Judit

Aus FJM-Ritter
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DAS BUCH JUDIT

Nabuchodonosor (Nebukadnezar), der König der Assyrer, führt Krieg gegen einen König von Medien und ruft die Völker des Westens zu Hilfe. Diese verweigern ihre Unterstützung und werden nach dem Sieg über Medien in einem triumphalen Siegeszug unterjocht (1-3). Da wagen es aber die Juden, die aus der Babylonischen Gefangenschaft heimgekehrt sind, sich zum Widerstand zu rüsten. Holophernes, der Oberfeldherr der Assyrer, muß die Festung Betylua belagern. Schritte zur Kapitulation werden erwogen (4-7). Die fromme Witwe Judit widersetzt sich, geht ins feindliche Heerlager und tötet den Holophernes. Juda ist aus großer Gefahr errettet. Judit wird gepriesen (8-16). Die Zeitumstände, in denen die erzählten Ereignisse spielen, sind bis heute noch nicht geklärt. Nabuchodonosor war nicht König der Assyrer, und diese hatten nach der Heimkehr der Juden aus der Gefangenschaft nichts mehr zu bedeuten. »Nabuchodonosor« könnte, da die Perser das ehemalige assyrische Staatsgebiet beherrschten, ein Deckname für einen persischen König sein. Hier käme am ehesten Artaxerxes III. Ochus (um 350 v. Chr.) in Betracht; zu seiner Zeit war Jericho (ist Betylua Deckname?) in der Nähe Jerusalems ein Bollwerk der Juden. Dieses wurde zwar erobert und zerstört, jedoch ist ein Anfangserfolg der Belagerten durchaus möglich. Zudem taten wirklich Männer mit den Namen Bagoas und Holophernes im Heer Artaxerxes' III. Dienst. Im Charakterbild Judits gibt es manche Züge, die uns weniger gefallen, besonders ihre Hinterlist und Falschheit, womit sie einen schlafenden Feind erschlägt. Doch dürfen wir dabei die andere Seite nicht übersehen: ihre Gottesfurcht, ihr inständiges Gebetsleben, ihren Opfermut, ihre Gesetzesfrömmigkeit, ihre Sittenreinheit und ihre Gattentreue, die noch über den Tod hinausgeht; diese Eigenschaften haben der Juditgestalt in christlichen Kreisen zu großer Beliebtheit verhelfen. Um dieser Züge willen ist Judit ein Vorbild der Frauen. In der Marienliturgie werden mit Recht Texte des Juditbuches verwendet. Das Buch ist um das Jahr 200 v. Chr. in hebräischer oder aramäischer Sprache geschrieben worden. Diesen Urtext haben wir nicht mehr.