Papst Johannes XXIII: Unterschied zwischen den Versionen

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1944 wurde er von Papst Pius XII. zum Apostolischen Nuntius in Frankreich, 1953 zum Kardinalpriester der Heiligen Römischen Kirche mit der Titelkirche S. Prisca und zum Patriarchen von Venedig ernannt.
1944 wurde er von Papst Pius XII. zum Apostolischen Nuntius in Frankreich, 1953 zum Kardinalpriester der Heiligen Römischen Kirche mit der Titelkirche S. Prisca und zum Patriarchen von Venedig ernannt.


Nach dem Tod von Papst Pius XII. wählten die Kardinale am 28. Oktober 1958 Angelo Giuseppe Roncalli zum Oberhaupt der Kirche und zum Bischof von Rom. Er wählte den Namen Johannes, in Erinnerung an den Namen seines Vaters und des Patrons seiner Taufkirche. Bereits drei Monate nach seiner Wahl kündigte er am 25. Januar 1959 das Zweite Vatikanische Konzil an, das er am 11. Oktober 1962 in Gegenwart
Nach dem Tod von Papst Pius XII. wählten die Kardinale am 28. Oktober 1958 Angelo Giuseppe Roncalli zum Oberhaupt der Kirche und zum Bischof von Rom. Er wählte den Namen Johannes, in Erinnerung an den Namen seines Vaters und des Patrons seiner Taufkirche. Bereits drei Monate nach seiner Wahl kündigte er am 25. Januar 1959 das Zweite Vatikanische Konzil an, das er am 11. Oktober 1962 in Gegenwart von Bischöfen aus 133 Ländern eröffnete, dessen Ende er jedoch nicht mehr erlebte. Mit diesem 21. Ökumenischen Konzil schlug er ein neues Kapitel der Kirchengeschichte auf. Am Abend des 3. Juni 1963 verstarb Papst Johannes XXIII. an einem Krebsleiden.
 
Papst Johannes Paul II. schrieb ihn im Heiligen Jahr 2000 in das Verzeichnis der Seligen ein. Sein liturgischer Gedenktag ist alljährlich der 11. Oktober, der Tag der Konzilseröffnung.
 
==''Pontifikat''==
 
Die Amtszeit Roncallis als Oberhaupt der Kirche währte nur knapp fünf Jahre. Bei seiner Wahl sprachen viele von einem «Übergangspapst», der jedoch die Zeit nutzte, der Kirche ein neues Profil zu geben, das das Alte bewahrt und sich dem Neuen öffnet. Er selbst sagte einmal: «Tradition heißt: das Feuer hüten, nicht: die Asche aufbewahren.» Johannes XXIII. wollte mit der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils zum einen an das Erste Vatikanum anknüpfen, das nicht mehr zu seinem Ende gebracht werden konnte. Zum anderen sah er auch, dass die Kirche seiner Zeit vor großen Herausforderungen stand: Die Technik eroberte die Welt, der Kommunismus stellte für viele eine Alternative zur kirchlich-ethischen Weltanschauung dar und auch das Antlitz der Kirche im Inneren benötigte ein aggiornamento, ein «Heutigwerden», eine Aktualisierung. Er wollte die Kirche mit den Mitteln ausrüsten, die sie brauchte, um das Evangelium auf dem ganzen Erdenrund nicht ver­stummen zu lassen.
 
In seiner bekannten Ansprache Gaudet Mater Ecclesia (Es freut sich die Mutter Kirche) sagte er: «Ganz spontan blicken wir zu Beginn dieses Allgemeinen Konzils auf die Vergangenheit zurück: wie Stimmen, deren Echo uns ermutigt, wollen wir die Erinnerung an die verdienstvollen Taten unserer Vorgänger, der Päpste aus ferner und naher Vergangenheit, wieder wachrufen.
 
Es sind beeindruckende und verehrungswürdige Stimmen, die das Zeugnis der Konzilien des Ostens und des Westens, vom vierten Jahrhundert über das Mittelalter bis in die Neuzeit übermitteln. So ver­künden sie ständig den Ruhm dieser göttlichen und menschlichen Institution, d.h. der Kirche, die von Jesus ihren Namen, ihre Gnadengaben und ihre Wesensbestimmung erhält» (3).
 
