Josua
DAS BUCH JOSUA
Das Buch Josua erzählt uns die Eroberung des Heiligen Landes und seine Verteilung an die zwölf Stämme. Die Kapitel 1-12 berichten von den Kämpfen, die mit der Landnahme verbunden waren, 13-19 die geographische Abgrenzung der im Westjordanland verbliebenen Stämme. Es folgen Verzeichnisse der sog. Asylstädte (20), der Levitenstädte (21) und Berichte über jene Stämme, die im Ostjordanland blieben (22). In den Kapiteln 23 und 24 folgen die letzten Mahnreden Josuas und eine kurze Bemerkung über sein Ende. Kapitel 24, 25f weiß, daß Josua selbst einen Bericht über den Landtag in Sichern für das Gesetzbuch Gottes verfaßt hat. Er kann hier in diesem Buch durchaus vorliegen. Schon daraus aber geht hervor, daß andere Teile dieses Buches nicht von Josua stammen. Das Buch führt diesen Namen also nicht wegen seines Verfassers, sondern weil Josua, der Held aus Ephraim, im Mittelpunkt aller Schilderungen steht. Die erzählten Ereignisse spielen sich in der Zeit zwischen Moses und den Richtern ab, in einer Zeit, die allerdings nicht genau festzulegen ist. Aus diesem Zeitraum stammen die vorliegenden schriftlichen Berichte, die ein späterer Bearbeiter zu einem lehrhaften Geschichtswerk ausgestaltet hat. So manches Ereignis mag sich auch schon lange vor Josua abgespielt haben, da von Wanderungen der Chabiri auch sonst im 2. Jahrtausend v. Chr. geredet wird. Nicht auf die Berichterstattung einzelner Ereignisse kommt es deshalb an, sondern auf das religiöse Gedankengut, das geistiges Eigentum der heranwachsenden Generationen werden sollte. Josua selbst drückt den Grundgedanken des nach ihm benannten Buches in Kapitel 24,15 unübertroffen schön aus. Dies zu betonen ist wichtig; denn an manchen Einzelheiten, z. B. den Grausamkeiten in der Kriegführung jener Zeit, dem Bannrecht und anderem, nehmen wir mit Recht Anstoß.