Johannes - Apostel

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Der Apostel und Evangelist Johannes (* im Jahre 20 (?) nach Christus, † um 101 n.Chr.) ist der Verfasser des Johannes-Evangeliums! Auch die drei Johannes-Briefe und die Offenbarung (Apokalypse) stammen aus seiner Feder. Er ist Lieblingsjünger von Jesus Christus, so die Bibel.


Evangelium des Johannes

Das vierte Evangelium ist im Vergleich mit den drei ersten, den synoptischen, von auffallender Eigenart. Im Inhalt findet sich wenig Gemeinsames mit ihnen; ihr Bericht wird als bekannt vorausgesetzt. Es werden nicht viele Begebenheiten und Reden aus dem Wirken Jesu berichtet, diese aber in breiter Ausführlichkeit. Dabei liegt das Interesse vor allem an der Selbstoffenbarung Jesu als des vom Vater gesandten, ihm wesensgleichen Gottessohnes, der zur Rettung der Welt im wahren Sinn Mensch geworden ist. Der Ablauf des Wirkens Jesu tritt durch die Verbindung des Berichtes mit dem jüdischen Festkalender klarer in Erscheinung als bei den Synoptikern. Das Evangelium wendet sich zunächst an hellenistische Leser. Verfasser ist nach allgemeiner Überlieferung, die sich auch durch das Selbstzeugnis des Evangelisten [vgl. 21,24][1] ergänzen läßt, der Zebedäussohn Johannes, der als einer der ersten Jünger zu den führenden Aposteln gehörte. Nach der gut begründeten Tradition verfaßte er hochbetagt gegen Ende seines Lebens, wahrscheinlich zwischen 90-100 n.Chr., in Ephesus in Kleinasien die Aufzeichnungen zum Evangelium, das dann wohl von seinen Schülern herausgegeben wurde. Das früheste Zeugnis für Existenz und Ansehen des Evangeliums, zugleich die älteste bekannte Handschrift zum Neuen Testament, ist ein in Ägypten gefundenes Eragment aus einem um 120-130 n.Chr. geschriebenen Papyruskodex, das in Manchester aufbewahrt ist (P52). Die Wunder Jesu sind als »Zeichen« berichtet, d.h. in ihrer sinnbildlichen Bedeutung und inneren Beziehung zur Offenbarung Jesu, wobei jedoch ihre geschichtliche Wirklichkeit nicht aufgehoben wird. Die Reden Jesu unterscheiden sich stark von denen bei den Synoptikern, insofern es sich nicht um Aneinanderreihung von Einzelworten Jesu handelt, sondern um thematisch angelegte und aufgebaute Lehrstücke, die sich in der äußeren Anlage sehr ähneln. Es nimmt diesen Reden nichts an Glaubwürdigkeit, wenn man annimmt, daß Auswahl und Formulierung weitgehend vom Evangelisten besorgt wurden, der aus der lebendigen persönlichen Erinnerung und aus dem Erleben des Gottesreiches sowie aus der Kenntnis der geistigen Verfassung seiner Leser das Evangelium formte.

Johannesbriefe

Neben dem Evangelium sind in der Bibel auch drei Briefe des Johannes zu finden.

Erster

Dem Apostel Johannes, von dem das vierte Evangelium stammt und dem auch die Geheime Offenbarung zugeteilt wird, werden drei Briefe zugeschrieben. Der erste trägt keinen Briefeingang und richtet sich an einen größeren Kreis von Lesern, wahrscheinlich in Kleinasien. Gegenüber auftretenden Irrlehrem sucht sie der Verfasser mit Gedanken, die an das vierte Evangelium erinnern, zur Glaubensfreude und zu einem entsprechenden Lebenswandel aufzumuntern. Der Brief wird wohl in die Zeit nach dem Johannesevangelium, zwischen 90 und 100 n. Chr., zu setzen sein.

Zweiter

Verbirgt sich der Absender dieses und des folgenden Briefes auch unter der Bezeichnung »Ältester« (wörtlich: »Presbyter«), so ergibt sich, abgesehen von der Überlieferung, aus dem Inhalt wie aus der Sprechweise, daß es sich um den gleichen Verfasser wie den von 1 Joh und dem vierten Evangelium handelt, also den Apostel Johannes. Unter »auserwählter Herrin«, 2 Joh l, ist kaum eine Einzelpersönlichkeit zu verstehen, sondern eine damit personifizierte Gemeinde. Die beiden Briefe sind wohl in Ephesus und um die gleiche Zeit wie 1 Joh entstanden.

Dritter

Gajus, der Empfänger dieses mit 2 Joh eng verwandten Schreibens, gehört wohl der gleichen Gemeinde an, wie sie in 2 Joh angeredet ist. An ihn wendet sich der »Älteste«, weil anscheinend der in 9 f genannte Diotrephes den ersten Brief nicht gebührend beachtet hatte.

Offenbarung / Apokalypse

Mit der Offenbarung des Johannes kommt die Bibel zum Abschluss.