Judasbrief

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DER JUDASBRIEF

Der Verfasser des folgenden Schreibens bezeichnet sich als »Knecht Jesu Christi, Bruder des Jakobus«, womit auf den Verfasser des Jakobusbriefes hingewiesen sein dürfte. Nach Matth 13,55; Mark 6,3 sind unter den »Brüdern« Jesu Jakobus und Judas bezeugt. Ist bei Jakobus die Annahme berechtigt, daß er Apostel war, dann dürfte dies auch bei Judas zutreffen. Unter dieser Voraussetzung ist er gleichzusetzen mit dem in den Apostelkatalogen genannten Thaddäus (Lebbäus), auch »Judas Jakobi«, vgl. Matth 10,3; Mark 3,18 Luk 6,16 Apg 1,13. Im Evangelium ist von ihm außer dem Namen nichts weiter berichtet, nur in den Abschiedsreden nach Johannes (14,22) wird ihm eine kurze Frage an Jesus in den Mund gelegt. Der Brief ist gerichtet an nicht näher bezeichnete Leser, denen Gefahr droht von Seiten ausschweifend lebender, die christliche Freiheit mißbrauchender Irrlehrer. Die Verwendung der alttestamentlichen Überlieferung und sogar außerbiblischer jüdischer Legenden legt es nahe, an judenchristliche Empfänger des Briefes zu denken, die aber in heidnischer Umgebung (Syrien oder Kleinasien) den Gefahren des Libertinismus ausgesetzt waren. Wenn anzunehmen ist, daß 2 Petr von Jud beeinflußt ist, liegt die Abfassungszeit von Jud vor 66-67, sofern man 2 Petr noch in die Lebenszeit des Apostels Petrus setzen kann.