In seinem kurzen Pontifikat verfasste Papst Johannes XXIII. acht Enzykliken, von denen besonders die Sozialenzyklika Mater et Magistra
 
 
 


''(Mehr in Kürze!)''
''(Mehr in Kürze!)''

Version vom 25. Januar 2011, 20:03 Uhr

Seliger Johannes XXIII. (mit bürgerlichem Namen: Angelus Joseph Roncalli)

Geburtstag

25. November 1881 Sotto il Monte, Italien

Sterbetag

3. Juni 1963 Vatikanstadt, Vatikanstaat

Seligsprechungstag

September 2000 Rom, Italien

Gedenktag

11. Oktober

Auszug aus seiner Mondscheinrede

«Geliebte Kinder, ich höre eure Stimmen. Meine Stimme ist nur eine einzige, aber sie nimmt die Stimmen der ganzen Welt in sich auf. Hier ist in Wirklichkeit die ganze Welt vertreten. Man könnte meinen, sogar der Mond hätte sich heute Abend besonders beeilt, um dieses Ereignis mitzuerleben. Seht, wie er dort oben strahlt! Ihm ist bekannt, dass wir den Abschluss eines großen Tages des Friedens feiern, ja des Friedens...

Wenn ihr nach Hause zurückkehrt, dann werdet ihr dort eure Kinder vorfinden: Gebt ihnen einen Kuss und sagt ihnen: Der ist vom Papst. Ihr werdet vielleicht auch Tränen zu trocknen haben, habt dann ein Wort des Trostes für die Betrübten und Nieder­geschlagenen. Sie sollen wissen, dass der Papst besonders in traurigen und bitteren Stunden bei seinen Kindern ist»

(Johannes XXIII., «Mondscheinrede» am Abend der Eröffnung des Zweiten Vatikanums).

Vorwort

Sein Bild hängt in Italien fast überall, man nennt ihn noch heute Papa Giovanni, papa buono (gütiger Papst) und die Schlange von Pilgern vor seinem gläsernen Sarkophag im Petersdom nimmt Tag für Tag kein Ende. Papst Johannes XXIII., der Bauernsohn aus der Provinz Bergamo, vermochte, die Herzen der Menschen zu berühren. Die Menschen verga­ßen die sogenannte «Mondscheinrede» nicht und sie spürten, was Johannes Paul II. später so formulierte: «Papst Johannes war wirklich ein Mann, der von Gott gesandt war.»

Mementote praepositorum vestrorum - «Denkt an eure Vorsteher!» Mit diesen Worten aus Hebr 13,7 beginnt das Apostolische Schreiben, in dem festgehalten wurde, dass Johannes XXIII. von seinem Nachfolger auf dem Stuhl Petri zum Seligen der Kirche erhoben wurde. Die Kirche und mit ihr die Menschen aller Konfessionen und Religionen haben den Vorsteher der katholischen Kirche nie vergessen, der als wahrer «Pontifex» zum Brückenbauer zwischen den Menschen, Kulturen und Religionen wurde und dennoch das eigene Glaubensprofil als treuer Diener der katholischen Kirche stets treu bewahrte.

Biografie

Angelus Joseph (Angelo Giuseppe) Roncalli wurde am 25. November 1881 in Sotto il Monte (Diözese Bergamo) als viertes von 14 Kindern geboren. Nach seiner Militärausbildung und der Promotion in Theologie 1904 in Rom empfing er die Priesterweihe, war von 1905 bis 1914 Sekretär des Bischofs von Bergamo, Mons. Jakob Radini-Tedeschi, und wirkte zudem als Professor für Kirchengeschichte, Apologetik und Patrologie am Priesterseminar von Bergamo. Ab Mai 1915 diente er während des Krieges Italiens gegen Österreich-Ungarn als Sanitätsoffizier und Militärkaplan, von 1919 ab als Spiritual des Priesterseminars und wurde schließlich von Papst Benedikt XV. zum Päpstlichen Hausprälaten («Monsignore») ernannt und als Präsident des Zentralrates des Päpstlichen Missionswerkes nach Rom berufen.

