Vinzenz von Paul

Aus FJM-Ritter
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geboren am 24. April 1581 in Pouy

Todes- und Gedenktag

Der heilige Vinzenz von Paul wurde am 27. September 1660 zu Gott gerufen und an diesem Tag ist auch sein katholischer Gedenktag.

Vorwort

Jesus Christus hat zum Heile der Welt die katholische Kirche gestiftet. Er hat ihr ewige Dauer, aber auch Verfolgungen voraus verkündet, und was er voraussagte, ist eingetroffen. Kein Jahrhundert ist abgelaufen, wo nicht die katholische Kirche mit Feinden gekämpft hat, aber immer hatte ihr Jesus zur rechten Zeit Hilfe gesendet. Die schrecklichste Gefahr drohte der heiligen Kirche vor dreihundert Jahren. Die gottlose Irrlehre Luthers und Kalvins hatte das Volk in Deutschland und Frankreich verwirrt und Tausende in die Finsternisse des Irrglaubens gestürzt. Die Einheit des Glaubens war zerrissen, das Feuer der Zwietracht und des Aufruhrs, von der Hölle angefacht, brach in helle Flammen aus und Deutschland und Frankreich standen am Rande des Verderbens. Die Feinde der Wahrheit, die Anhänder des Irrtums, nachdem sie lange genug mit Worten gestritten, geschmäht und gehöhnt hatte, griffen auch noch zum Schwerte und Mord, Brand und Verwüstung durchzog die Länder.

In Frankreich herrschtee Bürger- und Religionskrieg zugleich; überall floß Blut und wie immer, stellte sich auch mit dem Kriege Pest und Hungersnot ein. Ganze Strecken Landes, auf denen vorher blühende Städte und Dörfer gestanden, waren zur Einöde geworden, und wo früher Menschen ruhig Ihres Weges wandelten, da hausten jetzt Wölfe oder zogen Haufen wilder Kriegsknechte. Soweit war die Not und das Elend gediehen, das die Menschen wie die Tiere Gras und Wurzeln der Kräter verzehrten, dass sie das verfaulte Fleisch der Leichen aßen und Mütter sogar Ihre Kinder schlachteten, um Ihren Hunger zu stillen. In dieser allgemeinen Verwilderung war fast alle Erkenntnis Gottes aus den Herzen gewichen, alle Bande der Zucht und Ordnung waren gelöst, entsetzliche Laster und Verbrechen entehrten die Menschheit. Was aber das Maß des Verderbens voll machte, war die Entartung der Geistlichkeit. Die Priester waren meistenteils weltlich geworden, sie hatten ihres erhabenen Berufes vergessen und vermochten nicht mehr den schrecklichen Übeln zu steuern, die sie selbst mit hervorgerufen hatten.

In dieser schauervollen Lage, in welcher sich damals die katholische Kirche in Frankreich befand, hatte Jesus, der seine Kirche nie verläßt, von seinem erhabenen Throne seinen Blick auf ein armes kleines Dörfchen, Pouy mit Namen, geworfen und dor sich ein Kind ausgewählt, durch welches er seiner verwüsteten Kirche Hilfe senden wollte.

Das Leben des hl. Vinzenz von Paul