Methodius I

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Fest

14. Juni

Lebensbeschreibung

Dieser hl. Methodius, zugenannt Homolegeta, ein vornehmer Sizilianer, erbaute anfänglich auf der Insel Chios ein Kloster, in welchem er, von der Welt zurückgezogen, dem Dienste Gottes obliegen wollte, wurde aber bald nach Konstantinopel berufen, wo er dem hl. Patriarchen Nicephorus im Bilderstreite aufopfernd und mutig zur Seite stand. Im J. 817 übernahm er in dieser Sache eine Gesandtschaft nach Rom. Unter dem bilderstürmenden Kaiser Michael II. dem Stammler (vom J. 820-829) wurde er ins Gefängnis geworfen, wo er bis zum J. 830 blieb. Nach kurzer Freiheit verurteilte ihn der Kaiser Theophilus (vom J. 829-842), welcher sich die gänzliche Ausrottung der Bilderverehrung zur Lebensaufgabe gesetzt hatte, zum Exil. Nach dem Tode dieses Fürsten im J. 842, unter der Regentschaft seiner Gemahlin Theodora während der Minderjährigkeit Michael III., wurde er statt des Häretikers Johannes Patriarch von Konstantinopel. Seiner Verdienste und seines Eifers halber gab man ihm den Beinamen des »Großen«. Ihm und der Kaiserin dankt die kathol. Kirche Griechenlands die völlige Niederlage der Bilderstürmer. Weit berühmt war seine Gelehrsamkeit, sein Eifer für den Gottesdienst, seine Keuschheit, sein tief katholisches Wesen, seine Ausdauer in den Leiden des Kerkers und der Verbannung, seine Gewandtheit in den Geschäften. Auch als Schriftsteller hat er einen Namen. Insbesondere schrieb er über die kanonische und liturgische Wiederaufnahme der Abgefallenen in die katholische Kirche. Gretser hat in seinem Werke de cruce ein paar Fragmente seiner zwei Reden über das hl. Kreuz herausgegeben. Anderes schrieb er über die Verehrung der Heiligen und ihrer Bildnisse. Die Boll. selbst veröffentlichten eine höchst wahrscheinlich von ihm herrührende Rede zum Lobe der hl. Märtyrin Agatha. Um Gott für die Herstellung des Glaubens zu danken, setzte er ein Fest ein, das Orthodoxia (Rechtgläubigkeitsfest) genannt und alljährlich am 19. Febr., dem Tage des die Bilderverehrung feierlich wieder einführenden Synodalbeschlusses von Konstantinopel im J. 842, begangen wurde. Er starb am 14. Juni 846 oder 847. Auf Abbildungen sieht man ihn, wie er den Leichnam seines hl. Vorgängers Nicephorus mit kirchlichen Ehren empfängt.


(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)