Imelda Lambertini

Aus FJM-Ritter
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Fest

12. Mai


Das Leben und Wirken der seligen Imelda

Imelda stammte aus dem Geschlechte der Lambertina, welches sich durch Adel und Frömmigkeit auszeichnete. Sie wurde in Bologna 1322 geboren. Ihr Vater war ein reicher und mächtiger Edelmann, welcher hohe Ämter bekleidete und sich durch große Freigebigkeit auszeichnete. Auch die Mutter war gottesfürchtig und mildtätig. Das Kind nahm zu wie an Alter, so an Liebreiz, Verständigkeit und Klugheit. Oft ging es in die Kapelle und betete vor dem allerheilligsten Sakramente. Es war so zart, so sanft, bescheiden und freundlich, dass alle entzückt von ihm waren. Ihr könnt denken, wie schwer es den Eltern wurde, das liebliche Kind dem Kloster zu übergeben; jedoch sie brachten dieses Opfer. Imelda weihte sich bald ganz Gott und trat in ihrem zarten Alter von zehn Jahren in den Orden des heiligen Dominikus ein.
Die kleine Klosterfrau gab sich mit Leib und Seele dem neuen Leben hin. Dieses erst zehnjährige Kind beobachtete die schwere Ordensregel mit aller Pünktlichkeit und Genauigkeit. Sie verrichtete auch die Übungen des Gebetes und der Buße wie die frömmsten, gottinnigsten Schwestern es taten, und gereichte so allen zur Erbauung. Mit jedem Tage wuchs aber auch ihre Liebe zu Jesus. Es schmerzte sie sehr, wenn sie sah, dass die anderen Schwestern alle zur heiligen Kommunion gingen, und sie musste allein wegen ihres jugendlichen Alters noch zurückbleiben. Oft vergoss sie Tränen vor Sehnsucht. Sie bat daher ihren Beichtvater, er möge sie dieser unschätzbaren Gnade teilhaftig werden lassen, sie habe so große Sehnsucht nach ihrem Heilande.

Das Ende Ihres irdischen Lebens

Da wollte der Heiland diese zarte Lilie mit seinem Gnadentau erfrischen. Nicht länger sollte das unschuldige Kinderherz nach ihm hungern und vor Sehnsucht nach ihm verschmachten. Es war am 12. Mai 1333. Zwei Jahre hatte Imelda nun schon im Kloster zugebracht, da nahte das Fest Christi Himmelfahrt. Imelda ging mit den Schwestern in die Kirche und wohnte liebeglühend dem Opfer bei. Alle Klosterfrauen gingen zum heiligen Mahle. Nur Imelda blieb zurück, mit der heißesten Sehnsucht nach Jesus; sie weinte bitterlich, dass sie ihm fern bleiben musste. Der Gottesdienst war zu Ende, und alle hatten die Kirche verlassen. Nur Imelda saß noch auf ihrem Platze, betend und weinend. Plötzlich erfüllte ein himmlischer Duft die Kirche und verbreitete sich im Kloster. Die Schwestern eilten zum Chor; doch welch ein Anblick bietet sich ihnen dar! Eine strahlende Hostie schwebte über dem Haupte des engelgleichen Kindes. Die von Ehrfurcht ergriffenen Schwestern riefen den Priester. Dieser kniete in Anbetung nieder, den Willen Gottes erwartend. Da senkte sich die heilige Hostie, und der Priester speiste Imelda damit. Die Freude, die Liebe und der Dank waren zu heftig.
Das glückliche Kind schloss die Augen und entschlief selig, um im Himmel die endende Danksagung zu bringen.
Welch glückliche Erstkommunion!
Welch schöne Wegzehrung!
Imelda ruht in der Kirche zum heiligen Sigismund in Bologna. Sie wurde von Papst Leo XII. selig gesprochen im Jahre 1826.

Papst Pius X. erhob sie zur Patronin der Erstkommunikanten.

Quelle: Illustrierte kleine Heiligenlegende für die Jugend (1920); mit kleinen Korrekturen durch die FJM ---