Matthias - Apostel: Unterschied zwischen den Versionen

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24. Februar
24. Februar


==''Das Leben und Wirken des heilige Apostel Matthias, Jahr 63''==


==''Der heilige Apostel Matthias, Jahr 63''==
Die heilige Zwölfzahl der [[http://ecclesiaeveritas.net/index.php/Kategorie:Apostel Apostel]] war durch den schrecklichen Hingang des Verräters Judas zerrissen; seine Stelle sollte wieder besetzt, die heilige Zahl wieder vollgemacht werden. Nach der Himmelfahrt des [[Jesus Christu|Heilands]] waren die Apostel und Jünger in einem Hause zu Jerusalem zum [[Gebet|Gebete]] versammelt. Da trat [[Petrus]], das Haupt der Apostel und der christlichen Gemeinde, mitten in die Versammlung und sprach, dass an die Stelle des Judas ein anderer tauglicher Mann gewählt werden müsse und zwar ein solcher, welcher mit Jesus selbst umgegangen, ihn gehört habe und Zeuge seiner Taten gewesen sei. Da brachten die Apostel zwei von den Jüngern Jesus in Vorschlag, den Barnabas, mit dem Beinahmen der Gerechte, und Matthias. -Beide waren würdig des Apostelamtes; daher wollten sie die Entscheidung [[Gott]] überlassen. Alle beteten, warfen dann das Los und siehe, das Los traf den Matthias.


»Vom hl. Apostel Matthias hat uns das Altertum nur geringe Denkwürdigkeiten hinterlassen.« So beginnen in einigen Brevieren ''(z.B. in dem von Tournay)'' die Lektionen von diesem heiligen Apostel. In der Tat ist außer seiner Wahl an die Stelle des Apostels Judas, die uns in der Apostelgeschichte [http://ecclesiaeveritas.net/index.php/Kategorie:Vulgata:NT:Apg01#Wahl_des_Matthias ''(1,15-26)''] erzählt wird, nichts Sicheres von ihm bekannt. Er soll zu Bethlehem geboren und an demselben Orte, wo [[Jesus Christus|Jesus]] nach seiner Auferstehung den Aposteln öfter erschien und wo Er in der Nacht vor seinem Leiden das heilige [[Eucharistie|Altarssakrament]] eingesetzt hatte, zum Apostel gewählt worden sein. ''(Meßmer, das hl. Land, S. 142.)'' Warum er durch's Los, in welchem man Christi unmittelbare Einwirkung hoffte, zum Apostel gewählt wurde, hat Döllinger durch die einfache Bemerkung: »nur Christus konnte das Apostelamt verleihen« außer allen Zweifel gestellt. [[Petrus]] leitete als das Oberhaupt der Kirche und des Apostel-Kollegiums die Wahlhandlung. Daß der hl. Matthias Zeuge und Jünger Jesu während der ganzen Zeit seiner irdischen Tätigkeit, und einer der 72 Jünger gewesen sei, ist allgemein angenommen. Er war nämlich, nach [http://ecclesiaeveritas.net/index.php/Kategorie:Vulgata:NT:Apg01#Wahl_des_Matthias Apostelgeschichte 1,21-22], einer der Männer die während der ganzen Zeit, angefangen von der Taufe des [[Johannes der Taeufer|Johannes]] bis auf den Tag seiner Aufnahme, mit den Aposteln zusammengewesen waren. Am hl. Pfingstfeste empfing er zugleich mit den übrigen Aposteln den [http://ecclesiaeveritas.net/index.php/Kategorie:Heiliger_Geist hl. Geist]. Über sein früheres Leben, den Ort seiner Geburt, seine Eltern u.s.w. ist nichts bekannt. Eben so fehlen über seine apostolische Wirksamkeit geschichtliche Nachrichten. Bestimmt anzugeben, wo er gepredigt habe, ist daher, wenn man Judäa ausnimmt, unmöglich. Alte Zeugnisse verweisen nach der Landschaft Kolchis, welches von Einigen »das äußere Äthiopien«, eigentlich Äthiopia Pontica, da es öftlich vom schwarzen Meere, zwischen dem Kaukasus, Iberien und Armenien lag, genannt wird; dort, bei den Laziern, am Phasisstrome ''(jetzt Rion)'' und weiter südlich am Hyssus und dem gleichnamigen Hafen, hat er nach der Tradition der Griechen die Lehre des Heils verkündet.
Er war in Bethlehem im Lande Juda geboren, von seinen vermöglichen Eltern sehr gut erzogen und frühzeitig schon von Jesus wegen seines Glaubens und seiner Frömmigkeit in die Zahl seiner Jünger aufgenommen. Als er Apostel geworden und den [[http://ecclesiaeveritas.net/index.php/Kategorie:Heiliger_Geist heiligen Geist]] am Pfingstfest empfangen hatte, predigte er das [[Evangelium]] zuerst in Galiläa und später kam er auf seinen Reisen bis nach Afrika in das Land Äthiopien. Nachdem er hier längere Zeit Jesus, den Gekreuzigten, gepredigt, kam er wieder nach Galiläa zurück, wo durch seinen Eifer und die Kraft seiner Worte die Zahl der Christen immer größer wurde. Darüber wurden aber die noch hartnäckigen Juden gewaltig erbittert und suchten Ihn aus dem Wege zu räumen. Sie verklagten ihn beim Hohenpriester Ananias, der ein hochmütiger Mann war, der Sekte der Saduzäer angehörte und die Auferstehung leugnete.  


