Psalmen

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DAS BUCH DER PSALMEN

Unter »Psalmen« versteht man eine Sammlung von Liedern, Gebeten, Weisheitsgedichten, die den verschiedensten Zeiten der israelitischen Geschichte, verschiedenen Verfassern und Gelegenheiten ihren Ursprung verdanken. Nirgends erkennt man, nach welchen Gesichtspunkten die einzelnen Psalmen aufeinanderfolgen. Es steht der Weisheitspsalm neben dem Lobhymnus, die Bitte bei der Klage, das Vertrauensgebet nach dem Fluch- und Segensspruch. Mahnungen zur Buße stehen neben Belehrungen über sittliches Handeln. Für all diese Gedichte aber ist die Bezeichnung »Psalm« gebräuchlich geworden. Sie bedeutet zunächst ein Saiteninstrument, dann das Spiel darauf und schließlich auch das dazu gesungene Lied. Die 150 Psalmen sind in fünf Bücher geteilt, die durch feststehende Lobgebetsformeln voneinander getrennt sind. Innerhalb des Psalmenbuches gibt es Spuren, die darauf hindeuten, daß es früher Einzelsammlungen gegeben hat. Man könnte diese mit unseren Gesang- und Gebetbüchern vergleichen. Hinweise darauf sind etwa die Psalmen 120-134, die alle als »Wallfahrtslieder« überschrieben sind, die Tatsache, daß manche Psalmen doppelt vorkommen, die kleine Notiz Psalm 72,20, wonach die Gebete Davids, des Sohnes Isais, zu Ende sind, u. ä. Von der Entstehung des Psalmenbuches ist also die Frage zu unterscheiden, wann und wo der einzelne Psalm entstanden ist. Viele Psalmen reichen gewiß in die Zeit Davids, ja in noch frühere Zeiten zurück. Geschichtliche Entwicklungen spielen auch hier eine Rolle. Für die Entstehung vieler Psalmen in vorexilischer Zeit zeugt die Erwähnung des Königs. Wichtig ist auch, daß wir in den geschichtlichen Büchern des AT manche psalmenähnliche Gesänge finden, die bestimmt schon in früheren Zeiten entstanden sind. Mit Recht redet die Kirche vom Davidischen Psalter. David war zu jener gotterfüllten Begeisterung, die den Dichter ausmacht, durchaus fähig (2 Sam 1,17-27; 3,33-34 u. ö.). Auch das NT stützt diese uralte Überlieferung (Matth 22,43-45).