Dorothea

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Die heilige Dorothea, Jungfrau und Märtyrerin

Gedenktag

6. Februar


Das Leben und Wirken der hl. Dorothea

Dorothea, eine Tochter des reichen, römischen Senators Dorus, verband mit dem Adel ihrer Geburt den Glanz aller christlichen Tugenden. Sie diente Gott mit vielem Eifer, in Keuschheit und Reinheit, und ließ nicht ab von der Demut und Sanftmut, vom Fasten und Beten. Sie war so außerordentlich weise, dass alle, die sie kennen lernten, Gott priesen, dass er eine solche Dienerin habe, deren Leben ganz gottesfürchtig und deren Jungfräulichkeit fleckenlos war.

Vor dem grausamen, heidnischen Statthalter Sapricius zu Cäsarea in Capadocien legte Dorothea das Zeugnis ihres lebendigen Glaubens ab; sie antwortete auf alle Drohungen:

„Aller deiner Strafen und Martern ungeachtet, werde ich allen das Beispiel der Furcht Gottes geben.“

Die beiden Schwestern Chresta und Kallista waren aus Furcht vor den Martern vom Glauben abgefallen. Dorothea aber redete zu ihnen so nachdrücklich über die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und die Wichtigkeit ihres Seelenheiles, dass sie reuevoll umkehrten und sich martern ließen. Sie wurden in einen Kessel voll brennenden Pechs und Schwefels geworfen und gaben darin ihren Geist auf.

Da Dorothea vor Gericht Christus ihren Bräutigam nannte, in dessen Garten sie Rosen und Äpfel pflücken und ewig sich laben werde, spottete ihrer der Geheimschreiber Theophilus und sagte: „Sie solle ihm jetzt im kalten Winter solche Rosen und Früchte aus dem Paradiese bringen.“

Sie versprach es. Bei ihrer Enthauptung erschien ein schöner Knabe mit einem Körblein, in welchem herrliche Rosen und frische Äpfel waren. Theophilus stand im Palaste des Statthalters, als plötzlich der holdselige Knabe mit dem Körblein vor ihn trat und sagte:

„Diese Rosen und Äpfel schickt dir meine Schwester Dorothea aus dem Garten ihres Bräutigams.“

Darauf verschwand er. Theophilus war wie erstarrt – bald aber rief er aus:

„Ja, Jesus Christus ist der wahre Gott, der Glaube an ihn ist keine Täuschung. Täglich habe ich ihn gelästert, aber jetzt bereue und verfluche ich meinen Irrtum und meine Bosheit.“

Auch Theophilus musste für dieses Bekenntnis des wahren Glaubens sterben; er gab aber freudig sein Leben hin für die ewige Krone.

Beherzigung

Gib jederzeit ein gutes Beispiel und halte auch andere zum Guten an.


(Quelle: Gottes Heerscharen. Kurze Bilder aus dem Leben unserer lieben Heiligen; Pfarrer Joseph Reiter, 1915 nach von FJM überarbeiteter Fassung)