Eine Schrift über »das Leben und Sterben der Apostel« gibt sogar an, er sei in Sebastopolis begraben worden. Dagegen nennt uns die Tradition der Abendländischen Kirche und nach ihr das ältere Römische Brevier Mazedonien als das Land, in welchem er seine apostolische Laufbahn vollendete. Noch weniger sind wir über Art und Zeit seines Hinganges sicher unterrichtet. Die meisten Breviere sagen, er sei eines natürlichen Todes gestorben. Auch Döllinger ''(Christenthum und Kirche S. 140)'' nimmt dies, unter Berufung auf den alten Zeugen Heracleon bei Clemens von Alexandria ''(Strom. I. 4)'' als richtig an.  
Dieser versammelte sogleich den hohen Rat, ließ den Apostel vorführen und lästerte vor ihm Christus, den Herrn, wie den schändlichsten Verbrecher.


Daher die Ausdrücke: ''(in pace quievit oder finivit)'' er starb, vollendete im Frieden. Das Sacramentarium Gregors des Großen hat aber von ihm eine Präfation, in welcher es heißt: wir begehen den Triumph seines Leidens ''(cujus passionis triumphum celebramus),'' und in der Tat lassen ihn griechische Martyrologen eines grausamen Todes am Kreuze sterben. Eine Gewißheit wird sich hierüber kaum gewinnen lassen. Nur ein Ausspruch von ihm über die Notwendigkeit, das Fleisch durch Abtödung völlig zu zähmen, ist uns durch Clemens von Alexandria erhalten worden. ''(Döllinger, Christenthum und Kirche. S. 140.)'' Dass er selbst nach diesem Ausspruche lebte, steht fest.
Der heilige Matthias aber, voll des heiligen Geistes, bekannte mit Freuden Jesus als den Sohn Gottes und verteidigte sein Bekenntnis so unwidersprechlich, dass alle seine Feinde kein Wort mehr sagen konnten. Aber nun kannte auch die Wut des Hohenpriesters und seiner Gesellen keine Grenzen mehr; sie verurteilten den heiligen Apostel einstimmig zum Tode der Steinigung. Sogleich schleppte man ihm auf den Richtplatz und dort  sank er laut betend unter Steinwürfen zu Boden. Halbtod schlug ihm dann ein römische Soldat mit einem Beile das Haupt ab im Jahre 63.


==''Ruhestätte seiner Reliquien''==
Ob die genusssüchtigen Menschen im Himmel einen Platz finden? Und wie notwendig es sei, sich abzutöten.


