Pfingsten
Kategorie: Pfingsten
Ursprung des Pfingstfestes:
Bibelstelle:
([1]Apg. 2, ])
4. Und es wurden alle mit dem Heiligen Geiste erfüllet, und fingen an, in verschiedenen Sprachen zu reden, so wie der Heilige Geist ihnen verlieh auszusprechen. [Mt 3,11, Joh 7,39]
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Die Zeichen, unter denen der Hl. Geist herabkam, bedeuteten die Wirkung des Hl. Geistes: der Sturmwind die Stärkung des Willens, das Feuer die Erleuchtung des Verstandes, die Zungen die Sprachengabe der Hl. Apostel und die Ausbreitung des Evangeliums unter aller Völker. Das Pfingstfest ist der Stiftungstag der Kirche, weil an diesem Tage durch die Taufe der Dreitausend die Kirche zu entstehen begann. Das Pfingsten ist das Gegenstück vom babylonischen Turmbau; denn bei diesem wurden die Sprachen verwirrt, am Pfingsttage geeinigt. –
Zur Erinnerung an die Sendung des Hl. Geistes auf die Apostel feiern wir das Pfingstfest.
Das Pfingstfest ist am 50. Tage nach Ostern. (Daher der Name „Pfingsten“, der entstanden ist aus dem Worte „Fünfzig“.) Im Alten Testamente wurde das Pfingstfest gefeiert am 50. Tage nach dem Auszuge aus Ägypten zur Erinnerung an die Gesetzgebung auf Sinai. (Auf dem Berge Sinai und am Pfingstfeste auf dem Berge Sion sind Feuerflammen und Getöse und in beiden Fällen wird Gottes Wille mitgeteilt und zwar beide Mal am 50. Tage nach der Erlösung aus leiblicher, beziehungsweise geistiger Knechtschaft.) Die Juden nannten das Pfingstfest auch „Wochenfest“, weil von Ostern bis Pfingsten eine Woche von Wochen (7 mal 7 Tage = 49 Tage) verlaufen; Pfingsten ist der 50. Tag. Der Pfingstsamstag war früher ein Tauftag, weil am ersten Pfingstfeste 3000 Leute getauft wurden; daher ist noch bis heute die Taufwasserweihe geblieben. Der Pfingstsamstag war stets ein strenger Fasttag, weil wir uns gleich den Aposteln durch Fasten auf die Ankunft des Hl. Geistes vorbereiten sollen. Der Sonntag nach dem Pfingstfeste ist der Dreifaltigkeitssonntag. Dieser Sonntag fasst noch einmal die drei Hauptfeste des Kirchenjahres, das Weihnachtsfest (wo Gott Vater uns seinen Sohn sandte), das Osterfest (wo der Sohn Gottes auferstand) und das Pfingstfest (wo der Hl. Geist herabkam) wie einen Brennpunkte zusammen. –
Am Donnerstage nach dem Dreifaltigkeitssonntage ist das Fronleichnamsfest mit seiner außergewöhnlich feierlichen Prozession. Der Name des Festes kommt vom altdeutschen vron, d. h. dem Herrn gehörig (beachte das Wort „Frondienst“ ) und licham, d.h. Leob; bedeutet also das Fest des Leibes des Herrn. (Entsprechend dem lateinischen Festum Corporis Christi.) Dieses Fest folgt nach dem Pfingstfeste deswegen, weil die hl. Apostel nach Pfingsten den Leib des Herrn auszuspenden anfingen und weil dadurch gesagt werden soll: „Tröstet euch ob des Hingangs Christi am Himmelfahrtsfeste; denn Christus ist noch immer bei uns im Altarsakramente!“ Die Kirche will auch sagen: Sehet, wie die letzten Worte des auffahrenden Heilandes: „ Ich bleibe bei euch alle Tage... „ in Erfüllung gegangen sind.
Am Ende der Welt wird Christus wiederkommen, um alle Menschen zu richten.
Die Wiederkunft Christi nennt man Parusie (vom griech. Parusia – Ankunft.) Zwischen der ersten Ankunft kommt Christus als wimmerndes Kindlein in Armut, bei seiner zweiten als Herr und Gebieter in Majestät. Der Zweck seiner ersten Ankunft ist, uns zu erlösen; der Zweck der zweiten, uns zu richten.
Q: Volkskatechismus 1920