Pauline von Mallinckrodt

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Pauline von Mallinckrodt (* 3. Juni 1817 in Minden, † 30. April 1881 in Paderborn) war die Ordensgründerin der Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe. Sie wurde 1985 selig gesprochen.

Biografie,Leben und Wirken

Diese deutsche Selige wurde als ältestes von vier Kindern des evan­gelischen, einem uralten westfälischen Adel entstammenden Finanz­beamten Detmar von Mallinckrodt und der tiefgläubigen Katholikin Bernhardine von Hartmann am 3. Juni 1817 in Minden in Westfalen geboren und auf den Namen Pauline getauft.

Das spätere caritative Wirken Paulines wurde durch das Vorbild der Mutter, von der sie schon als Kind zu Armen- und Krankenbesuchen mitgenommen wurde, grundgelegt.

Im Jahre 1824 übersiedelte die Familie nach Aachen. Dort besuchte Pauline von 1827 bis 1831 die Töchterschule St. Leonhard, an der da­mals die Lehrerin und Dichterin Luise Hensel († 1876) segensreich wirkte. Diese verstand es, in ihren Schülerinnen - entgegen den herr­schenden Zeittendenzen - gemütstiefe Religiosität zu wecken, so daß viele ihrer Schülerinnen den Ordensberuf ergriffen, so u. a. Paulines Mitschülerinnen Clara Fey, die Stifterin der »Schwestern vom armen Kinde Jesus«, und Franziska Schervier, die Gründerin der »Armen Schwestern vom hl. Franziskus«. Pauline empfand für ihre Lehrerin eine tiefe Verehrung und blieb ihr zeitlebens verbunden, denn sie ver­dankte Luise Hensel - einer engen Freundin der Anna Katharina Emmerick - die Entfaltung ihrer religiös-caritativen Anlagen. Die Grundhaltung der Güte und des Wohlwollens kennzeichnet das ganze weitere Leben Paulines. Als 1834 ihre Mutter an Typhus starb, erwog Pauline den Eintritt in einen Orden. Es kam dazu, aber auf ei­genartigen Wegen und in dem von ihr selbst gegründeten Orden.

Nach der Pensionierung des Vaters übersiedelte die Familie Mallinckrodt 1839 nach Gut Böddeken in der Nähe von Paderborn. In den Wintermonaten wohnte die Familie in der Stadt Paderborn im ehemaligen Präsidentenhaus an der Busdorfkirche. Hier begann Pauline ihr Lebenswerk. Sie sah bald um sich herum viel Armut und Not und schloß sich einem »Frauenverein zur Pflege armer Kranker in ihren Häusern«, ebenso einem »Verein von Krankenpflegerinnen zu freiwilligen Nachtwachen« an. Aus den Bemühungen Paulines entstand 1840 eine Kinderbewahranstalt, in die unversorgte, noch nicht schulpflichtige Kinder aufgenommen und vor Verwahrlosung geschützt wurden. Pauline übernahm die Leitung und einen Großteil der anfallenden Kosten, die sie u.a. durch 'Wohltätigkeitsveranstal­tungen' hereinbrachte.

Am 4. April 1842 starb Paulines Vater. Nun übersiedelte sie für ganz nach Paderborn. Im gleichen Jahr 1842 nahm sie die ersten blinden, aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Kinder auf und gründete mit Unterstützung des Kreisarztes Dr. H.-J. Schmidt das private In­stitut zur Ausbildung blinder Kinder. Die verschiedenen Möglichkei­ten des Blindenunterrichts erwarb Pauline auf einer Reise durch Deutschland, Österreich und Oberitalien, die sie 1843 gemeinsam mit ihren Geschwistern unternahm. Fortan war die Pflege und Aus­bildung der Blinden Hauptaufgabe ihres Wirkens. Zum weiteren Ausbau der Blindenanstalt suchte Pauline von Mallinckrodt eine passende Ordensgemeinschaft, der sie selbst beitreten wollte, um darin ihr Leben ganz in den Dienst der Mitmenschen zu stellen. Weihbischof Anton Gottfried Claessen (1788-1847) von Köln, ein Freund der Familie Mallinckrodt, riet Pauline aber zur Gründung einer eigenen Ordensgemeinschaft. Tatsächlich entschloß sie sich 1849 dazu und gründete mit vier gleichgesinnten Frauen am 21. August 1849 auf der Grundlage der Augustinerregel die »Kon­gregation der Schwestern der christlichen Liebe, der Töchter der Un­befleckten Empfängnis« (»Congregatio Sororum Christianae Caritatis Filiarum Immaculatae Conceptionis«, SCC). Die Schwestern dieser Ordensgemeinschaft, deren Oberin Pauline von Mallinckrodt bis zu ihrem Lebensende blieb, arbeiteten schließ­lich nicht nur am Blindeninstitut in Paderborn, sondern betreuten in den folgenden Jahren auch allgemeine Schulen sowie Waisenhäuser und Kinderbewahranstalten in vielen Städten Deutschlands. Bei ihrer Profeß am 4. November 1850 erklärte Mutter Pauline, wie man sie nun nannte, »dem Dienst der Blinden, der Kinder, der Hilfsbedürfti­gen, ihre Zeit, ihre Kräfte, Gesundheit und Leben weihen zu wol­len«.


(Mehr in Kürze!)


Mit freundlicher Genehmigung des CHRISTIANA-VERLAGEs entnommen dem Buch "Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 2"

(Quellenangabe: Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 2)

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