Kategorie:Reliquie

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- Brigitta - 

Definition

Reliquie heißt „Überbleibsel“ (vom lateinischen relinquere = zurücklassen)
Reliquien nennt man Überreste der Leiber der Heiligen oder auch solche Sachen, die zu den Heiligen in naher Beziehung standen.
Reliquien sind z. B.: Der ganze Leib eines Heiligen, ein Arm, ein Fuß oder ein kleines Stückchen von dessen Gebein.

Reliquienverehrung im alten Testament:

Schon bei den Juden wurden die Reliquien mit Ehrfurcht aufbewahrt;
so nahm Moses beim Auszuge aus Ägypten die Gebeine des Josef mit sich. ([2. Mos. 13,19])

So wie aus dem Felsen in der Wüste Wasser hervorquoll ([2. Mos. 16,35]), weil es Gott wollte, ebenso entspringen viele Wohltaten für uns aus den Reliquien der Heiligen, weil es Gott will. (hl. Joh. Dam.)

ein Toter wurde, der mit den Gebeinen des Propheten Elisäus in Berührung gekommen war, wieder lebendig. ([2. Kön. 13, 21,])

Reliquienverehrungen im neuen Testament:

Den Heiden waren die Überreste eines Verstorbenen zum Abscheu, den Christen aber sind sie kostbar (h. Bas.), da sie die Wohnung des Hl. Geistes waren ([1. Kor. 3, 6: 16, 19])
und der Same sind, aus dem am Tage der Auferstehung ein kostbarer Leib hervorgehen wird. ([1. Kor. 15,42])

Schon bei Lebzeiten der Heiligen wirkte Gott durch ihre Leiber Wunder.
Sogar durch den Schatten des hl. Petrus ([Ap. 5, 15]).
und durch die Schweißtücher und Gürtel des hl. Paulus ([Ap. 19,12,]) wurden Kranke gesund.

Man ehrte auch seit jeher solche Sachen, die zu Christus oder zu den Heiligen in naher Beziehung standen, so z.B. das Kreuz Christi, die Krippe des Jesuskindes, das Gewand Christi, den Abendmahltisch, das Leichentuch Christi, das Schweißtuch der Veronika u. dgl.
Das Kreuz Christi wurde von der Kaiserin Helena im Jahre 325 aufgefunden, und ein Teil davon befindet sich in der Grabkirche zu Jerusalem.
Teile von der Krippe des Jesuskindes sind in Rom in der Kirche Maria der Größeren.
Das ungenähte Gewand Christi ist in der Domkirche zu Trier. Der Tisch aus Zedernholz, worauf Christus das Altarsakrament eingesetzt hat, ist in der Laterankirche zu Rom.
Das Leichentuch Christi ist zu Turin. Das Schweißtuch der Veronika ist in der Peterskirche zu Rom. In Rheinland sind noch mehrere von Kaiser Karl d. Gr. Geschenkte Reliquien Christi, so im Dom zu Aachen.

Reliquien in der neueren Zeit

Wir begraben die Leichen unter feierlicher Prozession in geweihter Erde und schmücken Särge und Gräber mit Kränzen und frischen Blumen.
„Wir ehren die Reliquien der Heiligen, um den anzubeten, für den sie gestorben sind.“ (hl. Hieron.)
Gott selbst ehrt die Reliquien der Heiligen; denn er wirkt Wunder an ihnen.
Manche Leiber der Heiligen sind unversehrt und biegsam, so der hl. Theresia, des hl. Franz Xaver;
von manchen sind einzelne Teile unversehrt, so die Zunge, des hl. Johannes von Nepomuk, des hl. Anton von Padua, ebenso der rechte Arm des Stefan von Ungarn;
manche Leiber verbreiten sogar zuweilen einen Wohlgeruch, so der der hl. Theresia; aus manchen fließt oder floß Öl, so aus dem des hl. Nikolaus zu Bari (Italien), der hl. Walburga zu Eichstätt (Bayern)des hl Qp. Andreas zu Amalfi
Beachte das Blutwunder des hl. Bischofs Januaris im Dom zu Neapel. (Einige Reliquienwunder in Spirago, Beispiele S. 307 ff.)

Auf die Bibelstelle hin ([Offb. 6,9]) begann man dann, die Gräber von Märtyrern zu öffnen, Reliquien zu erheben und sie unter dem Altar einer Kirche zu bestatten; als erster im Westen tat dies Ambrosius von Mailand.

Gott hat die Heiligen gleichsam mit uns geteilt: Er selbst hat sich die Seele genommen, uns hat er die Leiber zurückgelassen.“ (Hl. Chrysost.)

Allerdings sind es nie die Reliquien, die Wunder wirken, sondern Gott. –

Es ist also kein Aberglaube, wenn das fromme Volk nach gewissen Orten häufig wallfahrtet, wo Gott durch Reliquien oder Bildnisse der heiligen wunderbare Dinge wirkt. (hl. Aug.)

Umgang mit den Reliquien

Sie dürfen nie verkauft, wohl aber darf deren Fassung bezahlt werden.

Reliquien befinden sich zumeist auf Altären, mitunter kommen sie auch in den Besitz von Privatpersonen.
Echte Reliquien tragen immer den Namen des Heiligen und das Siegel des Bischofs an sich.
Q: Volkskatechismus 1920

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