an einen Palmbaum gebunden, ein Schwert in der Hand.
Warum gibt es keine Wunder mehr? Als der heilige Pantaleon die Wahrheit seines heiligen Glaubens dem Kaiser und dessen Götzenpriestern dartun wollte, berief er sich auf die Wunder, welche Jesus gewirkt hatte, und heilte dann selbst vor den Augen des Kaisers durch die Anrufung des Namens Jesus einen unheilbaren Gichtbrüchigen. Auf dieses offenbare Wunder hin glaubten viele Heiden an Jesum Christum. Diese Gabe, Wunder zu wirken, hatte Gott nicht bloß den Aposteln, sondern auch vielen Heiligen verliehen, und in den ersten Zeiten der katholischen Kirche war es allgemein bekannt, dass die Christen durch das Kreuzzeichen, durch Auflegung der Hände, durch gläubiges Anrufen des heiligsten Namens Jesus die erstaunlichsten Taten verrichteten. Diese zahlreichen Wunder waren Ursache, dass Juden und Heiden die Allmacht des Christengottes erkannten, glaubten und anbeteten. Ebendeswegen hatte auch Gott die Apostel und ihre Nachfolger, sowie viele Christen in den ersten drei Jahrhunderten mit der Gabe der Wunder ausgerüstet, um dadurch den heiligen Glauben zu verbreiten, die Welt zu bekehren und die christliche Religion fest zu gründen. Wie der heilige Pantaleon, so wiesen auch die Verkündiger des heiligen Evangeliums auf diese Wunder hin mit den Worten: „Wo Taten sprechen, müssen Worte schweigen“, das heißt: Gott selbst zeigt durch die Wunder, dass die christliche Religion die wahre sein müsse. Ohne solche Wunder hätte es den Aposteln und anderen Verkündern des heiligen Glaubens kaum geglückt, Juden und Heiden, Gelehrte und Ungelehrte, Vornehme und Geringe zum Glauben an Jesus, den Gekreuzigten, zu vermögen. So lange also das Heidentum, welches die ganze Welt beherrschte, nicht besiegt war, so lange das Christentum nicht zur allgemeinen Anerkennung gebracht war, so lange waren auch Wunder notwendig, und Gottes Finger hat sie auch zahllos gewirkt und wirkt sie noch, aber nicht mehr so häufig als in früherer Zeit. – Wenn also böswillige Menschen oder sogenannten Aufgeklärte sagen: „Warum gibt es jetzt keine Wunder mehr?“, so antworte ihnen, die Wunder haben nicht aufgehört in der katholischen Kirche, denn Jesus ist heute und gestern immer derselbe allmächtige Gott und ist und lebt in seiner heiligen Kirche, und noch immer geschehen in seinem Namen Wunder, wenn sie auch nicht mehr so allgemein bekannt sind wie früher. Warum aber jetzt nicht mehr so viele Wunder geschehen, kommt daher, weil sie nicht mehr so notwendig sind. Die Macht des Heidentums ist wenigstens in Europa vernichtet, das Kreuz Christi triumphiert überall, die heilige katholische Kirche ist gegründet, stehet fest und breitet sich immer mehr aus. Die Verkündiger des Evangeliums brauchen keine solche Beweise mehr für ihre göttliche Sendung wie die Apostel und deren Nachfolger, denn sie dürfen nur auf die Gründung und Ausbreitung der Kirche hinweisen, welches das größte Wunder ist. Die Heiden und Juden mussten wundervolle Taten sehen, um an die Gottheit des armen und gekreuzigten Jesus zu glauben; jetzt darf man zu dem, der nicht glauben will, nur sagen: „Siehe, wie das Kreuz in der ganzen Welt triumphiert, seieh, wie die heilige Kirche Jesu schon mehr als 1800 Jahre steht; siehe, wie der Stuhl des heiligen Petrus noch immer fest gegründet ist und keine feindliche Macht ihn stürzen konnte; siehe, wie das Christentum in alle Teile der Welt sich ausbreitet; siehe, wie alles in Erfüllung gegangen ist, was Christus vorausgesagt hat, und noch immer in Erfüllung geht: Jerusalem ist zerstört, die Juden sind in alle Welt zerstreut, die katholische Kirche wird verfolgt und doch steht sie immer fest, triumphiert täglich über ihre Feinde und breitet sich immer mehr aus!“ Kannst du wohl diese wunderbaren Tatsachen leugnen? Die katholische Kirche also, ihre Gründung, ihre Ausbreitung, ihre Dauer ist das größte, allen Augen sichtbare Wunder und deshalb sind besondere Wunder nicht mehr so notwendig als wie früher, wo die Kirche nur einem kleinen Senfkörnlein gleich war und von Juden und Heiden verachtet, gehasst und verfolgt wurde. Doch wie gesagt, noch immer geschehen Wunder in der katholischen Kirche. Der heilige Franz Xaver wirkte die erstaunlichsten Wunder; der heilige Alphonsus Liguori, der erst im Jahre 1839 heilig gesprochen wurde, verrichtete die wunderbarsten Taten, und die Missionare, welche in fernen Weltgegenden den Wilden den Namen Jesus verkünden, bezeugen, wie Gottes Allmacht noch immer wirksam ist. Oder ist das nicht ein Wunder, wenn die wildesten, grausamsten Menschen, welche nur nach Blut lechzten und sogar Menschenfleisch verzehrten, durch die einfachen Predigten der katholischen Missionare in fromme, tugendhafte Christen, in sanfte Lämmer umgewandelt werden? Und das geschieht noch immer! Und wenn du die Lebensbeschreibungen der Heiligen liesest, so wirst du finden, dass die Gabe der Wunder niemals in der katholischen Kirche aufgehört hat; und nur Ungläubige, die ihre Augen mit Fleiß der Wahrheit verschließen, nur böswillige Menschen, die die Welt und ihre sündhaften Lüste mehr lieben als Jesus und seine Kirche, können fragen: Warum gibt es keine Wunder mehr? Jesus Christus am Kreuze und seine heilige Kirche, das sind die Wunder aller Wunder, wer an diese nicht glaubt, der wird nicht glauben, wenn auch ein Toter vor seinem Auge erweckt würde. Deshalb, christliche Seele, sprich mit mir: „Herr Jesus, Sohn des lebendigen Gottes, ich glaube, wenn ich auch kein Wunder sehe, denn du sagst ja: „Selig, die nicht sehen und dennoch glauben!“
(Quelle: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes, Regensburg 1884)