Katharina von Genua

Aus FJM-Ritter
Wechseln zu: Navigation, Suche
Tomasina Fieschi: Gemälde, um 1510 - gemeinfrei

Fest

15. September

Lebensbeschreibung

Die hl. Katharina Fieschi (Flisca) Adorno (Adurna) wurde im Jahr 1447 zu Genua geboren und war die Tochter des als Vizekönig von Neapel unter Renatus von Anjou, König von Sizilien, verstorbenen Jakob Fieschi. Kaum hatte sie die Jahre der Vernunft erreicht, als sie mit reichlichen Gnaden ausgestattet erschien. Sie selbst sagte, dass ihr Gott schon im 12. Jahre außerordentliche Gaben mitgeteilt habe. Im 13. Jahre wollte sie sich in die Stille der klösterlichen Einsamkeit zurückziehen und sich dem beschaulichen Leben widmen; allein sie wurde durch ihre Eltern von diesem Vorhaben abgebracht und verheiratete sich drei Jahre später mit einem Edelmanne aus Genua, Namens Julian Adorno, welcher aber dann ein sehr leichtsinniges Leben führte und die Güter seiner Frau verprasste. So sehr ihr dieses auch zu Herzen ging, so schmerzte sie doch noch mehr die Gefahr für das Heil seiner Seele, weshalb sie nicht aufhörte, Gott um seine Bekehrung zu bitten, welche Bitte endlich auch erhört ward. Ihr Mann ging in sich, tat aufrichtige Buße, trat in den dritten Orden und lebte gottesfürchtig bis zu seinem Tode. Als die Heilige von den Banden befreit war, die sie in der Welt zurückhielten, fasste sie den Entschluss, hinfort allein für Gott zu leben, und wählte eine Lebensweise, in der sie das beschauliche Leben mit dem tätigen verbinden konnte. Sie widmete sich nämlich der Krankenpflege im großen Spital von Genua, und diente so mit unglaublicher Liebe und Zärtlichkeit dem göttlichen Heiland in seinen leidenden Gliedern. Ihre Liebe zu den unglücklichen Brüdern und Schwestern bewährte sich besonders bei der furchtbaren Pest, welche in den Jahren 1497 und 1501 Genua verwüstete. Dabei übte sie eine außerordentliche Bußstrenge gegen sich selbst. Sie war so sehr an das Fasten gewöhnt, dass sie 23 Osterfeste und ebenso viele Advente ohne irgend eine Nahrung zubrachte, nur die heil. Kommunion und von Zeit zu Zeit ein Glas mit Essig und Salz gemischtes Wasser genießend. Der fromme Kardinal von Berulle sagte oft, er könne die reine Liebe der hl. Katharina zu Gott nicht genug bewundern, und empfahl daher den Karmeliten eine innige Andacht zu dieser Heiligen. Endlich starb sie am 14. Sept. 1510, in ihrem 62. Lebensjahre, und wurde nach ihrem Tode von Gott durch viele Wunder verherrlicht. Damals schon fing man an, sie als eine Selige zu verehren, bis sie von Papst Clemens XII. im Jahre 1737 feierlich unter die Zahl der »Heiligen« aufgenommen wurde. Benedikt XIV. setzte ihren Namen am 22. März in das Mart. Rom., an welchem Tage sie lange Zeit in mehreren Kirchen verehrt worden ist und noch verehrt wird. In einigen Diözesen wird ihr Fest am 4. Sonntag nach Ostern sub ritu dupl. gefeiert.


(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)