Johannes Berchmans
Der heilige Johannes Bechmans
Fest
Das Leben und Wirken des heiligen Johannes Berchmans
Dieser Heilige wurde am 13. März 1599 in Diestheim in Holland geboren. Seine Eltern waren arm, aber fromm. Zuerst besuchte er die Volksschule in seiner Heimatstadt, dann kam er drei Jahre in eine Erziehungsanstalt. Darauf kam er im Alter von 14 Jahren nach Mecheln zu seinem Vetter Franmond, welcher Domherr war. Dort besuchte er die Lehranstalt der Jesuiten. Nach Vollendung seiner Studien daselbst trat er im 17. Lebensjahre in das dortige Jesuitenkloster ein als Novize. Als die zweijährige Probezeit vorüber war, legte er die feierlichen Ordensgelübde ab. Dann wurde er im Jahre 1618 von seinen Oberen nach Rom geschickt, um sich auf den Priesterstand vorzubereiten. Dort starb er jedoch schon im Alter von 22 Jahren eines heiligen Todes. Im Jahre 1888 wurde er heilig gesprochen von Papst Leo XIII.
Herzensreinheit ist das höchste Gut auf Erden, nichts ist ihrem hohen Werte zu vergleichen. So dachte der heilige Johannes Berchmans. Dieser vollkommenste Nachahmer des heiligen Aloysius war ein Sohn belgischer, ehemals deutscher Erde und wurde zu Diest in Brabant geboren. Seine armen, aber tugendhaften Eltern flehten unaufhörlich zu Gott um die Gnade, dass ihr Kind während seines ganzen Lebens die Taufunschuld bewahren möge. Es ist dies das größte Glück, das sie ihrem Sohne nur immer wünschen konnten, weit kostbarer als hoher Reichtum und alle Schätze der Welt. Ihr inbrünstiges Gebet fand volle Erhörung, und Johannes bewahrte die Unschuld seines Herzens bis zum Tode. O, möchte doch auch euch allen dieses hohe Glück beschieden sein!
Von frühester Jugend an war Johannes ein Muster der Frömmigkeit. Die gute Mutter hatte ihm eine große Liebe zur allerseligsten Jungfrau und damit den Keim seiner Heiligkeit ins Herz gesenkt. Schon als zartes Kind eilte er gerne in die Kirche, um an dem Muttergottes Altar den Rosenkranz zu beten. Dieses schöne Gebet ist so leicht, dass die Mutter es ihrem „kleinen Engel“, wie sie Johannes nannte, schon lehrte, sobald er nur das „Vaterunser“ und „Ave Maria“ sprechen konnte. Und als der kleine Johannes größer wurde, da wuchs auch seine Liebe zu Maria und sein Eifer zu ihrem Dienste. Auf das erste Zeichen zum Aufstehen verließ er am Morgen sofort das Bett. Dann ging er regelmäßig und andächtig in die Kirche, und es war seine größte Freude, bei der heiligen Messe dienen zu dürfen. Wenn er aus der Schule kam und niemand zuhause antraf, begab er sich stets in die Kirche, um die allerseligste Jungfrau zu grüßen und sich ihr zu empfehlen. Auf einem Berge bei der Vaterstadt unseres Johannes befand sich eine Gnadenstätte der Muttergottes, die damals sehr eifrig besucht wurde. Oft wurde der Heilige schon als Kind von seiner frommen Mutter zu diesem Heiligtum mitgenommen, als Knabe eilte er selbst zum Gnadenhügel hinauf, so oft der konnte. Der kleine Johannes betete mit solcher Andacht, dass die Erwachsenen darüber erstaunten und sich an ihm erbauten.
Die Liebe zur reinsten Jungfrau Maria war die vorzüglichste Tugend des kleinen Berchmans. So lehrt uns der kleine Berchmans durch sein Beispiel, dass das Kind nichts Besseres zu tun vermag, als zu beten, und dass es schon früh in Maria seine himmlische Mutter erblicken soll. Die große Liebe des heiligen Johannes Berchmans zur allerseligsten Jungfrau wurde ihm von dieser reich gelohnt, denn er empfing von Maria einen außerordentlichen Schutz und ganz besondere Gnadenerweise. Nicht lange vor seinem Tode bekannte er einem Priester voll Demut und Aufrichtigkeit, dass er die jungfräuliche Reinheit in ihrer ersten Blühte bewahrt habe. Ja, er wurde sogar nie von dem geringsten Hauche der Versuchung gegen die englische Tugend der Reinheit berührt. Und wem verdankte er diese große Gnade? Wie er selbst aus Dankbarkeit gegen Maria eingestand, schrieb er ihr dieses hervorragende Glück zu.
Allein die wunderbare Herzensreinheit des heiligen Berchmans war nicht bloßes Gnadengeschenk, sondern auch eine Frucht seines großen Tugendeifers. Er wirkte getreulich mit der Gnade mit. Täglich rief er mehrmals die heilige Jungfrau als Behüterin seiner Reinheit an und gebrauchte mit erstaunlicher Beharrlichkeit alle Mittel, um jede Gefahr von seiner keuschen Seele abzuwehren. Obgleich er nie von innen versucht wurde, legte er seinem Leibe strenge Abtötungen auf. Wenn er durch die Straßen ging, oder in Gesellschaft weilte, beobachtete er seine solche Wachsamkeit über seine Augen, dass seine Mitschüler nicht einmal die Farbe seiner Augen entdecken konnten. Dies tat er „um die Eingezogenheit der allerseligsten Jungfrau nachzuahmen“, wie seine Aufzeichnungen uns verraten.
Beherzigung
Folge ihm auch nach! Bete fleißig, fliehe die Todsünde und verehre die heilige Maria!
(Quelle: Gottes Heerscharen. Kurze Bilder aus dem Leben unserer lieben Heiligen; Pfarrer Joseph Reiter, 1915 nach von FJM überarbeiteter Fassung)