Johannes der Taeufer
Der Täufer Johannes der letzte Prophet des Alten Testaments, der erste Märtyrer des Neuen Testaments und als Vorläufer von Jesus Christus bekannt. Der Täufer deshalb, weil er den Auftrag hatte die Menschen zur Umkehr, zur Buße aufzurufen und mit Wasser zu taufen. Er taufte auch Seinen Herrn Jesus Christus (wollte es nicht, weil er sich für nicht wert hielt, Seinen Meister zu taufen. Jesus aber sagte zu ihm, in dem Sinne: Lass es geschehen!)
Geburts- und Gedenktag
24. Juni
Erster Märtyrer zu Rom unter dem Kaiser Nero
Am 24. Juni feiert die heilige Kirche Jesu das Andenken an die Geburt des heiligen Johannes und and die siegreichen Kämpfer der ersten Märtyrer zu Rom. Hier muss ich gleich Anfangs auf eine Eigentümlichkeit der Kirch aufmerksam machen, nämlich, da0 sie gewöhnlich das Fest jedes Heiligen an seinem Todestage feiert, weil der Todestag eigentlich sein Geburtstag zum ewigen Leben ist. Bei Maria, der gebenedeiten Muttergottes un dbei dem heiligen Johannes macht Sie eine Ausnahme, da feiert sie auch das Andenken an Ihre zeitliche Geburt, und zwar deswegen, weil Maria schon ganz makellos ohne die Erbsünde empfangen und heilig geboren und weil der heilige Johannes durch die Gegenwar Jeus bei der Heimsuchung Maria im Mutterleibe geheiligt wurde, also auch heilig zur Welt kam.
Schon 500 jahre vor Christi Geburt hat der Prophet Malachias vorhersagt, daß Johannes wie ein Engel oder Bote des Himmels den Heiland vorhergehen und die Meschen auf seine Ankunft vorbereiten werde (Mal. 3,1); zweihundert Jahre früher verkündigte das Nämliche der Prophet Isaias (40,3), deshalb wird auch der heilige Johannes Vorläufer Jesu genannt. Seine geburt war also fpr die Welt ein freudiges Ereignis, weil sie die baldige Ankunft des Heilandes und die Erlösung durch ihn verkündete, und mit Recht feiert also die hielige Kirche diesen Tag, den Gott selbst duch viele Wunder verherrlichte.
Seine Eltern und seine Geburt
Fünft Sunden von Jerusalem und 25 Stunden von Nazareht enfert, lebten in der Stadt Hebron im Gebirge Juda die gottesfürchtigen Eheleute Zacharias und Elisabeth. Zacharias war ein Priester aus dem hohenpriesterlichen Stamme Aarons, und Elisabeth war vom Stamma Juda, also eine Verwandte der allerseligsten Jungfrau Maria.
Die Priester, welche den Dienst im Tempel verrichten mußten, waren in vierundzwanzig Ordnungen eingeteilt und lebten in sechst Städten, von denen auch Hebron eine war, wo Zacharias wohnte. Die Ordnung, in welcher Zacharias sich befand, war die achte. Jede Ordnung der Priester mußte wechselweise den heiligen Dienst im Tempel wöchentlich einmal verrichten und deshalb wurden durch das Los jene Priester erwählt, welche während der Woche im Tempel erscheinen mußten. Als nun das Los den Zacharias traf, mußte er nach Jerusalem ziehen und dort im Heiligtume des Tempels Morgens und Abends auf dem goldenen Altare das Rauchwerk darbringen, zum Sinnbilde des Dankes, welchen die Menschen Gott dem Herrn schuldig sind.
Eines Tages nun, da Zacharias das Rauchopfer darbrachte und das Volk draußen im Vorhofe betete, sah er zur Rechten des Altars einen Engel stehen. Er erschrack und fürchtete sich sehr; Der Engel sprach ihm Mut ein und kündete ihm an, daß sein Gebet erhört sei und sein Weib Elisabeth einen SOhn gebären werde den er Johannes nenen solle. "Viele", fuhr der Engel fort, "werden sich über seine Geburt erfreuen; denn er wirt groß sein und sein vor dem Herrn; er wird im Mutterleibe schon mit dem heiligen Geiste erfüllt werden, viele Menschen zum Herrn bekehren und ihm ein vollkommenes Volk bereiten (Luk.1.)." Verwundert über diese Worte, wollte Zacharias nicht glauben; denn er selbst war schon im hohen Alter un dauch sein Web schon hochbetagt. Lange Zeit schon hatte er zu Gott geflecht um ein Kind und er wurde nicht erhört; schon hatte er den Gedanken, ein Kind auf seinen Arm zu sehen, aufgegeben, als der Engel ihm diese Gnade verkündete: es kam ihm Alles unglaublich vor. Da aber sprach der Engel: "Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, dir diese frohe Botschaft zu bringen. Und siehe, du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tage, da dies geschehen wird, weil Du meinen Worten nicht geglaubt hast."
(Mehr in Kürze!)
(Quelle: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes, Regensburg 1884)