Apostelgeschichte

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Die Apostelgeschichte

Bei vielen - in der Umgangssprache als das Evangelium des Heiligen Geistes beschrieben, hat Gott die Feder des Dr. Lukas, Evangelist verwendet.


Die Apostelgeschichte gehört seit den ersten Zeiten der Sammlung des neutestamentlichen Schrifttums zu den »heiligen Büchern« der Kirche. In den griechischen Handschriften trägt sie zumeist den Titel »Praxeis«, was man mit »Taten« oder »Geschehnisse« übersetzen kann. Sie will nicht das Leben der einzelnen Apostel schildern, sondern das Werden der unter ihrem begnadeten Wirken entstehenden und sich entfaltenden Kirche Christi. Nicht in zusammenhängender Erzählung, sondern in aufschlußreichen Einzelbildern wird die Zeit von der Himmelfahrt Jesu bis zum Ende der ersten römischen Gefangenschaft des Apostels Paulus (63 n. Chr.) berührt. Mit besonderem Interesse wird gezeigt, wie die Kirche in der Kraft des von Jesus verheißenen (1,8) und erstmals am Pfingstfest sichtbar kommenden Heiligen Geistes (2,1 ff) ihren Weg ging und alle Gefahren von außen und innen sieghaft überwand. Der Inhalt läßt sich am besten in drei Abschnitte gliedern: in 1,1 bis 5,42 wird die Grundlegung der Jerusalemer Muttergemeinde dargestellt, in 6,1-12,25 die weitere Entfaltung in Palästina und Syrien, in 13,1-28,31 das weitreichende Missionswerk unter Führung des Apostels Paulus, womit sich die persönliche Geschichte des mehrere Jahre in Gefangenschaft gesetzten Apostels verbindet, die ihn zuletzt bis nach Rom bringt. Als Verfasser nennt die Überlieferung von Anfang an Lukas, den von Paulus bezeugten treuen Missionsgefährten (Kol 4,14; Phüem 1,24; 2 Tim 4,11). Vgl. auch die »Wir-Berichte« 16,10-17; 20,5-28,31. Dazu kommt die Zusammengehörigkeit unseres Buches mit dem Lukasevangelium (l, l), das es fortführt, um zu zeigen, wie Jesus auch nach seiner Himmelfahrt mit seiner Kirche verbunden bleibt und sein Heilswirken fortsetzt. Bezüglich der Abfassungszeit gehen die Meinungen auseinander. Früher war man der Überzeugung, daß die Apostelgeschichte gegen Ende der zweiten Gefangenschaft des Apostels Paulus, in Erwartung der baldigen Beendigung des Untersuchungsverfahrens, entstanden sei, worauf der eigenartige Abschluß in 28,31 und das auffallende Interesse an der rechtlichen Situation des gefangenen Apostels hinzuweisen schien. Heute j neigt man zur Annahme einer späteren Abfassung, da man sich veranlaßt sieht, das der Apostelgeschichte vorausgehende Evangelium für die Zeit nach dem Jahre 70, dem| Jahr der Zerstörung Jerusalems, anzusetzen.