Auf seine Reliquien machen Rom, Trier ''(Butler III. 208),'' Pavia ''(Oct. VIII. 304 bis 308)'' u. a. O. Anspruch. In letzterer Stadt werden sie, jedoch ohne das Haupt, in der Kirche der hl. Justina gezeigt; sie sollen zur Zeit des Bildersturms von Konstantinopel dahin gebracht worden sein. Nach Trier kamen solche nach der Tradition durch die heil. Helena, die bekanntlich hier geboren sein soll, tatsächlich aber der Stadt unschätzbare Wohltaten erwies. Die schriftlichen Zeugnisse hiefür reichen aber höchstens ins 9. Jahrhundert zurück ''(Rettberg, K.-G. Deutschl. I. 183).'' Die Überbringung soll durch den hl. Agricius stattgefunden haben. Bei Gelegenheit einer Übertragung im J. 1127 erhielt das bisher dem hl. Eucharius geweihte Stift den Namen des Apostels. In der ihm zu Ehren erbauten und durch Papst Eugen III. eingeweihten Kirche befanden sich die Gräber der ersten Trier'schen Bischöfe. Er wird am 7. Februar (in Mailand), am 12. Mai (Erwählungsfeier) und 9. August (von den Griechen) verehrt. Das Mart. Rom. gibt ihn am 24. Februar. Zu Trier wud seine Übertragung am 18. Juli begangen. Zu Rom befindet sich in der Basilika St. Maria Maggiore unter dem Hauptaltare die »Confessio« des Apostels und wird sein Haupt alljährlich am 24. Februar zur Verehrung der Gläubigen ausgestellt. Eine Inschrift in gothischen Buchstaben unter einem kleinen Bilde des Heilandes sagt von diesen Reliquien:
Der heil. Klemens von Alexandrien erzählt, dass der heilige Apostel Matthias in seinen Predigten ganz besonders auf Abtötung der bösen, sinnlichen Neigungen und der Losschälung von den irdischen Dingen gedrungen habe. - Hierin besteht ja eben die wichtigste Lehre Jesus, ohne die kein Mensch vollkommen und selig werden kann.


<center>'''Me tenet ara prior; recubo praesepis ad antrum.'''</center>
Freilich meinen heut' zu Tage gar viele, ja die meisten, dass der Weg zum Himmel ganz bequem sei und nicht viel Anstrengung koste. Sie leben also, so gut sie können, lustig in den Tag hinein, genießen alles, was dem Leide wohltut, richten sich so bequem als möglich ein, fliehen alles Harte und Widrige, murren und klagen bei jedem Kreuze, dass sie drückt, halten diejenigen für glücklich, denen es recht gut geht und möchten es eben so gut haben und denken gar nicht daran, dass Ihre Bestimmung auf Erden keine andere sei, als einst ewig selig zu werden. Sie hätten gerne, dass diese Welt schon Ihr Himmel wäre und wünschen sich keinen andern. Solche Menschen können unmöglich selig werden. Sterben müssen sie doch; es hilft Ihnen kein Mittel gegen den Tod. Nun sind sie aber Ihr ganzes Leben lang auf dem breiten Wege gewandelt; haben den Gelüsten Ihres Fleisches immer nachgegeben; nie sich selbst überwunden und dem göttlichen Heiland, der so viel für sie gelitten, kein Opfer gebracht, haben das Kreuz geflohen und Ihren Bauch zum Gott gemacht, - wie können denn diese Eingang finden in das Reich der Herrlichkeit, um das sie sich gar nicht bekümmert haben!!!! Sie haben ja Ihr Gutes schon auf Erden genossen. Wie können denn solche Weltmenschen bei Jesus im Himmel sein, der die Welt so verschmäht hat, dass er nicht einmal für sie beten wollte: wie können diese Knechte des Fleisches dahin gelangen, wo nur die reinen Geister wohnen und nur jene einst Platz finden, welche das Fleisch unter die Herrschaft des Geistes gebracht haben. - Vom reichen Prasser steht geschrieben, dass er lustig gelebt hat, dass er sorglos die Freuden der Welt genossen; von grossen Verbrechen, die er getan, liest man in der heiligen Schrift nichts.- Er war also nur ein fröhlicher Mann, der gut aß und trank und bequem lebte. Aber was war sein Ende? Sterben musste er und nach seinem Tode wurde er in der Hölle begraben. Dort beweint er nun in ewiger Qual sein genusssüchtiges Leben; da bereut er es ewig, dass er es unterlassen habe, die Gelüste des Fleisches zu bezähmen und sich abzutöten!!!! O Christliche Seele, dass dich durch das Schicksal dieses Mannes warnen und folge nicht der Lust Deines Herzens, wenn du auch könntest.  