Am 19. Mai 1925 wurde Roncalli zum Titularerzbischof von Aeropolis geweiht und als Apostolischer Visitator von Bulgarien in den diplomatischen Dienst der Kirche gestellt. Als Wahlspruch für sein bischöfliches Wirken wählte er: Oboedientia et Fax - Gehorsam und Frieden. 1935 ernannte ihn der Heilige Stuhl zum Apostolischen Delegaten für die Türkei und Griechenland mit Sitz in Istanbul.

1944 wurde er von Papst Pius XII. zum Apostolischen Nuntius in Frankreich, 1953 zum Kardinalpriester der Heiligen Römischen Kirche mit der Titelkirche S. Prisca und zum Patriarchen von Venedig ernannt.

Nach dem Tod von Papst Pius XII. wählten die Kardinale am 28. Oktober 1958 Angelo Giuseppe Roncalli zum Oberhaupt der Kirche und zum Bischof von Rom. Er wählte den Namen Johannes, in Erinnerung an den Namen seines Vaters und des Patrons seiner Taufkirche. Bereits drei Monate nach seiner Wahl kündigte er am 25. Januar 1959 das Zweite Vatikanische Konzil an, das er am 11. Oktober 1962 in Gegenwart von Bischöfen aus 133 Ländern eröffnete, dessen Ende er jedoch nicht mehr erlebte. Mit diesem 21. Ökumenischen Konzil schlug er ein neues Kapitel der Kirchengeschichte auf. Am Abend des 3. Juni 1963 verstarb Papst Johannes XXIII. an einem Krebsleiden.

Papst Johannes Paul II. schrieb ihn im Heiligen Jahr 2000 in das Verzeichnis der Seligen ein. Sein liturgischer Gedenktag ist alljährlich der 11. Oktober, der Tag der Konzilseröffnung.

Pontifikat

Die Amtszeit Roncallis als Oberhaupt der Kirche währte nur knapp fünf Jahre. Bei seiner Wahl sprachen viele von einem «Übergangspapst», der jedoch die Zeit nutzte, der Kirche ein neues Profil zu geben, das das Alte bewahrt und sich dem Neuen öffnet. Er selbst sagte einmal: «Tradition heißt: das Feuer hüten, nicht: die Asche aufbewahren.» Johannes XXIII. wollte mit der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils zum einen an das Erste Vatikanum anknüpfen, das nicht mehr zu seinem Ende gebracht werden konnte. Zum anderen sah er auch, dass die Kirche seiner Zeit vor großen Herausforderungen stand: Die Technik eroberte die Welt, der Kommunismus stellte für viele eine Alternative zur kirchlich-ethischen Weltanschauung dar und auch das Antlitz der Kirche im Inneren benötigte ein aggiornamento, ein «Heutigwerden», eine Aktualisierung. Er wollte die Kirche mit den Mitteln ausrüsten, die sie brauchte, um das Evangelium auf dem ganzen Erdenrund nicht ver­stummen zu lassen.

In seiner bekannten Ansprache Gaudet Mater Ecclesia (Es freut sich die Mutter Kirche) sagte er: «Ganz spontan blicken wir zu Beginn dieses Allgemeinen Konzils auf die Vergangenheit zurück: wie Stimmen, deren Echo uns ermutigt, wollen wir die Erinnerung an die verdienstvollen Taten unserer Vorgänger, der Päpste aus ferner und naher Vergangenheit, wieder wachrufen.

Es sind beeindruckende und verehrungswürdige Stimmen, die das Zeugnis der Konzilien des Ostens und des Westens, vom vierten Jahrhundert über das Mittelalter bis in die Neuzeit übermitteln. So ver­künden sie ständig den Ruhm dieser göttlichen und menschlichen Institution, d.h. der Kirche, die von Jesus ihren Namen, ihre Gnadengaben und ihre Wesensbestimmung erhält» (3).

In seinem kurzen Pontifikat verfasste Papst Johannes XXIII. acht Enzykliken, von denen besonders die Sozialenzyklika Mater et Magistra



(Mehr in Kürze!)


Mit freundlicher Genehmigung des CHRISTIANA-VERLAGEs entnommen dem Buch "Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 6"

(Quellenangabe: Stefan Wirth, Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 6)

CHRISTIANA-VERLAG, CH-8260 Stein am Rhein bzw., DE-78201 Singen, Postfach 110, Tel. 0041 52 741 41 31

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