Arme Seelen

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"Nichts Gemeines wird eingehen in sie und niemand, der Greuel begeht und Lüge, sondern nur jene, die eingeschrieben sind im Lebensbuch des Lamm Gottes." [Offb.21/27]

"Wenn du nämlich mit deinem Gegner zur Obrigkeit gehst, so gib dir noch unterwegs Mühe, loszukommen von ihm, damit er dich nicht etwa vor den Richter ziehe und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergebe und der Gerichtsdiener dich in das Gefängnis werfe. Ich sage dir: Du wirst nicht herauskommen von dort, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast." [Luk. 12/58-59]

Die Armen Seelen

Arme Seelen sind jene Menschen die in der Freundschaft und Gnade Gottes von der Erde verschieden sind. Aber durch ihre noch vorhandenen Sünden nicht ganz geläutert sind. Daher müssen ihre Seelen noch durch die Läuterung ins Fegefeuer das der Läuterung der Hölle gleich ist. Das Leiden der Armen Seelen ist sehr groß doch sie wissen das sie einmal in den Himmel kommen werden zur ewigen Anschauung Gottes und dort zum ewigen Heil. Dieses ist ihnen in ihren Leiden ein großer Trost. Im Fegefeuer wissen die Armen Seelen, dass sie einmal die nötige Heiligkeit erreicht haben und dann in die Freude des Himmels eingehen können. Wobei die Seelen in der Hölle auf ewig verdammt sind und keine Anschauung Gottes haben werden. Das größte Leiden der Armen Seelen im Fegefeuer ist die Sehnsucht nach Gott. Sie haben nur noch einen Willen, den Willen Gottes zu erfüllen.

Arme Seelenhilfe

"Wir müssen die Werke dessen, der mich sandte, vollbringen, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand zu wirken vermag." [Joh.9/4]

Leider können die Armen Seelen im Fegefeuer nicht viel für sich tun und auch für sich keine Verdienste mehr erwerben, daher benötigen sie die Hilfe der Menschen auf Erden. Durch

Banneux in Belgien ist ein anerkannter großer Wallfahrtsort, dort erschien die Mutter Gottes der damals 12 jährigen Mariette Beco unter dem Namen Jungfrau der Armen. Wenn sie dort unter dem Namen Jungfrau der Armen erscheint, dann auch deshalb weil sie auch Mutter der Armen Seelen ist und täglich zu den Armen Seelen geht um ihnen in ihrer Pein beizustehen. Tun wir das selbe wie die Mutter Gottes und wenden uns den Armen Seelen zu. So lesen wir in [Mt.25/35] ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen. Alles was wir den Armen Seelen zukommen lassen, lassen wir auch Jesus Christus, unserem Herrn, zukommen.

Der Heiland zur hl. Gertrud Jedes Mal, wenn durch Dein Gebet und Opfer eine Seele das Fegefeuer verlassen darf, machst Du mir eine große Freude, als ob Du mich selbst der Pein entreißen würdest. Ich werde meine Befreier gemäß dem Überfluss meines Reichtums zu gegebener Zeit dafür belohnen.


Hilfe von den Armen Seelen

Erwähnend sei auch das die Armen Seelen sich zwar nicht mehr selber helfen können im Fegefeuer, aber dafür für uns große Fürbitter am Throne Gottes sein können. Bitten wir oft die Armen Seelen uns zu helfen und holen wir uns von ihnen jeden erdenklichen Rat. Hierzu ein paar Worte des begnadeten Beichtvater und Mystiker Johannes Maria Vianney (1786-1859)

„Wollen wir von Gott wahren Reueschmerz über unsere Sünden erbitten, dann wenden wir uns an die Armen Seelen, die seit so vielen Jahren in den Flammen des Fegfeuers ihre Sünden bereuen, die sie begangen haben. Wenn wir uns den Himmel sichern wollen, so müssen wir einen großen Eifer besitzen, für die Armen Seelen zu beten, damit sie viel für uns beten. O, wenn man wüsste, welche Macht diese guten Armen Seelen über das Herz Gottes haben und wenn man wüsste, welche Gnaden man durch ihre Fürbitten erlangen kann, sie wären nicht so sehr verlassen.
Johannes Maria Vianney



Zwölf Ratschläge des heiligen Franz von Sales

Wer richtig über das Fegfeuer nachdenkt, empfindet mehr Trost als Furcht. Die meisten Menschen fürchten das Fegfeuer nur deshalb, weil sie nur sich selbst und nicht die Ehre Gottes vor Augen haben. Auch wenn die Leiden im Reinigungsort groß sind und irdische Qualen damit nicht verglichen werden können, so sind die inneren Freuden der Armen Seelen so groß, dass keine Glückseligkeit auf Erden damit verglichen werden kann. Denn:

1.Arme Seelen sind in ständiger Vereinigung mit Gott.