Zu Deutsch:
Die Welt geht immer Ihre eigenen Wege, ihr Ende ist gewisser Untergang. O halte es doch nicht mit der Welt; halte es mit der kleinen Zahl der Heiligen, die sich bekämpft, überwunden, und nun den Sieg und die Krone errungen haben! Der Kampf ist ja bald vorüber und ewiger Friede folgt ihm nach! Was willst Du tun, meine Seele? Besinne Dich ernstlich!


<center>'''Mich birgt der Hochaltar; ich ruh' an der Höhle der Krippe'''</center>
Gebet


In Schaltjahren wird die Festfeier dieses hl. Apostels am 25. Februar begangen.
O lieber, göttlicher Heiland, ich will Dir auf dem Wege nachfolgen, ich will mich überwinden, die Begierden meines Fleisches bändigen, das Kreuz Dir nachtragen und so zu Dir kommen. Einen andern Weg zu Deiner Herrlichkeit gibt es ja nicht, als den, welchen Du gewandelt. Hilf mir, o Jesus, dass ich ohne Zagen Dir nachfolge.  
 
==''Darstellung des Hl. Matthias''==
 
Er wird abgebildet mit einem Beile auf der Schulter, das von seinem Blute gerötet ist. Hie und da trägt er auch eine Lanze und Steine. ''(III. 431-454).''


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''(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106,  http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)''
''(Quelle: nach Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1884, von FJM überarbeitete Fassung)''
[[Kategorie:Heilige]]
[[Kategorie:Heilige]]
[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie: Personen]]

Version vom 21. Februar 2011, 22:35 Uhr

Fest

24. Februar

Das Leben und Wirken des heilige Apostel Matthias, Jahr 63

Die heilige Zwölfzahl der [Apostel] war durch den schrecklichen Hingang des Verräters Judas zerrissen; seine Stelle sollte wieder besetzt, die heilige Zahl wieder vollgemacht werden. Nach der Himmelfahrt des Heilands waren die Apostel und Jünger in einem Hause zu Jerusalem zum Gebete versammelt. Da trat Petrus, das Haupt der Apostel und der christlichen Gemeinde, mitten in die Versammlung und sprach, dass an die Stelle des Judas ein anderer tauglicher Mann gewählt werden müsse und zwar ein solcher, welcher mit Jesus selbst umgegangen, ihn gehört habe und Zeuge seiner Taten gewesen sei. Da brachten die Apostel zwei von den Jüngern Jesus in Vorschlag, den Barnabas, mit dem Beinahmen der Gerechte, und Matthias. -Beide waren würdig des Apostelamtes; daher wollten sie die Entscheidung Gott überlassen. Alle beteten, warfen dann das Los und siehe, das Los traf den Matthias.

Er war in Bethlehem im Lande Juda geboren, von seinen vermöglichen Eltern sehr gut erzogen und frühzeitig schon von Jesus wegen seines Glaubens und seiner Frömmigkeit in die Zahl seiner Jünger aufgenommen. Als er Apostel geworden und den [heiligen Geist] am Pfingstfest empfangen hatte, predigte er das Evangelium zuerst in Galiläa und später kam er auf seinen Reisen bis nach Afrika in das Land Äthiopien. Nachdem er hier längere Zeit Jesus, den Gekreuzigten, gepredigt, kam er wieder nach Galiläa zurück, wo durch seinen Eifer und die Kraft seiner Worte die Zahl der Christen immer größer wurde. Darüber wurden aber die noch hartnäckigen Juden gewaltig erbittert und suchten Ihn aus dem Wege zu räumen. Sie verklagten ihn beim Hohenpriester Ananias, der ein hochmütiger Mann war, der Sekte der Saduzäer angehörte und die Auferstehung leugnete.

Dieser versammelte sogleich den hohen Rat, ließ den Apostel vorführen und lästerte vor ihm Christus, den Herrn, wie den schändlichsten Verbrecher.

Der heilige Matthias aber, voll des heiligen Geistes, bekannte mit Freuden Jesus als den Sohn Gottes und verteidigte sein Bekenntnis so unwidersprechlich, dass alle seine Feinde kein Wort mehr sagen konnten. Aber nun kannte auch die Wut des Hohenpriesters und seiner Gesellen keine Grenzen mehr; sie verurteilten den heiligen Apostel einstimmig zum Tode der Steinigung. Sogleich schleppte man ihm auf den Richtplatz und dort sank er laut betend unter Steinwürfen zu Boden. Halbtod schlug ihm dann ein römische Soldat mit einem Beile das Haupt ab im Jahre 63.

