Lukas

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Das Evangelium nach Lukas

Das dritte Evangelium wird schon von den ersten Zeugen der Überlieferung dem wahrscheinlich aus Antiochien in Syrien stammenden Heidenchristen Lukas zugeschrieben, der Kol 4,14; Philem 1,24; 2 Tim 4,11 als einer der treuesten Mitarbeiter des hl. Paulus genannt ist. Als Arzt besaß er besondere Bildung, die ihn befähigte, die Botschaft von Jesus Christus vor allem jenen Kreisen zugänglich zu machen, die von den Ideen zeitgenössischer Philosophie und Heilserwartung erfüllt waren. Er schildert daher in seinem Evangelium mit Vorzug die helfende Güte Jesu, als des Heilandes aller leiblich und seelisch Leidenden, und mit besonderem Interesse die Stellung Jesu zu den irdischen Gütern. Mehr als bei Matthäus und Markus wird in seinem Evangelium das Geheimnis des Heiligen Geistes berührt; ebenso zeichnet er besonders aufmerksam das Bild Mariens, der Mutter Jesu. Ohne selbst Augenzeuge des Lebens Jesu gewesen zu sein, konnte er, wie sein Vorwort sagt, sich auf verlässige Quellen und Mitteilungen stützen, wobei er vor allem das Markusevangelium verwendete, mit Erweiterung durch viele Sonderberichte und Stücke, wie wir sie zum Teil auch bei Matthäus finden. Im Aufbau bewegt er sich trotz mancher Ansätze zu chronologischer Ordnung in dem Grundschema wie Matthäus und Markus. Nach der Kindheitsgeschichte 1 ,5-2,52 und der »Einführung Jesu in sein Messiasamt« 3,1-4,13 schildert 4,14-9,50 das »Wirken in Galiläa«, woran sich der sog. »lukanische Reisebericht« 9,15-19,27 schließt und die Schilderung der letzten Begebenheiten »in Jerusalem« 19,28-24,53. Die Abfassungszeit hängt zusammen mit der Apostelgeschichte, die, vom selben Verfasser stammend, nach dem Evangelium geschrieben wurde. Heute neigt man zu einer Zeit nach dem Jahre 70. Sollte aber, was nicht ganz unmöglich ist, die Apostelgeschichte für das Jahr 63 anzusetzen sein, müßte das Lukasevangelium vorher entstanden sein, wobei dann auch das von Lukas benützte Markusevangelium dementsprechend früher angesetzt werden müßte.