Erzengel Michael

Aus FJM-Ritter
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Festtag

29. September

Erzengel

Sieben Geister stehen, wie im Buche Tobias zu lesen, zunächst am Throne Gottes, es sind die Erzengel [1], wovon uns die heilige Schrift drei mit Namen nennt, Gabriel "Kraft Gottes", Raphael "Heilung Gottes", und Michael "Wer ist wie Gott?" - Das Fest des Erzengels Gabriel wird am 18. März, das Fest Raphaels am 24. Oktober und das Fest der heiligen Michael am 29. September in der katholischen Kirche gefeiert. Eigentlich feiert am 29. September die Kirche das Fest aller heiligen Engel, stellt aber den heiligen Erzengel Michaeal an die Spitze, weil er als das Haupt aller Engel, als Anführer und überdies noch als der besondere Beschützer der Kirche Christi verehrt wird.

Engel - edelste Geiser des Himmels

Nach der Lehre der Kirche schuf Gott vor Grundlegung der Welt eine unzählbare Menge der edelsten Geister des Himmels, die er mit den kostbarsten Gaben ausrüstete. Es sind dies die Engel, welche der heilige Clemens von Alexandrien die Erstgebornen Gottes und ein anderer Lehrer der Kirche die lebendigen Ebenbilder der Gottheit nennt. Frei von jeder Neigung zum Bösen sind sie nur erfüllt von reiner Liebe zu Gott, immer schauen Sie das Angesicht des himmlischen Vaters und um seinen Thron versammelt, versenkt in ein Meer von Seligkeit, loben und preisen Sie ihn unaufhörlich, und rufen ohne Unterlaß: "Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war, der das ist und der da sein wird" (Offenbarung 4,8).

Den Namen Engel, das heißt „Bote“, haben Sie von dem Dienste, den Sie Gott mit Freuden und glühenden Eifer erweisen. Gott sendet Sie aus, seinen Willen kund zu tun, seine Befehle und Anordnungen zu vollziehen. Nur dann, wenn Sie Gottes Aufträge verkünden und vollziehen, sind sie Engel. Daher sagt treffend der heilige Gregor der Große: „Die Seligen Geister des himmlischen Vaterlandes sind zwar allezeit Geister, aber sie können keineswegs allezeit Engel genannt werden, weil Sie nur dann Engel, dass heißt Boten sind, wenn etwas durch Sie verkündet wird. Diejenigen nun, welche geringere Botschaften vollziehen, werden Engel, die aber wichtige Dinge vollziehen, Erzengel, erste Engel genannt. Was die Zahl der Engel betrifft, so ist dieselbe unermesslich groß. So sagt der Prophet Daniel, da er von der Herrlichkeit Gottes und von dem Gerichte weissagt, dass Ihm im Geiste offenbar wurde: „Tausendmal Tausend dienten Ihm und Zehntausend mal Hunderttausend standen vor Ihm. (Daniel 7,10). Alle diese himmlischen Geister werden nach der Lehre der heiligen Väter in drei Ordnungen und jede derselben wieder in drei Chöre eingeteilt, so das es also neun Chöre der heiligen Geister gibt:

Seraphim, Cherubim und Throne;

Herrschaften, Kräfte und Mächte;

Fürstenthümer, Erzengel und Engel.

Die Seraphim sind besonders erfüllt von brennender Liebe zu Gott und stellen damit vorzugsweise die göttliche Liebe dar; die Cherubim haben hohe Einsicht in die Geheimnisse Gottes, die Thronen sind Spiegel der Herrlichkeit Gottes, auf Ihnen ruht gleichsam Gottes Majestät; die Herrschaften verkünden die Befehle des Allmächtigen den niedrigen Chören; die Kräfte dienen Ihm zur Ausrichtung seiner wunderbaren Werke und die Mächte beschützen das menschliche Geschlecht vor den Angriffen der Hölle. Die Fürstenthümer haben einzelne Reiche unter Ihrer Obhut, die Erzengel sind Beschützer besonderer Städte und Ortschaften und die Engel sind einzelnen Menschen zur Leitung und Führung beigegeben.

Die unermessliche Zahl der Engel, welche aus Gottes Hand hervorgegangen, hat sich aber, wie man glaubt, um ein Dritttheil vermindert durch den Abfall Luzifers und seines Anhangs. Auch die Engel sollten wie die Menschen wegen Ihrer Auserwählung zur ewigen Seligkeit eine Prüfung bestehen. Nach der Meinung mehrerer heiligen Männer sollten Sie Jesum Christum, den Sohn Gottes, in seiner Erniedrigung als Menschensohn anbeten und seine gebenedeite Mutter Maria als ihre künftige Königin anerkennen. Der größere Teil der Engel demütigte sich vor ihrem Schöpfer und Herrn, unterwarfen sich freudig seinem Beschlusse und bestanden die Prüfung. Aber einer der schönsten Engel, Luzifer „Lichtträger“ mit Namen, empörte sich in stolzer Eigenliebe gegen Gott, verleitete einen großen Teil seiner Genossen zur gleichen Sünde und verweigerte den schuldigen Gehorsam.

Der heilige Erzengel Michael

Nun erhob sich, wie Johannes in seiner Offenbarung erzählt (Kapitel 12.) ein großer Streit im Himmel. Michael, der treu geblieben, stellte sich an die Spitze der Engel, die mit Gehorsam und Liebe an Gott hingen, und stritt mit Luzifer, der zum Drachen, zum Satan umgewandelt wurde und mit seinem gottlosen Anhange gegen die guten Engel sich erhob. Aber Michael mit flammenden Schwerte und mit dem Schilde, auf dem sein Name: „Wer ist wie Gott,“ leuchtete, überwand den Drachen und seinen Anhang. Und es war herausgeworfen aus dem Himmel die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satan, und seine Stätte war nicht mehr gefunden im Himmel. Wie der Blitz stürzten die bösen Geister hinab in den Abgrund der Hölle, wo sie, wie der heilige Petrus sagt (II. Petrusbrief 2,4), gefesselt sind mit den Ketten der Finsternis und zur Peinigung verstoßen zum Gerichte aufbewahrt werden.

Die guten Engel dagegen belohnt Gott mit der Gnade der Beharrlichkeit und ewigen Seligkeit, welche sie niemals mehr verlieren können. Sie sind immerfort seine treuen Diener in der Leitung und Regierung der Menschheit, sie eifern für Gottes Ehre und loben und preisen seine Majestät unaufhörlich.

Absonderlich aber ist es der heilige Michael, der Führer der himmlischen Heerscharen, dessen sich Gott als Gesandten bei wichtigen Begebenheiten bedient und dem er große Macht verliehen hat, seine Aufträge zu vollziehen. Man findet den Erzengel Michael durchweg im alten Bunde von Moses an bis auf die Machabäer genannt und bezeichnet als den Engel des Landes Israel, den Führer, Schützer und Fürbitter des israelitischen Volkes. Er öffnet den Israeliten das rote Meer, verbirgt den Leichnam des Moses, damit die Israeliten nicht mit Ihm Abgötterei treiben, steht dem Josua in Eroberung Jerichos bei, schließt den Rachen der Löwen, damit Sie Daniel nicht schaden, und hilft die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft befreien.

(Mehr in Kürze!) ___________________________________________________________________________________________________

(Quelle: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes, Regensburg 1884)