Ob die genusssüchtigen Menschen im Himmel einen Platz finden? Und wie notwendig es sei, sich abzutöten.

Der heil. Klemens von Alexandrien erzählt, dass der heilige Apostel Matthias in seinen Predigten ganz besonders auf Abtötung der bösen, sinnlichen Neigungen und der Losschälung von den irdischen Dingen gedrungen habe. - Hierin besteht ja eben die wichtigste Lehre Jesus, ohne die kein Mensch vollkommen und selig werden kann.

Freilich meinen heut' zu Tage gar viele, ja die meisten, dass der Weg zum Himmel ganz bequem sei und nicht viel Anstrengung koste. Sie leben also, so gut sie können, lustig in den Tag hinein, genießen alles, was dem Leide wohltut, richten sich so bequem als möglich ein, fliehen alles Harte und Widrige, murren und klagen bei jedem Kreuze, dass sie drückt, halten diejenigen für glücklich, denen es recht gut geht und möchten es eben so gut haben und denken gar nicht daran, dass Ihre Bestimmung auf Erden keine andere sei, als einst ewig selig zu werden. Sie hätten gerne, dass diese Welt schon Ihr Himmel wäre und wünschen sich keinen andern. Solche Menschen können unmöglich selig werden. Sterben müssen sie doch; es hilft Ihnen kein Mittel gegen den Tod. Nun sind sie aber Ihr ganzes Leben lang auf dem breiten Wege gewandelt; haben den Gelüsten Ihres Fleisches immer nachgegeben; nie sich selbst überwunden und dem göttlichen Heiland, der so viel für sie gelitten, kein Opfer gebracht, haben das Kreuz geflohen und Ihren Bauch zum Gott gemacht, - wie können denn diese Eingang finden in das Reich der Herrlichkeit, um das sie sich gar nicht bekümmert haben!!!! Sie haben ja Ihr Gutes schon auf Erden genossen. Wie können denn solche Weltmenschen bei Jesus im Himmel sein, der die Welt so verschmäht hat, dass er nicht einmal für sie beten wollte: wie können diese Knechte des Fleisches dahin gelangen, wo nur die reinen Geister wohnen und nur jene einst Platz finden, welche das Fleisch unter die Herrschaft des Geistes gebracht haben. - Vom reichen Prasser steht geschrieben, dass er lustig gelebt hat, dass er sorglos die Freuden der Welt genossen; von grossen Verbrechen, die er getan, liest man in der heiligen Schrift nichts.- Er war also nur ein fröhlicher Mann, der gut aß und trank und bequem lebte. Aber was war sein Ende? Sterben musste er und nach seinem Tode wurde er in der Hölle begraben. Dort beweint er nun in ewiger Qual sein genusssüchtiges Leben; da bereut er es ewig, dass er es unterlassen habe, die Gelüste des Fleisches zu bezähmen und sich abzutöten!!!! O Christliche Seele, dass dich durch das Schicksal dieses Mannes warnen und folge nicht der Lust Deines Herzens, wenn du auch könntest.

Die Welt geht immer Ihre eigenen Wege, ihr Ende ist gewisser Untergang. O halte es doch nicht mit der Welt; halte es mit der kleinen Zahl der Heiligen, die sich bekämpft, überwunden, und nun den Sieg und die Krone errungen haben! Der Kampf ist ja bald vorüber und ewiger Friede folgt ihm nach! Was willst Du tun, meine Seele? Besinne Dich ernstlich!

Gebet

O lieber, göttlicher Heiland, ich will Dir auf dem Wege nachfolgen, ich will mich überwinden, die Begierden meines Fleisches bändigen, das Kreuz Dir nachtragen und so zu Dir kommen. Einen andern Weg zu Deiner Herrlichkeit gibt es ja nicht, als den, welchen Du gewandelt. Hilf mir, o Jesus, dass ich ohne Zagen Dir nachfolge.


(Quelle: nach Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1884, von FJM überarbeitete Fassung)