Kelch

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Der Kelch auf lateinisch calix heißt übersetzt auch Trinkbecher

Der Kelch besteht aus einem Gefäß, das im oberen Bereich schalenförmig hoch geht. Darunter befindet sich ein Griffstück, um den Kelch halten zu können. Dann folgt der Schaft, ein Mittelteil, das den oberen Teil des schalenförmigen Kelchs mit dem unteren Teil dem Kelchfuß verbindet.

Kelche in der Geschichte

Frühzeit

In der Frühzeit hatte der Kelch eine große Kuppe der sogenannte obere Teil die Kelchschale der niedrig und breit war. An beiden Seiten befand sich ein Henkel und des weiteren hatte der Kelch nur einen kleinen Fuß lateinisch Pes genannt.

Romanische Zeit

Romanische Kelche waren meist gedrungen und hatten runde Formen am Fuß, Knauf und der Kelchschale. Flach bis halbkugelförmig war die Kuppa und direkt darunter befand sich der Nodus das sogenannte Griffstück das nur durch eine Einziehung getrennt war, in schmale ringförmiger Ausführung.

Gotische Zeit

Gotische Kelche waren in ihrer Form gestreckt und hatten eine sechspassförmige Gliederung. Am Knauf wurden sie schmal sowie am hohen Schaft tiefer und oft mit sechs Knoten versehen deren Bezeichnung Rotuli – Nägel war. Diese Nägel waren meist rautenförmig ausgeführt und in ihrer Beschaffenheit mit Emaile versehen. Wobei die Kuppa etwas trichterförmig und schlank ist. Dadurch das diese Kelche mit reichlich architektonischem Dekor bestückt waren wirkten sie überladen.

Renaissance und Barock Zeit

In dieser Zeit war der Fuß des Kelches sehr breit und ausgeladen und die Kuppa eher sehr klein. Die Kuppa wurde oft als Blütenkelch dargestellt. Der Knauf war birnenförmig. Zur Verzierung benutzte man gerne figürliche Zierstücke.

19 Jahrhundert

Zur Herstellung des Kelches werden frühere Stilelemente aus den anderen Zeitepochen wieder aufgegriffen. Zur Herstellung werden vorwiegend Edelmetalle verwendet wie Kupfer, Messing und Silber. Früher verwendete man Holz, Bronze, Gold und Silber.

Kelch in der Kirche

Früher war es üblich das in jeder Kirche jeweils nur ein Kelch vorhanden war. Inzwischen bekommt jeder neugeweihte Priester einen eigenen Kelch, den Primizkelch. Dieser Kelch befindet sich während der Heiligen Messebei der Eucharistiefeier auf dem Altar und wird verwendet um darin den Wein mit dem Wasser zu geben, der bei der Wandlung zum Blut und Leib Christi wird.

Kelch in der Bibel

[Matthäus Kap.26/39] Er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: »Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst.« 

[Lukas Kap.22/20] Ebenso nahm er nach dem Mahle aus dem Kelch und sprach: »Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.

Der Kelch ist unter anderen ein Zeichen des Leidens, denn Jesus Christus nahm diesen Kelch des Leidens. Denn er opferte sein Leben am Kreuze für uns aus Liebe. Im Christentum wird der Kelch als Symbol der Opferbereitschaft Gottes, als Zeichen seiner Liebe zu uns Menschen gesehen. Sowie ein Symbol des bitteren Teiles des Lebens und des Todes, den wir Menschen verkosten. Er weist uns auch auf die Gemeinsamkeit hin. Denn am letzten Abendmahl, als Jesus mit seinen Jüngern zusammen sass, reichte er diesen Kelch an seine Jünger weiter und sie tranken gemeinsam daraus. Hier schloss Jesus Christus einen Neuen Bund mit den Menschen. Da er sprach: »Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird. Der Kelch der uns Menschen gereicht wird ist auch ein Kelch des Heiles. Zum Heil der Seelen das sie einmal im Reiche Christi weiter leben werden. Denn so heißt es in den Psalmen. [Psalm 116/13] Den Kelch des Heiles will ich erheben und den Namen des Herrn anrufen!


Ein Teil aus der Matthäus-Passion von Bach Nr.28 "Der Heiland fällt vor seinem Vater nieder dadurch erhebt er mich und alle von unserem Falle, hinauf zu Gottes Gnaden wieder. Er ist bereit, den Kelch, des Todes Bitterkeit zu trinken, in welchen Sünden dieser Welt gegossen sind und hässlich stinken, weil es dem lieben Gott gefällt."