Kosmas

Aus FJM-Ritter
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Deckenfresko: Kosmas und Damian, in der Kirche Santi Cosma e Damiano in Rom - gemeinfrei

Fest

26. September

Lebensbeschreibung

Die heiligen Kosmas und Damian kommen täglich im Kanon der heil. Messe vor, sind hochverehrt in der ganzen Christenheit, haben zu Rom eine eigene Kirche unter ihrer Anrufung (Kardinalstitel), und mehrere Kirchen rühmen sich neben der römischen, einige Reliquien von ihnen zu besitzen, besonders die St. Michaels-Hof-Kirche in München. Diese Heiligen stammten aus vornehmem Geschlechte in Arabien und hatten noch drei Brüder, die mit ihnen gemartert wurden, nämlich Anthimus, Leontius und Euprepius. Kosmas und Damian waren die zwei Jüngsten und verlegten sich auf die Arzneiwissenschaft, die sie wohl verstanden, und zu deren Ausübung sie im römischen Reiche umherwandelten. Sowohl ihr frommer Lebenswandel als ihre Wissenschaft und die glücklichen Heilungen erwarben ihnen allgemeines Vertrauen und ungemeine Hochachtung nicht nur bei den Gläubigen, sondern auch bei den Heiden. Wurden sie zu einem Kranken gerufen, so betraten sie, aus dem Herzen betend, das Krankenzimmer, machten das heil. Kreuzzeichen über den Kranken, erkundigten sich dann nach der Krankheit und schrieben oder gaben ihnen ihre Heilmittel. Einige davon genasen auf der Stelle, Einige in kurzer Zeit.

Auffallend war Jedermann, dass sie als Ärzte ihre Kunst unentgeltlich ausübten. In solcher Weise lebten diese heiligen Brüder mehrere Jahre zu Aegea in Silizien, wohin sie auf ihren Wanderungen gekommen waren, verschafften der christlichen Religion große Verehrung beim Volke und gewannen Christo eine große Anzahl von Gläubigen, fielen aber deswegen auch in den Hass der heidnischen Priester, die sich nicht genug über den Schaden beklagen konnten, welchen diese Ärzte dem Heidentum brachten. Es war die Zeit der Diokletianischen Verfolgung, und Lysias, der Landpfleger in Silizien, ein nicht gewöhnlicher Wüterich, war ein dienstbares Werkzeug, diese Verfolgung in seinem Bezirke zu vollziehen. Er ließ die heiligen Ärzte ergreifen, nach einem standhaften Bekenntnisse für Christus mit ihren drei Brüdern an Händen und Füßen binden und sie auf mancherlei Weise peinigen. Als dies aber die heiligen Märtyrer in ihrer Standhaftigkeit nicht erschütterte, als sie vielmehr den Statthalter zur Anwendung noch größerer Marter aufforderten, gab dieser Befehl, sie gebunden ins Meer zu werfen. Allein auch dieses verfehlte seinen Zweck, indem die Heiligen sich auf dem Wasser hielten und von den Wellen unverletzt an das Gestade getragen wurden. Auf's Neue ließ er sie grausam peinigen und befahl dann Holz herbeizubringen, es anzuzünden und sie ins Feuer zu werfen. Als sie aber unverletzt aus dem Feuer hervorgingen, ließ sie der Statthalter an Kreuzen aufhängen, dann von Soldaten mit Pfeilen auf sie schießen und sie mit Steinen bewerfen. Die Pfeile und Steine prallten jedoch von den Heiligen zurück und töteten Mehrere der Zuschauer, worauf die christl. Helden mit dem Schwerte durchbohrt wurden – höchst wahrscheinlich im Jahre 287 (nach Butler 303).

Die Leiber der Heiligen kamen nach Theodoret's Zeugnis, der sie edle Kämpfer Jesu Christi nennt, nach Cyr (Cyrus) in Syrien. Allgemein war ihre Verehrung in Asien, bis sich mit ihren Reliquien dieselbe auch in Europa verbreitete. Die Namen dieser Heiligen kommen am 27. Sept. im Mart. Rom. vor, und ihr Fest findet sich an diesem Tage auch im römischen Brevier sub ritu semid. In Böhmen werden sie sogar als Landespatrone verehrt.

Auf Kirchenbildern werden die heiligen Kosmas und Damian als Ärzte mit einem Arzneigefäß oder mit einem Schlangenstab, selten mit chirurgischen Instrumenten in der Hand dargestellt, und sie selbst werden als Patrone der Ärzte und Arzneikunde verehrt. Zur Zeit der Kreuzzüge bestand im Orient ein Kosmas- und Damians-Ritter-Orden, welcher nach der Regel des hl. Bastlius lebte und die Aufgabe hatte, kranke Pilger zu pflegen und Gefangene auszulösen. Er hat jedoch nicht lange existiert.


(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)