2.Sie haben sich ganz dem Willen Gottes anheim gegeben. Sie wollen nur, was Gott will. Auch wenn die Pforten des Himmels offen stünden, würden sie es niemals wagen, vor Gott zu erscheinen. so lange sie nicht vom allerletzten Makel befreit sind.

3.Sie unterwerfen sich freiwillig und voller Liebe dem Reinigungsprozess, um nur Gott zu gefallen und im Wissen Darum, dass dies die einzige Möglichkeit ist, um in die himmlische Herrlichkeit eingehen zu können.

4.Sie wollen so lange im Fegfeuer verharren, wie Gott es wünscht.

5.Sie können nicht mehr sündigen, aber sie können auch keine Verdienste mehr gewinnen. Sie kennen weder Ungeduld noch Schwächen.

6.Sie lieben Gott über alles als das höchste Gut in absolut reiner, uneigennütziger Liebe

7.Sie werden im Fegfeuer von den Engeln getröstet.

8.Sie sind ihres Heils und ihrer Hoffnung gewiss.

9.So schmerzlich ihr Los auch ist, sie sind in tiefstem Frieden.

10.Auch wenn das Fegefeuer, was die Schmerzen betrifft, mit der Hölle verglichen werden kann, so ist es doch auch ein Paradies, weil sie die Liebe Gottes immer stärker spüren dürfen.

11.Aus all diesen Gründen soll man das Fegefeuer mehr herbeisehnen als fürchten. Das Feuer im Reinigungsort reinigt die Seele und entflammt sie zu heiliger Gottesliebe.

12.Wenn sich dies alles so verhält, warum werden dann die Armen Seelen so sehr unserem Gebet empfohlen? Weil die Armen Seelen trotz aller Vorzüge echte Not leiden und Gott will, dass wir ihnen Barmherzigkeit erweisen, gemäß dem Rat Jesu in der Bergpredigt:“ Selig die barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“


Quelle: aus dem Heftchen Novene für die Armen Seelen S.26-27 oben übersetzt aus dem Französischen von Arnold Guillet erschienen 1999 im Christiana – Verlag CH-8260 Stein am Rhein


Jesus "Meine Barmherzigkeit will dies nicht, aber die Gerechtigkeit verlangt es."


Bruderschaft zum Troste der Armen Seelen

Mittlerweile gibt es Bruderschaften zum Toste der Armen Seelen wo man sich eintragen lassen kann. Je nach der Bruderschaft verpflichtet man sich wenigsten am Morgen und am Abend ein Stoßgebet zu den Armen Seelen zu verrichten.

Geschichtliches

Am 1 November feiert die Kirche das Fest Allerheiligen und einen Tag später ist der Allerseelentag, an dem man besonders an die Verstorbenen denkt und die Armen Seelen. Schon in frühen Jahren gedachte man den Armen Seelen. In den Konzilen von Lyon 1245 durch Papst Innozenz IV. und 1274 durch Papstes Gregor X. beschäftigte man sich schon mit dem Fegefeuer und den darin befindlichen Armen Seelen. Durch weitere Konzilien in Florenz 1439 und in Trient 1545-1563 wurde die Glaubenssätze über die Armen Seelen und dem Fegefeuer bekräftigt.

Schon vielen großen Heiligen wurden Schauungen des Fegefeuers und den Armen Seelen zuteil wie zum Beispiel die Mystikerinnen die hl. Brigitta ca.1303-1373 Mechthild von Magdeburg ca. 1210-1285 Gertrud vom Kloster Helfta 1256-1302 von denen es noch Niederschriften gibt. Bis in die heutige Zeit hinein wird noch von Arme Seelen Erscheinungen berichtet. Hierbei sei erwähnt die verstorben Maria Simma 1915-2004 die einen engen Kontakt zu den Armen Seelen pflegte und auch oft Arme Seelenerscheinungen hatte.



Siehe auch: